Im Rahmen dieser Dissertation werden die Kompetenzlage sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen des österreichischen Rettungswesens vollständig aufgearbeitet. Im ersten Abschnitt findet sich eine kurze historische Darstellung der Entwicklung des Rettungswesens in Österreich, zumal Österreich eine Vorreiterrolle in der Entwicklung des organisierten Rettungsdienstes innerhalb Europas einnahm. Im zweiten Abschnitt wird – erstmals ohne Rückgriff auf Hilfskonstruktionen – nachgewiesen, dass die Wahrnehmung rettungsdienstlicher Aufgaben hoheitliches Handeln darstellt. Zudem wird wissenschaftlich fundiert belegt, dass entgegen der herrschenden Meinung auch privatrechtlich organisierte und von Gemeinden oder Ländern beauftrage Rettungsorganisationen hoheitlich tätig sind und es sich bei deren Beauftragung um eine zulässige Beleihung handelt. Basierend auf diesem Ergebnis findet die Einordnung der Rettungsdienste in die Hoheitsverwaltung statt und werden relevante Rechtsschutzinstrumente dargestellt.
Im dritten Abschnitt sind wichtige straf- und zivilrechtliche Aspekte des Rettungswesens aufgearbeitet wie Fragen der Haftung, Aufklärung, Einwilligung in die Heilbehandlung sowie der Versorgung von nicht einsichts- und urteilsfähigen Patienten. Im vierten Abschnitt werden die arbeits- und berufsrechtlichen Grundlagen abgeklärt, mit Hauptaugenmerk auf dem Sanitätergesetz, durch das Weisungsrechte, Zusammenarbeit und Kompetenzverteilung zwischen den beteiligten Gesundheitsberufen neu geregelt wurden. Darüber hinaus werden in dieser Dissertation jene Schwächen des Sanitätergesetzes aufgezeigt, die einer dringenden Sanierung bedürfen.
Vergleicht man die Ergebnisse dieser Arbeit mit der gelebten Praxis, so zeigt sich die Notwendigkeit, gesetzlich geforderte Standards vermehrt umzusetzen und den Beruf des Sanitäters weiter zu stärken. Die in einigen Bereichen unzureichende Umsetzung gesetzlicher Vorgaben (z.B. eine umfassende Ausgestaltung von Arzneimittellisten) stellt einen Missstand dar, dem von allen Verantwortlichen dringend entgegen zu wirken ist.
Within the framework of this dissertation, constitutional competencies as well as other norms concerning the Austrian rescue system are analyzed. The first part gives an overview of the history of the Austrian rescue system, as it has been used as a model for rescue systems in other countries all over Europe. In the second part it is proven that actions of rescue teams are sovereign acts. It is further argued - against the prevailing view - that even organizations constituted under private law and authorized by a municipality or a province act with sovereignty and that it is legally possible to entrust these organizations with public power. Based on this finding the rescue system as part of the state power and existing legal remedies are discussed.
The third part deals with important civil and criminal law aspects, especially legal questions concerning liability, education and informed consent as well as the treatment of patients who are incapable of acting and taking decisions on their own. Within the fourth section, labour law implications and professional regulations are discussed, with focus on the Austrian Paramedics Act (Sanitätergesetz), which reorganizes orders, cooperation and competences of different health care professionals. Some weaknesses of the Paramedics Act are pointed out that would need quick action of the legislative authority.
When comparing the findings of this dissertation with the prevailing praxis in the rescue system and administration, the necessity to fully implement standards as laid down in the laws becomes clear, combined with the need to strengthen the position of paramedics in Austria. The lack of implementation of standards in some areas of concern (e.g. lists of medications) constitutes a problem and a grievance that all responsible parties need to tackle together.
Im Rahmen dieser Dissertation werden die Kompetenzlage sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen des österreichischen Rettungswesens vollständig aufgearbeitet. Im ersten Abschnitt findet sich eine kurze historische Darstellung der Entwicklung des Rettungswesens in Österreich, zumal Österreich eine Vorreiterrolle in der Entwicklung des organisierten Rettungsdienstes innerhalb Europas einnahm. Im zweiten Abschnitt wird – erstmals ohne Rückgriff auf Hilfskonstruktionen – nachgewiesen, dass die Wahrnehmung rettungsdienstlicher Aufgaben hoheitliches Handeln darstellt. Zudem wird wissenschaftlich fundiert belegt, dass entgegen der herrschenden Meinung auch privatrechtlich organisierte und von Gemeinden oder Ländern beauftrage Rettungsorganisationen hoheitlich tätig sind und es sich bei deren Beauftragung um eine zulässige Beleihung handelt. Basierend auf diesem Ergebnis findet die Einordnung der Rettungsdienste in die Hoheitsverwaltung statt und werden relevante Rechtsschutzinstrumente dargestellt.
Im dritten Abschnitt sind wichtige straf- und zivilrechtliche Aspekte des Rettungswesens aufgearbeitet wie Fragen der Haftung, Aufklärung, Einwilligung in die Heilbehandlung sowie der Versorgung von nicht einsichts- und urteilsfähigen Patienten. Im vierten Abschnitt werden die arbeits- und berufsrechtlichen Grundlagen abgeklärt, mit Hauptaugenmerk auf dem Sanitätergesetz, durch das Weisungsrechte, Zusammenarbeit und Kompetenzverteilung zwischen den beteiligten Gesundheitsberufen neu geregelt wurden. Darüber hinaus werden in dieser Dissertation jene Schwächen des Sanitätergesetzes aufgezeigt, die einer dringenden Sanierung bedürfen.
Vergleicht man die Ergebnisse dieser Arbeit mit der gelebten Praxis, so zeigt sich die Notwendigkeit, gesetzlich geforderte Standards vermehrt umzusetzen und den Beruf des Sanitäters weiter zu stärken. Die in einigen Bereichen unzureichende Umsetzung gesetzlicher Vorgaben (z.B. eine umfassende Ausgestaltung von Arzneimittellisten) stellt einen Missstand dar, dem von allen Verantwortlichen dringend entgegen zu wirken ist.
Within the framework of this dissertation, constitutional competencies as well as other norms concerning the Austrian rescue system are analyzed. The first part gives an overview of the history of the Austrian rescue system, as it has been used as a model for rescue systems in other countries all over Europe. In the second part it is proven that actions of rescue teams are sovereign acts. It is further argued - against the prevailing view - that even organizations constituted under private law and authorized by a municipality or a province act with sovereignty and that it is legally possible to entrust these organizations with public power. Based on this finding the rescue system as part of the state power and existing legal remedies are discussed.
The third part deals with important civil and criminal law aspects, especially legal questions concerning liability, education and informed consent as well as the treatment of patients who are incapable of acting and taking decisions on their own. Within the fourth section, labour law implications and professional regulations are discussed, with focus on the Austrian Paramedics Act (Sanitätergesetz), which reorganizes orders, cooperation and competences of different health care professionals. Some weaknesses of the Paramedics Act are pointed out that would need quick action of the legislative authority.
When comparing the findings of this dissertation with the prevailing praxis in the rescue system and administration, the necessity to fully implement standards as laid down in the laws becomes clear, combined with the need to strengthen the position of paramedics in Austria. The lack of implementation of standards in some areas of concern (e.g. lists of medications) constitutes a problem and a grievance that all responsible parties need to tackle together.