Abstract (deu)
Ziel der Arbeit ist die Analyse von Lohndifferentialen. Der überwiegende Anteil der Studien erklärt Lohndifferentiale auf Basis der neoklassischen Theorie, derzufolge die Lohnhöhe das Ergebnis der Transaktionen von Arbeitsangebot und -nachfrage am Arbeitsmarkt sind. Beobachtbare Lohndifferentiale zwischen Arbeitskräften kann diese Theorie nur sehr begrenzt erklären. Weiterentwicklungen dieses Ansatzes erklären Lohndifferentiale anhand der Unterschiede in Personen- und Unternehmensmerkmalen. Die Tätigkeiten bzw. Stellen, welche die Position der Beschäftigten innerhalb der betrieblichen Lohnstruktur ausüben, werden üblicherweise nicht berücksichtigt. Diese Arbeit leistet einen Beitrag zur Erklärung der Lohnunterschiede unter Berücksichtigung individueller Merkmale, sowie der Positionen der Arbeitskräfte innerhalb der Stellenhierarchie und des organisatorischen Kontextes. Auf Sektorebene wurde dafür die Entlohnung in verschiedenen Unternehmenstypen untersucht. Die Kriterien und Prozesse für die Bestimmung der Positionen innerhalb der Stellenstruktur und der Wahl der Entgeltsysteme wurden auf Unternehmensebene ermittelt. Der Einfluss der Organisationsstrukturen und Kontextmerkmale bei Lohnentscheidungen wurde durch die Auswahl von Unternehmen, die sich größtmöglich in ihren Produktionssystemen und der Qualifikationsstruktur unterscheiden, berücksichtigt. Mit Hilfe eines quasi-experimentellen Forschungsansatzes erfolgte ein systematischer Vergleich der Personen- und Unternehmensmerkmale. Für die empirische Analyse wurden die Daten der betrieblichen Lohnstatistiken verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass die individuellen Löhne von der relativen Position innerhalb der Stellenhierarchie stark abhängen. Der Einfluss der Position wurde somit in bisherigen Untersuchungen unterschätzt.