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Title (deu)
Vergessene Dimensionen von Hegemonie
Geschlechterverhältnisse und Subjektstandpunkte
Parallel title (eng)
Forgotten dimensions of hegemony ; gender relations and subject positions
Author
Ariane Brenssell
Adviser
Ulrich Brand
Assessor
Ulrich Brand
Assessor
Birgit Sauer
Abstract (deu)
Vergessene Dimensionen von Hegemonie: Geschlechterverhältnisse und Subjektstandpunkte Ausgangspunkt dieser Arbeit ist, dass Geschlechterverhältnisse und Subjektstandpunkte in politisch-ökonomischen Analysen der Hegemonie neoliberaler Globalisierung vernachlässigt - vergessen - werden und dass sie systematisch in die Debatte mit einbezogen werden müssen, um Hegemoniekritik zu erweitern. Pointiert formuliert verfolgt diese Arbeit zwei Anliegen: 1. Neoliberale Globalisierung beruht auf der Ausblendung der Kategorie Geschlechterverhältnisse und befördert diese. Dieser Prozess ist so erfolgreich, dass selbst die (hegemoniekritische) Forschung zu diesem Thema die Anwendung von 'Geschlechterverhältnissen' als Wissens- und Erkenntniskategorie von Hegemonie bislang vernachlässigt hat. Die Reproduktion dieser Leerstelle systematisch zu erklären und ihr eine theoretisch begründete Antwort zu entgegnen, ist das erste Anliegen dieser Arbeit. 2. Die umfangreichen Forschungsarbeiten zu Neoliberalismus und Globalisierung bedürfen einer subjektwissenschaftlichen und feministischen Fundierung, Ausarbeitung und Weiterentwicklung, da sowohl die erfolgreiche Durchsetzung hegemonialer neoliberal-globaler Positionen als auch deren Kritik auf der Aus- bzw. Einblendung der Erkenntniskategorien 'Geschlechterverhältnisse' und 'Subjekt' beruhen. Theoretische Anschlüsse und Kategorien einer feministischen und zugleich subjektwissenschaftlichen Theoriebildung zum Fragenkomplex neoliberaler Hegemonie herzustellen, ist das zweite zentrale Anliegen dieser Arbeit. Das erste Kapitel skizziert hegemonietheoretische Konzepte neoliberaler Globalisierung und ihre Auslassungen. Es wird eine Systematik in den Ausblendungen hinsichtlich der Geschlechterverhältnisse und der alltäglichen Reproduktion identifiziert, die als 'Muster der Entknüpfung' (Hawthorn) konzeptionalisiert werden. In feministischer Perspektive werden Geschlechterverhältnisse als entscheidende Knotenpunkte und Verdichtungspunkte der Hegemonie neoliberaler Globalisierung gefasst. Das zweite Kapitel zeigt wie Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Produktions- , Denk- und Regulierungsformen, zur Hegemoniebildung neoliberaler Globalisierung beitragen. Kapitel III schlägt vor, diese Perspektive mit der Kategorie der Subjektpositionen zu verknüpfen. Damit wird ein Analyseinstrument für Hegemoniebildung als Veränderung der Handlungs- und Reproduktionsmöglichkeiten in die Debatte eingeführt. Die Kategorie der Subjektpositionen akzentuiert Hegemoniebildungsprozesse sowohl in ihrer geschlechtsspezifischen als auch in ihre subjektzugewandten Seite. Sie schafft ein Schanier, um die Veränderungen sowohl in ihren politisch-ökonomisch, institutionellen Dimensionen, als auch als Veränderungen in den individuellen Handlungsmöglichkeiten zu sehen, indem sie Muster der Privilegierung und Marginalisierung von Subjektpositionen kenntlich macht. Kapitel IV zeigt, dass Hegemonie vom Subjektstandpunkt eine weitere Übersetzung der Begrifflichkeiten erfordert, um die Strukturveränderungen aus der Perspektive der Subjekte, analysierbar zu machen. Die vorgeschlagenen Verknüpfungen und Erweiterungen machen Hegemonie auch als Frage nach den neuen Widersprüchen um Handlungsfähigkeit analysierbar. Sie fordern eine programmatische von Trennungen - zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen, zwischen subjekt- und politikwissenschaftlichen Perspektiven usw. - um den Blick auf die alltägliche Reproduktion von Hegemonie zu schärfen.
Abstract (eng)
Forgotten Dimensions of Hegemony: Gender Relations and Subject Positions The thesis ascertains that gender relations and subject positions are neglected – forgotten - in political and economical analyses of the hegemony of neoliberal globalisation. They need to be systematically included and this would enhance the critique of hegemony. In short, this thesis has two aims: 1. Neoliberal globalisation is based on omitting the category of gender relations and the advancement of this neglection. This process is so successful that even research has so far neglected the implementation of 'gender relations' as a category of knowledge and cognition. The first objective of this thesis is to systematically explain the reproduction of this blank space and to counter this with a theoretical approach. 2. The extensive research work on neoliberalism and globalisation requires a foundation, elaboration and enhancement deriving from subject science and feminist theory, since both the succesful enforcement of hegemonic positions as well as their critique are based on the suppression or inclusion of the knowledge categories of 'gender relations' and 'subject'. The second objective of the thesis is to create theoretical connections and categories towards the formulation of feminist and subject-oriented theory on the questions of neoliberal hegemony. The first chapter presents concepts criticising the hegemony of neoliberal globalisation and its omissions. Systematic patterns are identified in the omissions concerning gender relations and everyday reproduction, that can be described as 'patterns of disconnection' (Hawthorne). From feminist perspectives, gender relations are conceptualised as decisive nodal points in the consolidation and materialisation of hegemony. The second chapter describes how gender relations contribute to the formation of the hegemony of neoliberal globalisation as social forms of production, thought and regulation. Chapter III proposes to link this enhanced perspective with the category of subject-positions. This introduces an instrument to analyse changes in possibilities for action and reproduction. The category of subject positions emphasises the gender-specific and subject-related dimension of processes of forming hegemony. It therefore creates a connection between the changes in political and economic processes and institutions and the changes of possibilities for action by revealing patterns of privileging and marginalising subject positions. Chapter IV shows that hegemony requires an additional translation to enhanced terminology that enables the analysis of structural changes seen from the subject perspectives. Such an enhancement of criticising hegemony in political and social science with a subject-oriented perspective transforms the question of the hegemony of neoliberal globalisation to a question analysing the new contradictions of capacities to act. Finally, the thesis concludes that overcoming these separations – between scientific disciplines, between gender-neutral and political science perspectives, between theory and practice – enables the enhancement of critique of hegemony. The daily reproduction of hegemony and the possibilities of change are then analysed from the perspective of everyday life and its contradictions. Therefore, important requirements for counter-hegemony are made accessible.
Keywords (eng)
hegemonyglobalisationneoliberalismgenderfeminismgender-relationssubject positionscritiquesubjectoriented viewhegemony-critique
Keywords (deu)
NeoliberalismusFeminismusGlobalisierungHegemonieKritikSubjektstandpunkteGeschlechterverhältnissesubjektwissenschaftlichHegemoniekritik
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1260137
rdau:P60550 (deu)
329 S.
Number of pages
346
Members (1)
Title (deu)
Vergessene Dimensionen von Hegemonie
Geschlechterverhältnisse und Subjektstandpunkte
Parallel title (eng)
Forgotten dimensions of hegemony ; gender relations and subject positions
Author
Ariane Brenssell
Abstract (deu)
Vergessene Dimensionen von Hegemonie: Geschlechterverhältnisse und Subjektstandpunkte Ausgangspunkt dieser Arbeit ist, dass Geschlechterverhältnisse und Subjektstandpunkte in politisch-ökonomischen Analysen der Hegemonie neoliberaler Globalisierung vernachlässigt - vergessen - werden und dass sie systematisch in die Debatte mit einbezogen werden müssen, um Hegemoniekritik zu erweitern. Pointiert formuliert verfolgt diese Arbeit zwei Anliegen: 1. Neoliberale Globalisierung beruht auf der Ausblendung der Kategorie Geschlechterverhältnisse und befördert diese. Dieser Prozess ist so erfolgreich, dass selbst die (hegemoniekritische) Forschung zu diesem Thema die Anwendung von 'Geschlechterverhältnissen' als Wissens- und Erkenntniskategorie von Hegemonie bislang vernachlässigt hat. Die Reproduktion dieser Leerstelle systematisch zu erklären und ihr eine theoretisch begründete Antwort zu entgegnen, ist das erste Anliegen dieser Arbeit. 2. Die umfangreichen Forschungsarbeiten zu Neoliberalismus und Globalisierung bedürfen einer subjektwissenschaftlichen und feministischen Fundierung, Ausarbeitung und Weiterentwicklung, da sowohl die erfolgreiche Durchsetzung hegemonialer neoliberal-globaler Positionen als auch deren Kritik auf der Aus- bzw. Einblendung der Erkenntniskategorien 'Geschlechterverhältnisse' und 'Subjekt' beruhen. Theoretische Anschlüsse und Kategorien einer feministischen und zugleich subjektwissenschaftlichen Theoriebildung zum Fragenkomplex neoliberaler Hegemonie herzustellen, ist das zweite zentrale Anliegen dieser Arbeit. Das erste Kapitel skizziert hegemonietheoretische Konzepte neoliberaler Globalisierung und ihre Auslassungen. Es wird eine Systematik in den Ausblendungen hinsichtlich der Geschlechterverhältnisse und der alltäglichen Reproduktion identifiziert, die als 'Muster der Entknüpfung' (Hawthorn) konzeptionalisiert werden. In feministischer Perspektive werden Geschlechterverhältnisse als entscheidende Knotenpunkte und Verdichtungspunkte der Hegemonie neoliberaler Globalisierung gefasst. Das zweite Kapitel zeigt wie Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Produktions- , Denk- und Regulierungsformen, zur Hegemoniebildung neoliberaler Globalisierung beitragen. Kapitel III schlägt vor, diese Perspektive mit der Kategorie der Subjektpositionen zu verknüpfen. Damit wird ein Analyseinstrument für Hegemoniebildung als Veränderung der Handlungs- und Reproduktionsmöglichkeiten in die Debatte eingeführt. Die Kategorie der Subjektpositionen akzentuiert Hegemoniebildungsprozesse sowohl in ihrer geschlechtsspezifischen als auch in ihre subjektzugewandten Seite. Sie schafft ein Schanier, um die Veränderungen sowohl in ihren politisch-ökonomisch, institutionellen Dimensionen, als auch als Veränderungen in den individuellen Handlungsmöglichkeiten zu sehen, indem sie Muster der Privilegierung und Marginalisierung von Subjektpositionen kenntlich macht. Kapitel IV zeigt, dass Hegemonie vom Subjektstandpunkt eine weitere Übersetzung der Begrifflichkeiten erfordert, um die Strukturveränderungen aus der Perspektive der Subjekte, analysierbar zu machen. Die vorgeschlagenen Verknüpfungen und Erweiterungen machen Hegemonie auch als Frage nach den neuen Widersprüchen um Handlungsfähigkeit analysierbar. Sie fordern eine programmatische von Trennungen - zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen, zwischen subjekt- und politikwissenschaftlichen Perspektiven usw. - um den Blick auf die alltägliche Reproduktion von Hegemonie zu schärfen.
Abstract (eng)
Forgotten Dimensions of Hegemony: Gender Relations and Subject Positions The thesis ascertains that gender relations and subject positions are neglected – forgotten - in political and economical analyses of the hegemony of neoliberal globalisation. They need to be systematically included and this would enhance the critique of hegemony. In short, this thesis has two aims: 1. Neoliberal globalisation is based on omitting the category of gender relations and the advancement of this neglection. This process is so successful that even research has so far neglected the implementation of 'gender relations' as a category of knowledge and cognition. The first objective of this thesis is to systematically explain the reproduction of this blank space and to counter this with a theoretical approach. 2. The extensive research work on neoliberalism and globalisation requires a foundation, elaboration and enhancement deriving from subject science and feminist theory, since both the succesful enforcement of hegemonic positions as well as their critique are based on the suppression or inclusion of the knowledge categories of 'gender relations' and 'subject'. The second objective of the thesis is to create theoretical connections and categories towards the formulation of feminist and subject-oriented theory on the questions of neoliberal hegemony. The first chapter presents concepts criticising the hegemony of neoliberal globalisation and its omissions. Systematic patterns are identified in the omissions concerning gender relations and everyday reproduction, that can be described as 'patterns of disconnection' (Hawthorne). From feminist perspectives, gender relations are conceptualised as decisive nodal points in the consolidation and materialisation of hegemony. The second chapter describes how gender relations contribute to the formation of the hegemony of neoliberal globalisation as social forms of production, thought and regulation. Chapter III proposes to link this enhanced perspective with the category of subject-positions. This introduces an instrument to analyse changes in possibilities for action and reproduction. The category of subject positions emphasises the gender-specific and subject-related dimension of processes of forming hegemony. It therefore creates a connection between the changes in political and economic processes and institutions and the changes of possibilities for action by revealing patterns of privileging and marginalising subject positions. Chapter IV shows that hegemony requires an additional translation to enhanced terminology that enables the analysis of structural changes seen from the subject perspectives. Such an enhancement of criticising hegemony in political and social science with a subject-oriented perspective transforms the question of the hegemony of neoliberal globalisation to a question analysing the new contradictions of capacities to act. Finally, the thesis concludes that overcoming these separations – between scientific disciplines, between gender-neutral and political science perspectives, between theory and practice – enables the enhancement of critique of hegemony. The daily reproduction of hegemony and the possibilities of change are then analysed from the perspective of everyday life and its contradictions. Therefore, important requirements for counter-hegemony are made accessible.
Keywords (eng)
hegemonyglobalisationneoliberalismgenderfeminismgender-relationssubject positionscritiquesubjectoriented viewhegemony-critique
Keywords (deu)
NeoliberalismusFeminismusGlobalisierungHegemonieKritikSubjektstandpunkteGeschlechterverhältnissesubjektwissenschaftlichHegemoniekritik
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1260138
Number of pages
346