Abstract (deu)
Das Globe, das berühmte Schauspielhaus in Shakespeare’s Tagen, war das bedeutendste Theater in der Elisabethanischen Theatergeschichte sowie in der kollektiven englischen Theatergeschichte. Es hat das Theater nicht nur beeinflusst, sondern auch für immer unwiderruflich verändert, weil es, wie man versucht ist zu behaupten, das ursprünglichste Theatererlebnis darstellt. Aus diesem Grund ist es von Bedeutung die Rekonstruktion von Shakespeare’s Globe und die Weise wie es im 21. Jahrhundert funktioniert im Rahmen dieser Diplomarbeit zu erforschen.
Eine Stückauswahl von Produktionen, die jeweils drei Mal über einen Zeitraum von zwölf Jahren am wiedererrichteten Globe produziert wurden, bildet die Basis für Einblicke in die aktuelle Rezeptionsgeschichte des Globe. Anhand der Präsentation zweier Stücke wird diese beispielhaft durch Ein Sommernachtstraum und Ein Wintermärchen in Szene gesetzt; beide repräsentieren einschneidende Saisonen, die dieses Theater geprägt haben.
Im Zentrum des Interesses dieser Diplomarbeit stehen Themen, die sich direkt auf das Globe beziehen, sowie herausragende Elemente und Ereignisse, die mit ihm in Verbindung stehen. Schließlich tragen alle von ihnen dazu bei das Globe-Phänomen zu kreieren, das in der Trias von Theater, Publikum und Presse verwirklicht wird. Dieses Phänomen wird in jeder Hinsicht, angefangen bei der täglichen Routine, über grundsätzliche Richtlinien bis hin zu außergewöhnlichen Ereignissen, beleuchtet. Ein weiterer Fokus richtet sich auf Mark Rylance, der als erster Intendant die Anfangsphase von Shakespeare’s Globe bedeutend geprägt hat.
Basierend auf unveröffentlichtem Archivmaterial, welches die hausinterne Methode der Dokumentation des Theaters sowie seiner Arbeitweise darstellt, Pressespiegeln ausgewählter Produktionen, und Büchern sowie wissenschaftlichen Arbeiten, die sich mit dem modernen Globe Theater beschäftigen – auf der Bühne sowie hinter den Kulissen – untersucht diese Diplomarbeit die erste Dekade seines Bestehens im Rahmen des Rezeptionsprozesses und der Etablierung dieses kulturellen Konstrukts.