Abstract (deu)
Film als politikwissenschaftlichen Forschungsgegenstand zu betrachten, ist der ganz allgemeine Ansatz dieser Diplomarbeit. Das konkrete Forschungsinteresse ist dabei die Darstellung und Vermittlung politischer Mythen und deren Implikationen für die nationale Identität einer Bevölkerung. Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) ist dabei ein besonders aufschlussreiches Untersuchungsobjekt, da diese von Anfang an auf einem großen Mythos basierte. Gemeint ist der Antifaschismus-Mythos, der als Gründungslegitimation diente und bis zum Ende der DDR 1990 als der wesentliche Systemstabilisator herangezogen wurde.
Im theoretischen Teil der Arbeit wird erklärt, warum die Existenz und Glaubwürdigkeit politischer Mythen für die Aufrechterhaltung nationaler Gemeinschaften essentiell sind.
Die Diplomarbeit macht schließlich deutlich, inwieweit Film geeignet ist, diese Kohärenz von Mythos, Identität und Nationalstaat aufzuzeigen.
In der qualitativen Inhaltsanalyse von drei Filmen, „…und deine Liebe auch“, „Die Glatzkopfbande“ und die Episode „Phoenix“ des vierteiligen Films „Geschichten jener Nacht“, stellt sich heraus, dass die ZuseherInnen eindeutig beeinflusst werden sollten, dem propagierten Ideal zu gehorchen und für „ihre“ Heimat einzustehen. Die Darstellung des Antifaschismus-Mythos diente dabei als Hilfsmittel.