Am Anfang der Arbeit stand der Gedanke, dass sich das Fremde nur selten dort konstituiert, wo sich Menschen persönlich begegnen, da schon allein durch die Begegnung eine Art Gemeinschaft entsteht, etwa durch den gemeinsamen Aufenthaltsort, den gleichen Weg zur Arbeit oder den gemeinsamen Bekannten. Wenn sich aber Sichtweisen über das Andere und Fremde gerade nicht in der persönlichen Begegnung der einander Unbekannten bilden, sind es wohl vor allem auch die Medien, die "uns" ständig mit "jenen" konfrontieren. Medien sind zwar keineswegs die einzigen, die zu Erzeugung, Veränderung, Einteilung und zur Beurteilung des Anderen beitragen, aber sie sind eine wesentliche Instanz. Zwar sind nicht alle Sichtweisen, die uns Medien von anderen Menschen und fernen Ländern liefern negativ und es wäre daher falsch, würde man Medien an sich die Verantwortung für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aufbürden, doch haben wissenschaftliche Studien längst gezeigt, dass Medien die Welt nicht nur beobachten, sondern aktiv die Wirklichkeit mitgestalten und einen wesentlichen Anteil daran haben, wie ihre Rezipienten die Welt sehen. In der vorliegenden Arbeit wurde nun untersucht, ob und wie weit diese Überlegungen auch auf die Berichterstattung in "Kronen Zeitung", "Die Presse" und "Salzburger Nachrichten" zum Themenbereich Asyl/Migration/Integration zutreffen und fremdenfeindliche oder gar rassistische Äußerungen getätigt werden und inwieweit sich die einzelnen untersuchten Printmedien dabei unterscheiden. Im Fokus der Untersuchung lagen dabei "argumentative Strategien der Gewalt" und deren sprachliche Realisierung sowie die "Lexik der Gewalt". Die Verwendung von "argumentativen Strategien der Gewalt" und einer "Lexik der Gewalt" betreffend, konnte für alle drei Zeitungen ein positives Ergebnis verzeichnet werden. Während aber in den "Salzburger Nachrichten" solche Strategien nur singulär vorkommen, ziehen sie sich durch die gesamte Berichterstattung und durch die Leserbriefe der "Kronen Zeitung" und man gewinnt den Eindruck, dass sie von der Krone kampagnenhaft angewendet werden. Auch in der Berichterstattung und in den Leserbriefen der "Presse" kommen häufig argumentative Strategien der Gewalt zum Einsatz, doch deren Einsatz ist weniger massiv. Der potentielle Feind "Flüchtling/Migrant" wird in der "Presse" überwiegend und in der "Kronen Zeitung" ausschließlich negativ bewertet, bei letzteren ist auch eine eindeutige Subjekt-Situierung des unmittelbaren Bedrängtseins zu finden, also die unabweisbare Notwendigkeit, jetzt mit allen Mitteln seine Haut retten zu müssen.
At first there was the idea, that “an alien” is never constituted where people meet each other, because every meeting could be seen as a kind of community, e.g. because of the common meeting place, the common way to work or the common friend. But if a personal encounter does not make aliens, foreigners or strangers, it is the media, which mainly confronts “us” with “them”. The media is not the only one who contributes to constitution, transformation, classification, and interpretation of others, but it is an important component. Of course, not all perceptions the media is delivering of other people and other countries are negative ones, and it would be wrong to put the responsibility for xenophobia and racism on the media, but some research has already shown that the media is not a single “spectator” of the world. The media actively shapes reality and is a very important authority for how the recipients interpret the world. This thesis is about how the Austrian daily newspapers “Neue Kronen Zeitung”, “Die Presse” and “Salzburger Nachrichten” deal with the topics of asylum, migration, and integration; if there are xenophobic and racist statements; and if there are differences between these dailies. The focus is on “argumentative strategies of violence” and on the “lexis of violence”. In respect to the argumentative strategies of violence and to the lexis of violence, there is a positive result for all of the newspapers. But whereas the “Salzburger Nachrichten” only isolated uses such argumentative strategies, in the “Kronen Zeitung” there are several blatantly racist statements in both the press coverage and the letters to the editor. And it seems that the “Kronen Zeitung” runs a massive campaigning against foreigners. In “Die Presse” some argumentative strategies of violence can be found as well, both in the press coverage and in the letters to the editor, but they are not so frequently used.
Am Anfang der Arbeit stand der Gedanke, dass sich das Fremde nur selten dort konstituiert, wo sich Menschen persönlich begegnen, da schon allein durch die Begegnung eine Art Gemeinschaft entsteht, etwa durch den gemeinsamen Aufenthaltsort, den gleichen Weg zur Arbeit oder den gemeinsamen Bekannten. Wenn sich aber Sichtweisen über das Andere und Fremde gerade nicht in der persönlichen Begegnung der einander Unbekannten bilden, sind es wohl vor allem auch die Medien, die "uns" ständig mit "jenen" konfrontieren. Medien sind zwar keineswegs die einzigen, die zu Erzeugung, Veränderung, Einteilung und zur Beurteilung des Anderen beitragen, aber sie sind eine wesentliche Instanz. Zwar sind nicht alle Sichtweisen, die uns Medien von anderen Menschen und fernen Ländern liefern negativ und es wäre daher falsch, würde man Medien an sich die Verantwortung für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aufbürden, doch haben wissenschaftliche Studien längst gezeigt, dass Medien die Welt nicht nur beobachten, sondern aktiv die Wirklichkeit mitgestalten und einen wesentlichen Anteil daran haben, wie ihre Rezipienten die Welt sehen. In der vorliegenden Arbeit wurde nun untersucht, ob und wie weit diese Überlegungen auch auf die Berichterstattung in "Kronen Zeitung", "Die Presse" und "Salzburger Nachrichten" zum Themenbereich Asyl/Migration/Integration zutreffen und fremdenfeindliche oder gar rassistische Äußerungen getätigt werden und inwieweit sich die einzelnen untersuchten Printmedien dabei unterscheiden. Im Fokus der Untersuchung lagen dabei "argumentative Strategien der Gewalt" und deren sprachliche Realisierung sowie die "Lexik der Gewalt". Die Verwendung von "argumentativen Strategien der Gewalt" und einer "Lexik der Gewalt" betreffend, konnte für alle drei Zeitungen ein positives Ergebnis verzeichnet werden. Während aber in den "Salzburger Nachrichten" solche Strategien nur singulär vorkommen, ziehen sie sich durch die gesamte Berichterstattung und durch die Leserbriefe der "Kronen Zeitung" und man gewinnt den Eindruck, dass sie von der Krone kampagnenhaft angewendet werden. Auch in der Berichterstattung und in den Leserbriefen der "Presse" kommen häufig argumentative Strategien der Gewalt zum Einsatz, doch deren Einsatz ist weniger massiv. Der potentielle Feind "Flüchtling/Migrant" wird in der "Presse" überwiegend und in der "Kronen Zeitung" ausschließlich negativ bewertet, bei letzteren ist auch eine eindeutige Subjekt-Situierung des unmittelbaren Bedrängtseins zu finden, also die unabweisbare Notwendigkeit, jetzt mit allen Mitteln seine Haut retten zu müssen.
At first there was the idea, that “an alien” is never constituted where people meet each other, because every meeting could be seen as a kind of community, e.g. because of the common meeting place, the common way to work or the common friend. But if a personal encounter does not make aliens, foreigners or strangers, it is the media, which mainly confronts “us” with “them”. The media is not the only one who contributes to constitution, transformation, classification, and interpretation of others, but it is an important component. Of course, not all perceptions the media is delivering of other people and other countries are negative ones, and it would be wrong to put the responsibility for xenophobia and racism on the media, but some research has already shown that the media is not a single “spectator” of the world. The media actively shapes reality and is a very important authority for how the recipients interpret the world. This thesis is about how the Austrian daily newspapers “Neue Kronen Zeitung”, “Die Presse” and “Salzburger Nachrichten” deal with the topics of asylum, migration, and integration; if there are xenophobic and racist statements; and if there are differences between these dailies. The focus is on “argumentative strategies of violence” and on the “lexis of violence”. In respect to the argumentative strategies of violence and to the lexis of violence, there is a positive result for all of the newspapers. But whereas the “Salzburger Nachrichten” only isolated uses such argumentative strategies, in the “Kronen Zeitung” there are several blatantly racist statements in both the press coverage and the letters to the editor. And it seems that the “Kronen Zeitung” runs a massive campaigning against foreigners. In “Die Presse” some argumentative strategies of violence can be found as well, both in the press coverage and in the letters to the editor, but they are not so frequently used.