Abstract (deu)
Der Zellzyklus stellt einen praezise kontrollierten Ablauf von Ereignissen dar, welche in der Erzeugung von zwei identischen Tochterzellen gipfeln. Um eine ordnungsgemaeße Abfolge der notwendigen Ereignisse zu ermoeglichen produziert die Zelle regulatorische Protein, welche an bestimmten Kontrollpunkten das Fortschreiten des Zellzyklus verhinden. Sind alle Voraussetzungen fuer das Fortsetzen des Zellzyklus erfuellt, werden Polyubiquitinketten an die inhibitorischen Zellzyklusproteine geheftet, wodurch diese fuer die proteasomabhaengige Degradation freigeben werden.
Der Anaphase-einleitende Komplex (APC/C) ist ein 1,5 MDa grosser Proteinkomplex bestehend aus ueber 12 unterscheidlichen Proteinuntereinheiten. Am Ende der Metaphase katalysiert der APC/C die Anheftung von Ubiquitinmolekuelketten an die zwei Zellzyklusregulatoren Secruin und CyclinB. Deren Degradation fuehrt zum Uebergang in die Anaphase, in der die zwei Schwesterchromatide auf die zukuenftigen Tochterzellen aufgeteilt werden. Um eine einwandfreie Aufteilung zu ermoeglichen, muss zuerst eine bidirektionale Anheftung beider Schwesterchromatide an den Spindelapparat sichergestellt sein, bevor der APC/C akitviert werden kann. Solange diese bidirektionale Orientierung nicht gewaehrleistet ist, wird der APC/C durch den Spindelassemblierungs-Kontrollpunkt (SAC) in seiner Funktion gehemmt.
Manche Zellzyklusregulatoren enthalten bestimmte Sequenzmotife, sogenannte Degradationsmotife, welche diese Proteine als Substrate fuer die APC/C-abhaengige Ployubiquitinierungsreaktion kennzeichnen. Die gelaeufigsten Degradationsmotife sind die D-Box und die KEN-Box. Die Rekrutierung dieser Substrate an den APC/C sowie dessen katalytische Aktivierung wird durch sogenannte Koaktivatorproteine, Cdc20 oder Cdh1, sichergestellt. Diese Koaktivatoren besitzen eine WD40 Domaene, welche auch als Protein-Protein-Interaktionsdomaene bekannt ist. Ausserdem sind die C-Box im N-terminus sowie das C-terminale IR-Ende eine wichtige Voraussetzung fuer eine funktionelle Interaktion der Koaktivatoren mit dem APC/C.
Mittels Koexpressionsstudien in Hefe- und Insektenzellen konnte gezeigt werden, dass APC/C-Modellsubstrate spezifisch an die WD40 Domaene von Cdh1 binden. Durch zahlreiche in vitro Experimente konnte weiterhin gezeitg werden, dass die C-Box eine wichtige Voraussetzung fuer eine effiziente Rekrutierung dieser Cdh1-Substrat-Komplexe an den APC/C darstellt. Cdh1 C-Box Mutanten haben ausserdem negative Auswirkung auf in vitro Ubiquitinierungsreaktionen im Vergleich zu wildtyp Cdh1. Ergebnisse aus elektronenmikroskopischen Aufnhamen unterschiedlicher APC/C-Komplexe und anschließender 3D Modellierung weisen darauf hin, dass sich die Bindestelle des mitotisches Kontrollkomplexes (MCC) am APC/C teilweise mit der der Koaktivatoren ueberschneidet. MCC-gebundener APC/C ist stark inhibiert in seiner Faehigkeit, Substrate in vitro zu binden. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass der mitotische Kontrollomplex die Substratbindestelle am APC/C physikalisch blockiert.