Abstract (deu)
Diese Magisterabeit hat zum Schwerpunkt die Moral in der US-Serie „Desperate Housewives“ zu analysieren und dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Geschlechterdifferenzen zu legen. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass amerikanische Fernsehserien durch ihre Aktualität soziale Veränderungen aufgreifen und den Rezipienten Möglichkeiten aufzeigen können, wie sie den Wandel der Werte, Normen und Moral bewältigen können. Eine Serie, deren Hauptcharaktere Frauen sind, die in der heutigen Zeit leben und mit aktuellen Problemen zu kämpfen haben, hat ein besonders hohes Potenzial um Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die sich jenseits der traditionellen Geschlechterrollen bewegen. Aus diesem Grund wird mittels einer neu entwickelten Methode, die die strukturalistische Plot-Analyse mit heuristischen Kategorien der Grounded Theory verknüpft, die vierte Staffel der Serie „Desperate Housewives“ auf ihre moralischen Botschaften hin analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Bild der Frauenfiguren immer weniger nach stereotypischen Rollenerwartungen geformt wird und deuten auch eine Veränderung der Darstellung von männlichen Protagonisten an. „Desperate Housewives“ vermischt traditionelle moralische Ansprüche an Mann und Frau, mit modernen Rollenerwartungen. Ein weiterer Erkenntnisgewinn ist, dass die angewandte Methode, für Serien weiter adaptiert werden muss, um die komplexen miteinander verwobenen Handlungsstränge optimal analysieren zu können.