You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1259942
Title (eng)
European emission trading scheme
a survey on phase I
Parallel title (deu)
Europäisches Emissionszertifikatesystem ; Überblick von Phase I
Author
Nathalia Jandl
Adviser
Franz Wirl
Assessor
Franz Wirl
Abstract (deu)
Am ersten Jänner 2005 wurde der Handel mit Emissionszertifikaten begonnen. Es handelt sich um ein multinationales System das den am Emissionshandel teilnehmenden Staaten helfen soll, ihre Kyoto-Verpflichtungen zu erfüllen. Die ersten drei Jahre nach der Implementation war Phase I, eine Lernphase zu Versuchszwecken für die folgende Verpflichtungsphase. Trotz seiner Schwächen und der zahlreichen Herausforderungen und Probleme im Lauf von der Entwicklung zur Realisierung sind sich die meisten Kritiker, dass es ein Erfolg geworden ist.. Buchner et al. sagen “innerhalb von weniger als fünf Jahren hat sich der Emissions-Zertifikatehandel der EU von einer innovativen, aber kontroversiellen Idee zum einem unverzichtbaren Instrument der europäischen Klimapolitik entwickelt.” (Buchner et al. 2007) Ellerman und Joskow loben den Emissions-Zertifikatehandel der EU mit den Worten, als ”.. hat sich von einer ambitionierten Möglichkeit im Green Paper des Jahres 2000 zum Flaggschiff der europäischen Klimapolitik entwickelt.” (Ellerman and Joskow 2008) Als die Idee eines Cap-and-Trade Systems mit kostenlosen Emissionsquoten erstmals vorgestellt wurde, haben seine Gegner Emissionssteuern als die bessere Maßnahme erachtet, weil diese direkte Kosten pro Emissionsmenge wären, während die Emissionszertifikate Unternehmen mit großen Emissionen diese Emissionen de facto zugestehen. Als die Emissionsdirektive in Kraft trat wurde kritisiert, dass sie die zugestandenen Emissionen nicht limitierte (“cap”), sondern den Mitgliedsstaaten Freiheiten bei der Festsetzung der Limits im Rahmen der Grenzen des Annex III der Emissionsdirektive einräumte. In der Folge wurde die Emissionsdirektive für künftige Handelsperioden erweitert. Ein Memo der Europäischen Kommission besagt, dass der endgültige Text der erweiterten Emissionsdirektive vom ursprünglichen Vorschlag ein wenig abgewichen war. Trotzdem seien die Klima- und Energietrends, die in der Frühlingssitzung 2007 des Europäischen Rates festgelegt wurden, und das gesamte Konzept des Vorschlages der Kommission zur Emissionsdirektive erhalten geblieben. Das heißt es wird eine europaweit gültige Limitierung der Emissionsquoten geben und das Limit wird bis über das Ende des dritten Handelszeitraumes (2013-2020) hinaus jährlich einem linearen Trend folgend reduziert. (European Commission 2008b) Ein häufig diskutiertes Thema ist das Verbot des Bankings, d.h. das Ansparen von Emissionszertifikaten in Phase I für spätere Perioden. Zwar hatte das Verbot einen negativen Effekt auf die Preisstabilität, weil die Zertifikate am Ende der Handelsperiode wertlos wurden. Meines Erachtens ist diese Haltung im Falle des Emissionshandels gerechtfertigt. Wegen dem Mangel an verifizierbaren Emissionsdaten hätte die Ausgabe von angesparten Zertifikaten zu einem Preisverfall geführt. Auf Grundlage mehrerer Studien wäre ein Preis von EUR 40 pro Emissionseinheit notwendig gewesen, um eine Reduzierung der Emissionen zu motivieren. Bei einem bereits anfänglich niedrigen Marktpreis wäre durch die Erhöhung des Angebots durch die Akzeptanz von ungenutzten Quoten aus früheren Perioden der Preis weiter verfallen. Eines der bestimmenden Themen in der Fachliteratur ist, dass in Phase I mangelnde Erfahrung und fehlende Datengrundlagen zu Unsicherheiten bei den Marktteilnehmern geführt haben, die zu einer hohen Volatilität des Preises und zur Zurückhaltung bei der Teilnahme am Markt geführt haben. Der Zugang zu Informationen hat die Effizienz des Marktes beeinflusst und die Mitgliedsstaaten hatten mit Unwägbarkeiten umzugehen. Viele Fragen über die Regen der Verteilung der Zertifikate waren unbeantwortet und Inkonsistenzen wurden durch die eng gesetzten Termine verstärkt. Ich bin aber überzeugt, dass gerade dieser Termindruck die Sache vorangetrieben hat. Zweifellos sind viele Aspekte des Europäischen Handels mit Emissionszertifikaten kontroversiell und das gesamte System kann noch vielfach optimiert werden. Dennoch muss anerkannt werden, dass ein System von beachtlicher Größe in sehr kurzer Zeit auf die Beine gestellt worden ist. Nach vielen Jahren der Beratung und der Bewertung wurde endlich Initiative ergriffen. Dies betont auch die IEA (2008) wenn geschrieben wird: ”Es liegt in der Macht der Regierungen, sowohl von produzierenden als auch konsumierenden Ländern, in Einzelaktivitäten oder in gemeinsamem Handeln, die Welt zu einem saubereren, klügeren und kompetitiveren Energieversorgungssystem zu leiten. Die Zeit wird knapp und es ist jetzt Zeit zu handeln.”
Abstract (eng)
On January 1, 2005 the EU ETS was launched. It is a multinational emission trading system helping participating countries to reach their Kyoto targets. The first three years after its implementation was Phase I, a learning phase offering a trial-and-error approach for the following compliance period. Despite its weaknesses and the many obstacles and problems along the path from development to realization, most critics agreed that it is a success. Buchner et al. state “within less than five years, the EU ETS evolved from being an innovative but controversial idea to an indispensable instrument of European climate change policy.” (Buchner et al. 2007) Ellerman and Joskow have praise for the EU ETS that ”has evolved from being an engaging possibility in the 2000 Green Paper to being what is now regularly characterized as the flagship of the European Climate Change Program.” (Ellerman and Joskow 2008) When the idea of a cap-and-trade system with cost-free allowance allocation first arose, opponents claimed that taxes were better measures, as they are direct costs per emitted unit, while the EU ETS gave heavily air polluting companies permission to emit. When the “Emission Directive” was issued, it was criticised, that the scheme did not limit, “cap”, the total amount of allowances it would grant, but that the Member States had to make sure for themselves to move within the limits the criteria in Annex III of the “Emission Directive” set. As a consequence, the “Emission Directive” was amended for future trading phases. In a Memo the European Commission writes that the final text of the amended “Emission Directive” differed a bit from the proposal. Nevertheless, had the "climate and energy trends agreed by the 2007 Spring European Council been maintained and the overall architecture of the Commission's proposal on the EU ETS remains intact. That is to say that there will be one EU-wide cap on the number of emission allowances and this cap will decrease annually along a linear trend line, which will continue beyond the end of the third trading periods (2013-2020)." (European Commission 2008b) An often discussed topic is the sensibility of the prohibition of banking, the saving of emission credits for the future, during Phase I. While it did have a negative effect on price stability (as the credits became worthless with the termination of the trading period), I believe that in the case of the EU ETS it was justified. Due to the lack of verified emission data, the release of saved credits would have had a devastating effect on the current prices. According to several studies a price of EUR 40 per emission allowance would be needed to motivate abatement. With an already low market price, the increase in supply (by letting unused credits from the former phase enter the market), would have forced down the prices even further. One of the main topics found in the literature on Phase I is the lack of data and experience that caused uncertainty among the players, resulting in high price volatility and (in the beginning) reserved market participation. Accessibility of information has an influence on the efficiency of the market and the Member States had to cope with many imponderables. The allocation process was full of unanswered questions concerning the rules of the system and irregularities that were only intensified by the tight deadlines. But I believe that exactly these tight deadlines brought the necessary impetus for action. Without a doubt there are many controversial points and the EU ETS still has an optimisation potential, but on the whole I believe that the challenge of getting a trading system of its size up and running in such a short time period, should not be underestimated. After many years of consulting and evaluating, something is finally being done. A fact the IEA (2008) acknowledges, as it writes: ”It is within the power of all governments, of producing and consuming countries alike, acting alone or together, to steer the world towards a cleaner, cleverer and more competitive energy system. Time is running out and the time to act is now.”
Keywords (eng)
Europeemission trading schemecap-and-trade system
Keywords (deu)
EuropaEmissionszertifikateCO2 Handel
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1259942
rdau:P60550 (deu)
VI, 128 S. : graph. Darst.
Number of pages
136
Members (1)
Title (eng)
European emission trading scheme
a survey on phase I
Parallel title (deu)
Europäisches Emissionszertifikatesystem ; Überblick von Phase I
Author
Nathalia Jandl
Abstract (deu)
Am ersten Jänner 2005 wurde der Handel mit Emissionszertifikaten begonnen. Es handelt sich um ein multinationales System das den am Emissionshandel teilnehmenden Staaten helfen soll, ihre Kyoto-Verpflichtungen zu erfüllen. Die ersten drei Jahre nach der Implementation war Phase I, eine Lernphase zu Versuchszwecken für die folgende Verpflichtungsphase. Trotz seiner Schwächen und der zahlreichen Herausforderungen und Probleme im Lauf von der Entwicklung zur Realisierung sind sich die meisten Kritiker, dass es ein Erfolg geworden ist.. Buchner et al. sagen “innerhalb von weniger als fünf Jahren hat sich der Emissions-Zertifikatehandel der EU von einer innovativen, aber kontroversiellen Idee zum einem unverzichtbaren Instrument der europäischen Klimapolitik entwickelt.” (Buchner et al. 2007) Ellerman und Joskow loben den Emissions-Zertifikatehandel der EU mit den Worten, als ”.. hat sich von einer ambitionierten Möglichkeit im Green Paper des Jahres 2000 zum Flaggschiff der europäischen Klimapolitik entwickelt.” (Ellerman and Joskow 2008) Als die Idee eines Cap-and-Trade Systems mit kostenlosen Emissionsquoten erstmals vorgestellt wurde, haben seine Gegner Emissionssteuern als die bessere Maßnahme erachtet, weil diese direkte Kosten pro Emissionsmenge wären, während die Emissionszertifikate Unternehmen mit großen Emissionen diese Emissionen de facto zugestehen. Als die Emissionsdirektive in Kraft trat wurde kritisiert, dass sie die zugestandenen Emissionen nicht limitierte (“cap”), sondern den Mitgliedsstaaten Freiheiten bei der Festsetzung der Limits im Rahmen der Grenzen des Annex III der Emissionsdirektive einräumte. In der Folge wurde die Emissionsdirektive für künftige Handelsperioden erweitert. Ein Memo der Europäischen Kommission besagt, dass der endgültige Text der erweiterten Emissionsdirektive vom ursprünglichen Vorschlag ein wenig abgewichen war. Trotzdem seien die Klima- und Energietrends, die in der Frühlingssitzung 2007 des Europäischen Rates festgelegt wurden, und das gesamte Konzept des Vorschlages der Kommission zur Emissionsdirektive erhalten geblieben. Das heißt es wird eine europaweit gültige Limitierung der Emissionsquoten geben und das Limit wird bis über das Ende des dritten Handelszeitraumes (2013-2020) hinaus jährlich einem linearen Trend folgend reduziert. (European Commission 2008b) Ein häufig diskutiertes Thema ist das Verbot des Bankings, d.h. das Ansparen von Emissionszertifikaten in Phase I für spätere Perioden. Zwar hatte das Verbot einen negativen Effekt auf die Preisstabilität, weil die Zertifikate am Ende der Handelsperiode wertlos wurden. Meines Erachtens ist diese Haltung im Falle des Emissionshandels gerechtfertigt. Wegen dem Mangel an verifizierbaren Emissionsdaten hätte die Ausgabe von angesparten Zertifikaten zu einem Preisverfall geführt. Auf Grundlage mehrerer Studien wäre ein Preis von EUR 40 pro Emissionseinheit notwendig gewesen, um eine Reduzierung der Emissionen zu motivieren. Bei einem bereits anfänglich niedrigen Marktpreis wäre durch die Erhöhung des Angebots durch die Akzeptanz von ungenutzten Quoten aus früheren Perioden der Preis weiter verfallen. Eines der bestimmenden Themen in der Fachliteratur ist, dass in Phase I mangelnde Erfahrung und fehlende Datengrundlagen zu Unsicherheiten bei den Marktteilnehmern geführt haben, die zu einer hohen Volatilität des Preises und zur Zurückhaltung bei der Teilnahme am Markt geführt haben. Der Zugang zu Informationen hat die Effizienz des Marktes beeinflusst und die Mitgliedsstaaten hatten mit Unwägbarkeiten umzugehen. Viele Fragen über die Regen der Verteilung der Zertifikate waren unbeantwortet und Inkonsistenzen wurden durch die eng gesetzten Termine verstärkt. Ich bin aber überzeugt, dass gerade dieser Termindruck die Sache vorangetrieben hat. Zweifellos sind viele Aspekte des Europäischen Handels mit Emissionszertifikaten kontroversiell und das gesamte System kann noch vielfach optimiert werden. Dennoch muss anerkannt werden, dass ein System von beachtlicher Größe in sehr kurzer Zeit auf die Beine gestellt worden ist. Nach vielen Jahren der Beratung und der Bewertung wurde endlich Initiative ergriffen. Dies betont auch die IEA (2008) wenn geschrieben wird: ”Es liegt in der Macht der Regierungen, sowohl von produzierenden als auch konsumierenden Ländern, in Einzelaktivitäten oder in gemeinsamem Handeln, die Welt zu einem saubereren, klügeren und kompetitiveren Energieversorgungssystem zu leiten. Die Zeit wird knapp und es ist jetzt Zeit zu handeln.”
Abstract (eng)
On January 1, 2005 the EU ETS was launched. It is a multinational emission trading system helping participating countries to reach their Kyoto targets. The first three years after its implementation was Phase I, a learning phase offering a trial-and-error approach for the following compliance period. Despite its weaknesses and the many obstacles and problems along the path from development to realization, most critics agreed that it is a success. Buchner et al. state “within less than five years, the EU ETS evolved from being an innovative but controversial idea to an indispensable instrument of European climate change policy.” (Buchner et al. 2007) Ellerman and Joskow have praise for the EU ETS that ”has evolved from being an engaging possibility in the 2000 Green Paper to being what is now regularly characterized as the flagship of the European Climate Change Program.” (Ellerman and Joskow 2008) When the idea of a cap-and-trade system with cost-free allowance allocation first arose, opponents claimed that taxes were better measures, as they are direct costs per emitted unit, while the EU ETS gave heavily air polluting companies permission to emit. When the “Emission Directive” was issued, it was criticised, that the scheme did not limit, “cap”, the total amount of allowances it would grant, but that the Member States had to make sure for themselves to move within the limits the criteria in Annex III of the “Emission Directive” set. As a consequence, the “Emission Directive” was amended for future trading phases. In a Memo the European Commission writes that the final text of the amended “Emission Directive” differed a bit from the proposal. Nevertheless, had the "climate and energy trends agreed by the 2007 Spring European Council been maintained and the overall architecture of the Commission's proposal on the EU ETS remains intact. That is to say that there will be one EU-wide cap on the number of emission allowances and this cap will decrease annually along a linear trend line, which will continue beyond the end of the third trading periods (2013-2020)." (European Commission 2008b) An often discussed topic is the sensibility of the prohibition of banking, the saving of emission credits for the future, during Phase I. While it did have a negative effect on price stability (as the credits became worthless with the termination of the trading period), I believe that in the case of the EU ETS it was justified. Due to the lack of verified emission data, the release of saved credits would have had a devastating effect on the current prices. According to several studies a price of EUR 40 per emission allowance would be needed to motivate abatement. With an already low market price, the increase in supply (by letting unused credits from the former phase enter the market), would have forced down the prices even further. One of the main topics found in the literature on Phase I is the lack of data and experience that caused uncertainty among the players, resulting in high price volatility and (in the beginning) reserved market participation. Accessibility of information has an influence on the efficiency of the market and the Member States had to cope with many imponderables. The allocation process was full of unanswered questions concerning the rules of the system and irregularities that were only intensified by the tight deadlines. But I believe that exactly these tight deadlines brought the necessary impetus for action. Without a doubt there are many controversial points and the EU ETS still has an optimisation potential, but on the whole I believe that the challenge of getting a trading system of its size up and running in such a short time period, should not be underestimated. After many years of consulting and evaluating, something is finally being done. A fact the IEA (2008) acknowledges, as it writes: ”It is within the power of all governments, of producing and consuming countries alike, acting alone or together, to steer the world towards a cleaner, cleverer and more competitive energy system. Time is running out and the time to act is now.”
Keywords (eng)
Europeemission trading schemecap-and-trade system
Keywords (deu)
EuropaEmissionszertifikateCO2 Handel
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1259943
Number of pages
136