Abstract (deu)
Beta-Lactoglobulin ist aufgrund der hohen Hitzelabilität ein geeigneter Hitzeindikator, um die zur Milchherstellung eingesetzten Wärmebehandlungsverfahren nachzuweisen.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Beta-Lactoglobulingehalt in Extended-shelf-life Milchen mittels RP-HPLC analysiert, um festzustellen, ob der empfohlene Mindestgehalt von 1800 mg/L vorliegt. Die Probenvorbereitung wurde wie im IDF Standard 178A:1999 beschrieben durchgeführt. Als mobile Phase für die Gradienteneluation wurden UHQ-Wasser und Acetonitril mit jeweils 0,1 % Trifluoressigsäure eingesetzt. Ein Probengradient mit einer Analysendauer von 25 Minuten wurde verwendet.
Die Analyse der 19 ESL-Proben zeigten erstaunliche Ergebnisse. Neun Extended-shelf-life Milchen wiesen einen Beta-Lactoglobulingehalt oberhalb der Mindestgrenze von 1800 mg/L auf. Die anderen zehn zeigten einen
Beta-Lactoglobulingehalt < 400 mg/L. Diese Milchen wurden offenkundig auf UHT-Anlagen erhitzt. Von den zwei analysierten Rohmilchproben wies nur eine einen
Beta-Lactoglobulingehalt im Durchschnittsbereich von 3300 – 3500 mg/L auf. Die acht analysierten, pasteurisierten Milchen zeigen Messergebnisse im Bereich von 2871 - 3460 mg/L, welche deutlich oberhalb des empfohlenen Mindestgehaltes für Kurzzeitpasteurisierung (2600 mg/L) liegen.
Beta-Lactoglobulingehalte oberhalb bzw. an der Grenze des empfohlenen Richtwertes (150 mg/L) bei indirekter UHT-Erhitzung wiesen die sieben UHT-Milchen auf (150 - 272 mg/L).
Aus dieser Arbeit ist gut ersichtlich, dass sich die Analyse des nativen Beta-Lactoglobulins als Erhitzungsindikator in ESL-Milchen mittels RP-HPLC als gut durchführbar erweist. Native und SDS-PAGE wurden als zusätzliche Verfahren zur qualitativen Bestimmung des Beta-Lactoglobulins herangezogen.