Abstract (deu)
Dieser Diplomarbeit liegt die Intention zugrunde, die schulischen Bildungsgegebenheiten
Gehörloser in Gambia zu betrachten. Theoretische Auseinandersetzungen mit den Themen
Gehörlosigkeit – auch unter dem Aspekt einer sozio-kulturellen Behinderung betrachtet –,
Armut, Bildung und den (kommunikativen) Zielsetzungen der Gehörlosenpädagogik gelten
als Basis für die spätere Fokussierung auf die einzige Gehörlosenschule Gambias, die St.
John’s School for the Deaf. Ein insgesamt dreimonatiger Aufenthalt in Gambia ermöglicht der
Autorin die Rahmenbedingungen sowie Bildungsprozesse dieser Schule zu eruieren. Anhand
der methodischen Prinzipien der ethnografischen Schulforschung, wie teilnehmende
Beobachtung, Interviewführung sowie Videoaufnahmen, können die Bildungsabläufe und die
damit verbundenen intervenierenden Bedingungen eruiert werden. Zum einen nehmen die
armutsbedingten sowie sozio-kulturellen Gegebenheiten des Landes Einfluss auf die
vorliegenden Bildungsangebote. Zum anderen erweist sich auch die gehörlosenpädagogische
Herausforderung – v.a. im Hinblick auf die Förderung einer kommunikativen Kompetenz –
als zentrale Aufgabe der Gehörlosenschule. Zur Darstellung der schulischen Bildung
Gehörloser – mit besonderer Berücksichtigung der kommunikativen Barrieren – an der St.
John’s School, werden die empirisch erhobenen Daten, die anhand der Grounded Theory
ausgewertet wurden, mit den theoretischen Erkenntnissen in Verbindung gebracht.