Abstract (deu)
Mit dem Begriff der wissenschaftlichen Publikation sind viele Themenbereiche
verbunden, die in dieser Arbeit behandelt werden. Das Teilen von Wissen und
die Bewertung wissenschaftlicher Arbeit sind die wichtigsten funktionalen
Aspekte der schriftlichen Veröffentlichung. Aktuell findet ein Wandel in der
Wissenschaftskommunikation statt: Die Entwicklung der Informations- und
Kommunikationstechnologien bringt viele neue Möglichkeiten mit sich und wirft
zugleich viele Fragen auf. Es ist jedem Wissenschaftler möglich diverse Texte
über das Internet zu verbreiten. „Open Access“, der freie Zugang zu
wissenschaftlicher Information für alle, birgt ein großes Versprechen. Die
technische Evolution stellt das Konzept des Verlags und der Bibliothek - der
zentralen Institutionen des Gutenberg-Zeitalters - in Frage. Der Wandel der
Institutionen des traditionellen Publikationssystems im Zuge der Digitalisierung
und Vernetzung wird in dieser Arbeit möglichst neutral beschrieben.
Die neuen Möglichkeiten zur Publikation und die veränderte Verfügbarkeit von
wissenschaftlicher Literatur wirken sich auf die „Publikationen an sich“ aus. In
der Arbeit werden einige Thesen darüber präsentiert, wie sich
Veröffentlichungen in der Philosophie verändern werden. Dabei wird
herausgestellt, dass die unterschiedlichen fachlichen Orientierungen innerhalb
der Philosophie Einfluss auf das Publikationsverhalten haben, damit auch auf
die Akzeptanz von neuen Publikationsformen in der traditionell als
„Buchwissenschaft“ bezeichneten Philosophie.
Die Wissenschaftskommunikation, genauer der Zugang zu wissenschaftlichem
Wissen, kann auch unter ethischen Gesichtspunkten betrachtet werden. Die
Frage nach der Bedeutung von „Open Access“ zu philosophischen
Forschungsergebnissen wird aus Sicht der Wissenschaft und der Gesellschaft
beantwortet. Dabei wird der Vergleich mit anderen Wissenschaften gesucht
und die entscheidende Rolle der Forschungs- und Förderungspolitik betont. Es
wird gefragt, welche Interessen mit der Veröffentlichung eines philosophischen
Texts verbunden sein können. Die divergierende Anwendungsorientiertheit der
einzelnen Philosophiebereiche wird als entscheidendes Kriterium betont.