Anhand der bis dahin unaufgearbeiteten Archivalien des Vereins „BirdLife Österreich“ wurde die Geschichte des Vereins (seit seiner Gründung 1953 in Wien als „Österreichische Vogelwarte, Verband für Vogelkunde und Vogelschutz“) in seinen Wechselbeziehungen und Verflechtungen mit der Gesellschaft dargestellt. Fokussiert wurden dabei in erster Linie Umbrüche und Kontinuitäten, sowohl innerhalb des Vereins, als auch in der österreichischen Gesellschaft der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es konnte festgestellt werden, dass zwischen den Wechselfällen im Verein und den Veränderungen in der Gesellschaft, insbesondere hinsichtlich Politik, Wissenschaft und Medien, weitgehend korrelieren. Die Arbeit gliedert sich in 3 Teile, die jeweils entscheidende Phasen des Vereins beschreiben. Die erste Phase ist jene eines typischen bildungsbürgerlich ausgerichteten Vereins der Nachkriegsgesellschaft. Internes Vereinsleben, Kommunikation unter Gleichgesinnten und Wissenstranfer in klar abgegrenzten sozialen Strukturen sind kennzeichnet. Der erste Umbruch erfolgt 1970 mit einer Neubenennung und mit dem Aufbegehren der jungen Generation innerhalb des Vereins, einer Gruppe von Biologiestudenten, die sowohl den wissenschaftlichen Zugang, als auch die Autoritätsstrukturen im Verein in Frage stellen. Im Zeitraum von 1970 bis 1993 professionalisiert sich der Verein in Bezug auf seine wissenschaftlichen Arbeiten (der österreichische Brutvogelatlas wird erstellt) und auch hinsichtlich seiner internen Prozesse. Ein eigenes Büro, bezahlte Kräfte, wie auch die Umstellung auf EDV sind die wesentlichen Neuerungen in der Vereinsgebarung. In diesen Zeitraum fällt auch das Entstehen von Umweltbewegungen und deren politischem Instrument, der Bürgerinitiative. Zentrale Ereignisse in Österreich wie das Referendum zum Atomkraftwerk Zwentendorf (1978) oder die Verhinderung des Donaukraftwerkbaus in Hainburg werden auch für den Verein und seine Ziele bestimmend. Die dritte Phase schließlich beginnt 1993, als der Verein zur österreichischen „lead organisation“ der englischen und international agierenden NGO „BirdLife International“ wird. Ab da sind Vogelschutz, seine Durchsetzung und Überwachung sowie die Erstellung einschlägige Gutachten für Wirtschaft und Politik zum hauptsächlichen Betätigungsfeld geworden.
Anhand der bis dahin unaufgearbeiteten Archivalien des Vereins „BirdLife Österreich“ wurde die Geschichte des Vereins (seit seiner Gründung 1953 in Wien als „Österreichische Vogelwarte, Verband für Vogelkunde und Vogelschutz“) in seinen Wechselbeziehungen und Verflechtungen mit der Gesellschaft dargestellt. Fokussiert wurden dabei in erster Linie Umbrüche und Kontinuitäten, sowohl innerhalb des Vereins, als auch in der österreichischen Gesellschaft der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es konnte festgestellt werden, dass zwischen den Wechselfällen im Verein und den Veränderungen in der Gesellschaft, insbesondere hinsichtlich Politik, Wissenschaft und Medien, weitgehend korrelieren. Die Arbeit gliedert sich in 3 Teile, die jeweils entscheidende Phasen des Vereins beschreiben. Die erste Phase ist jene eines typischen bildungsbürgerlich ausgerichteten Vereins der Nachkriegsgesellschaft. Internes Vereinsleben, Kommunikation unter Gleichgesinnten und Wissenstranfer in klar abgegrenzten sozialen Strukturen sind kennzeichnet. Der erste Umbruch erfolgt 1970 mit einer Neubenennung und mit dem Aufbegehren der jungen Generation innerhalb des Vereins, einer Gruppe von Biologiestudenten, die sowohl den wissenschaftlichen Zugang, als auch die Autoritätsstrukturen im Verein in Frage stellen. Im Zeitraum von 1970 bis 1993 professionalisiert sich der Verein in Bezug auf seine wissenschaftlichen Arbeiten (der österreichische Brutvogelatlas wird erstellt) und auch hinsichtlich seiner internen Prozesse. Ein eigenes Büro, bezahlte Kräfte, wie auch die Umstellung auf EDV sind die wesentlichen Neuerungen in der Vereinsgebarung. In diesen Zeitraum fällt auch das Entstehen von Umweltbewegungen und deren politischem Instrument, der Bürgerinitiative. Zentrale Ereignisse in Österreich wie das Referendum zum Atomkraftwerk Zwentendorf (1978) oder die Verhinderung des Donaukraftwerkbaus in Hainburg werden auch für den Verein und seine Ziele bestimmend. Die dritte Phase schließlich beginnt 1993, als der Verein zur österreichischen „lead organisation“ der englischen und international agierenden NGO „BirdLife International“ wird. Ab da sind Vogelschutz, seine Durchsetzung und Überwachung sowie die Erstellung einschlägige Gutachten für Wirtschaft und Politik zum hauptsächlichen Betätigungsfeld geworden.