Abstract (deu)
Die Wahrnehmung des ersten Eindrucks einer Person nimmt in der
Kommunikation eine entscheidende Rolle ein. Innerhalb von Sekunden gibt sie
Aufschluss darüber, ob das Gegenüber als sympathisch bzw. unsympathisch
und attraktiv bzw. unattraktiv empfunden wird. Mit Sympathie und Attraktivität
emotionaler Gesichter befasste sich eine vorhergehende Untersuchung, die
gegenwärtige Studie untersucht die Wirkung von Sympathie und Attraktivität
derselben Gesichter mit neutralem Ausdruck.
Frühere Studien weisen darauf hin, dass Personen mit positiver Emotion
sympathischer und attraktiver erscheinen. Aus der Literatur geht jedoch nicht
einheitlich hervor, ob Frauen oder Männer mit neutralem Gesichtsausdruck im
Gegensatz zum emotionalen Gesichtsausdruck sympathischer und attraktiver
empfunden werden.
Die gegenwärtige Studie untersucht den Zusammenhang von Sympathie und
Attraktivität bei Beurteilung neutraler Gesichtsausdrücke. Sie stellt einen
Vergleich zu einer durchgeführten Studie dar, die den Zusammenhang bei
emotionalen Gesichtsausdrücken untersuchte. In vorliegender empirischen
Untersuchung wurden 101 gesunde, rechtshändige Personen (51 Frauen, 50
Männer, Durchschnittsalter: 49,31) hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bildung
ausgewählt. Zu Beginn bearbeiteten die Teilnehmer ein Rating, in welchem
neutrale Gesichtsausdrücke hinsichtlich Sympathie und Attraktivität auf einer
Skala zwischen -4 und +4 beurteilt wurden. Danach bearbeiteten sie ein
Verfahren, in dem es galt fünf Basisemotionen und den neutralen Ausdruck zu
erkennen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen gegenwärtiger Studie mehr
Sympathiepunkte und Männer mehr Attraktivitätspunkte vergaben. Dass
weibliche Gesichter im Gegensatz zu männlichen Gesichter sympathischer und
V
attraktiver beurteilt wurden, steht in Einklang zu Herzl (2007). Die gegenwärtige
Untersuchung zeigt weiters, dass zwischen der Sympathie- und
Attraktivitätsempfindung emotionaler und neutraler Gesichtsausdrücke
Unterschiede zu finden sind.