Abstract (deu)
Partnerwahl kann die Fitness des Nachwuchses verbessern indem ein Sexualpartner gewählt wird, der ein gutes Territorium kann und/oder von guter genetischer Qualität ist. Bei Hausmäusen (Mus musculus musculus) bevorzugen Weibchen dominante Männchen, die sie anhand von Gerüchen erkennen können. Die Gene des Major histocompatibility complex (MHC) beeinflussen den Geruch und spielen eine wichtige Rolle, neben der Immunabwehr, in der Partnerwahl. Drei Hypothesen, die sich nicht gegenseitig ausschließen, erklären den Vorteil von MHC-abhängiger Partnerwahl. Erstens kann durch die Wahl eines MHC-unähnlichen Partners heterozygoter Nachwuchs produziert werden, die vom „Heterozygoten Vorteil“ profitieren. Weiters ergibt sich durch die Partnerwahl ein coevolutionärer Vorteil gegenüber Parasiten gegeben, die sich an das Immunsystem des Wirten anpassen. Drittens dienen MHC Gene zur Verwandtschaftserkennung und durch MHC-abhängige Partnerwahl kann Inzucht vermieden werden.
Für diese Studie wurde MHC-abhängige Partnerwahl bei wilden Hausmäusen untersucht. Einerseits in Geruchspräferenztest und andererseits in Verpaarungsexperimenten. Weibchen bevorzugten den Geruch von MHC-unähnlichen Männchen als den von MHC-ähnlichen. Die Ergebnisse der Verpaarungsexperimenten waren unschlüssig und weisen auf mögliche laborbedingte Artefakte hin.