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Title (deu)
Auf der Suche nach dem Selbst
Strategien spiritueller Selbsterfahrung und religiöse Pluralität in Wien
Author
Sarah Kohlmaier
Adviser
Ernst Halbmayer
Assessor
Ernst Halbmayer
Abstract (deu)
Die an der Universität Wien verfasste Diplomarbeit „Auf der Suche nach dem Selbst- Strategien spiritueller Selbsterfahrung und religiöse Pluralität in Wien“ wurde im Rahmen des Studiums der Kultur- und Sozialanthropologie verfasst. Geographisch auf den Raum Wien beschränkt, befasst sie sich mit Strategien der Identitätsbildung und dem Bewusstsein über die eigene Individualität in einer modernen, westlichen Gesellschaft. Durch das Phänomen der Globalisierung und transkulturellen Bewegungen ist wahrnehmbar, dass unterschiedlichste kulturelle Traditionen in dem untersuchten Gesellschaftssystem aufeinandertreffen. So soll erforscht werden, welchen Einfluss diese Vielfalt auf das eigene Verständnis von Identität hat. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf Elemente religiöser oder spiritueller Traditionen gelenkt. Die durch die Aufklärung ausgelösten religionskritischen Stimmen trugen wesentlich zu der Veränderung des vorherrschenden Individualitäts- Verständnisses bei. Ebenso haben spiritistischen „Gegenbewegungen“ und Neue Religiöse Bewegungen Eingang in das ge-genwärtige Weltbild gefunden. Nach der Beobachtung, dass zeitgleich mit säkularisierenden Tendenzen auch eine Art Re- Religionisierung stattgefunden hat, steht der Zusammenhang zwischen unterschiedlichen (spirituellen) Weltauffassungen und dem eigenen Selbst- Bewusstsein im Zentrum der empirischen Untersuchungen- ebenso wie die Wechselwirkung zwischen dem gegenwärtigen, religiösen (oder anti- religiösen) Weltbild und dem Individualitätsverständnis. Ein Verständnis für die soziale Bedeutung dieser Wechselwirkung und deren Manifestationen begründet sich vornehmlich auf der Basis von kultur- und sozialanthropologischen Betrachtungen. Es werden daher Beispiele unterschiedlicher, kultureller Traditionen herangezogen, um die spirituelle Komponente einer sozialen Identitätsbildung vorzustellen. Zur Darstellung des modernen, westlichen Verständnisses von Identität, werden schließlich Säkularisierungstheorien diskutiert und in Zusammenhang mit Individualisierungstheorien der Gegenwart gebracht. Es existieren unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge, welche sich mit dem Einfluss religiöser oder spiritueller Erfahrungen auf den Einzelnen beschäftigen. Religionspsychologische Forschungen, welche sich auf das persönliche Erleben von Religiosität konzentrieren, genauso wie Religionswissenschaft und Religionssoziologie werden miteinander verknüpft. Die für die Diplomarbeit unternommene Feldforschung (November 2008- Februar 2009) soll die oben dargestellten, theoretischen Überlegungen empirisch unterlegen. Teilnehmende Beobachtungen und Leitfadeninterviews dienen als Grundlage der Analysen. Selbsterfahrung- und Selbstfindungsseminare, die in Wien veranstaltet wurden, bildeten die Untersuchungseinheit, an denen die Autorin selbst teilnahm, um vermittelte Inhalt Strategien und Techniken beobachten zu können. Interviews wurden sowohl mit den VeranstalterInnen, als auch den TeilnehmerInnen jener Veranstaltungen geführt. Die SeminarleiterInnen wurden nach der Intention, bestimmte Seminare zu leiten, gefragt. Außerdem waren das persönliche Weltbild und biographische Hintergründe Teil der Gespräche. Bei den TeilnehmerInnen besagter Veranstaltungen wurden Intention der Teilnahme und Vorwissen, Weltbild, Biographie und Lebensziele, wie auch die Rezeption der besuchten Seminare thematisiert. Gründe für ein Bedürfnis nach Selbsterfahrung und die hierfür angewendeten Strategien sollten so empirisch fassbar gemacht werden. Inwiefern religiöse Pluralität vor dem Hintergrund einer individualistisch orientierten Gesellschaft für das Selbstbewusstsein der Menschen maßgeblich ist, steht im Zentrum der Untersuchungen. Sie zeigen, dass Selbstverantwortung und das Wahrnehmen persönlicher Fähigkeiten das Fundament für Verwirklichung persönlicher Ziele darstellt. Individualität ist aber nicht mit einem egozentrischen Selbstverständnis gleichzusetzen. Es stellt sich heraus, dass der Weg zu sich selbst dazu führt, die Verbundenheit mit anderen Menschen, der Welt und sogar dem Göttlichen zu erkennen. So ergibt sich, dass auch individualisierte Handlungen und Prozesse der Identitätsbildung letztlich ein kollektives Phänomen bilden. So endet Selbsterfahrung in der Akzeptanz der eigenen Existenz und der Wahrnehmung eines All- Eins.
Keywords (eng)
identityselfexperiencespiritualityreligionindividualismanthropology of religion
Keywords (deu)
IdentitätSelbsterfahrungSpiritualitätReligionIndividualisierungReligionsethnologie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1260689
rdau:P60550 (deu)
143 S. : graph. Darst.
Number of pages
144
Members (1)
Title (deu)
Auf der Suche nach dem Selbst
Strategien spiritueller Selbsterfahrung und religiöse Pluralität in Wien
Author
Sarah Kohlmaier
Abstract (deu)
Die an der Universität Wien verfasste Diplomarbeit „Auf der Suche nach dem Selbst- Strategien spiritueller Selbsterfahrung und religiöse Pluralität in Wien“ wurde im Rahmen des Studiums der Kultur- und Sozialanthropologie verfasst. Geographisch auf den Raum Wien beschränkt, befasst sie sich mit Strategien der Identitätsbildung und dem Bewusstsein über die eigene Individualität in einer modernen, westlichen Gesellschaft. Durch das Phänomen der Globalisierung und transkulturellen Bewegungen ist wahrnehmbar, dass unterschiedlichste kulturelle Traditionen in dem untersuchten Gesellschaftssystem aufeinandertreffen. So soll erforscht werden, welchen Einfluss diese Vielfalt auf das eigene Verständnis von Identität hat. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf Elemente religiöser oder spiritueller Traditionen gelenkt. Die durch die Aufklärung ausgelösten religionskritischen Stimmen trugen wesentlich zu der Veränderung des vorherrschenden Individualitäts- Verständnisses bei. Ebenso haben spiritistischen „Gegenbewegungen“ und Neue Religiöse Bewegungen Eingang in das ge-genwärtige Weltbild gefunden. Nach der Beobachtung, dass zeitgleich mit säkularisierenden Tendenzen auch eine Art Re- Religionisierung stattgefunden hat, steht der Zusammenhang zwischen unterschiedlichen (spirituellen) Weltauffassungen und dem eigenen Selbst- Bewusstsein im Zentrum der empirischen Untersuchungen- ebenso wie die Wechselwirkung zwischen dem gegenwärtigen, religiösen (oder anti- religiösen) Weltbild und dem Individualitätsverständnis. Ein Verständnis für die soziale Bedeutung dieser Wechselwirkung und deren Manifestationen begründet sich vornehmlich auf der Basis von kultur- und sozialanthropologischen Betrachtungen. Es werden daher Beispiele unterschiedlicher, kultureller Traditionen herangezogen, um die spirituelle Komponente einer sozialen Identitätsbildung vorzustellen. Zur Darstellung des modernen, westlichen Verständnisses von Identität, werden schließlich Säkularisierungstheorien diskutiert und in Zusammenhang mit Individualisierungstheorien der Gegenwart gebracht. Es existieren unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge, welche sich mit dem Einfluss religiöser oder spiritueller Erfahrungen auf den Einzelnen beschäftigen. Religionspsychologische Forschungen, welche sich auf das persönliche Erleben von Religiosität konzentrieren, genauso wie Religionswissenschaft und Religionssoziologie werden miteinander verknüpft. Die für die Diplomarbeit unternommene Feldforschung (November 2008- Februar 2009) soll die oben dargestellten, theoretischen Überlegungen empirisch unterlegen. Teilnehmende Beobachtungen und Leitfadeninterviews dienen als Grundlage der Analysen. Selbsterfahrung- und Selbstfindungsseminare, die in Wien veranstaltet wurden, bildeten die Untersuchungseinheit, an denen die Autorin selbst teilnahm, um vermittelte Inhalt Strategien und Techniken beobachten zu können. Interviews wurden sowohl mit den VeranstalterInnen, als auch den TeilnehmerInnen jener Veranstaltungen geführt. Die SeminarleiterInnen wurden nach der Intention, bestimmte Seminare zu leiten, gefragt. Außerdem waren das persönliche Weltbild und biographische Hintergründe Teil der Gespräche. Bei den TeilnehmerInnen besagter Veranstaltungen wurden Intention der Teilnahme und Vorwissen, Weltbild, Biographie und Lebensziele, wie auch die Rezeption der besuchten Seminare thematisiert. Gründe für ein Bedürfnis nach Selbsterfahrung und die hierfür angewendeten Strategien sollten so empirisch fassbar gemacht werden. Inwiefern religiöse Pluralität vor dem Hintergrund einer individualistisch orientierten Gesellschaft für das Selbstbewusstsein der Menschen maßgeblich ist, steht im Zentrum der Untersuchungen. Sie zeigen, dass Selbstverantwortung und das Wahrnehmen persönlicher Fähigkeiten das Fundament für Verwirklichung persönlicher Ziele darstellt. Individualität ist aber nicht mit einem egozentrischen Selbstverständnis gleichzusetzen. Es stellt sich heraus, dass der Weg zu sich selbst dazu führt, die Verbundenheit mit anderen Menschen, der Welt und sogar dem Göttlichen zu erkennen. So ergibt sich, dass auch individualisierte Handlungen und Prozesse der Identitätsbildung letztlich ein kollektives Phänomen bilden. So endet Selbsterfahrung in der Akzeptanz der eigenen Existenz und der Wahrnehmung eines All- Eins.
Keywords (eng)
identityselfexperiencespiritualityreligionindividualismanthropology of religion
Keywords (deu)
IdentitätSelbsterfahrungSpiritualitätReligionIndividualisierungReligionsethnologie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1260690
Number of pages
144