Die Untersuchung nähert sich dem alternativen Wirtschaftskonzept der Solidarischen Ökonomie mit dem Ziel ihr gesellschaftsveränderndes Potenzial als Entwicklungsmodell in Argentinien zu erörtern. Im Rahmen eines interdisziplinären Zugangs und basierend auf der Methodologie der interpretativen Sozialforschung wird der Forschungsgegenstand in die Entwicklungsökonomie eingebettet.
Auf den transformatorischen Anspruch der Solidarischen Ökonomie wird besonderes Augenmerk gelegt. Es werden Organisation und Formen der unterschiedlichen Ansätze und Projekte aufgezeigt und die Reichweite der Begrifflichkeit diskutiert. Die Entstehung der meisten neuen solidarökonomischen Bewegungen unter Bedingungen des globalisierten Kapitalismus ist in prekären, informellen Sektoren verortet. Die solidarökonomischen Ansätze werden auf dieses wechselseitige Verhältnis zur formellen kapitalistischen Marktwirtschaft untersucht.
Zudem wird Participatory Economics, die Vision eines ökonomischen Systems, dem partizipatorische Entscheidungsfindungsprozesse zur Steuerung der Wirtschaft zugrunde liegen, vorgestellt. Parecon begreift sich als emanzipatorische Wirtschaftstheorie sowie als Teil der Solidarischen Ökonomie.
Um die erläuterten Theorien in einen historisch-geographischen Kontext einzubetten, werden die verschiedenen relevanten Entwicklungsparadigmen der Geschichte Argentiniens unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Bewegungen aufgearbeitet. Letztendlich rückt die Praxis der Solidarischen Ökonomie in Argentinien, die seit den 1990er Jahren und insbesondere infolge der Wirtschaftskrise von 2001/02 starken Zulauf erfuhr, in den Vordergrund. Die solidarökonomischen Erfahrungen der argentinischen Tauschkreis-Bewegung werden in Form eines Fallbeispiel näher behandelt.
Die Arbeit soll einen Beitrag zur aktuellen Diskussion rund um die entwicklungsfördernden Potenziale Solidarischer Ökonomie leisten. Die aus der Analyse hervorgehenden Schlussfolgerungen betreffend die eingeschränkte Wirkungsspanne sowie die Unschärfe des Konzepts werden – ohne die Errungenschaften solidarökonomischer Unternehmungen zu diskreditieren – durch die Erfahrungen der argentinischen Tauschnetzwerke praktisch belegt.
The thesis analyses the underlying potentials of Solidarity Economics to present an effective development policy in Argentina. Based on an interdisciplinary approach as well as on the method of interpretative social science, the research subject is incorporated into development economics.
Principles, functionalities and claimed ambitions by project holders of Solidarity Economics are being discussed. Since many projects evolve out of informal and precarious sectors of society, their relationship with the formal market economy will be studied.
Participatory Economics, a proposed economic system which uses participatory decision making as a mechanism to guide production, consumption and allocation, is being introduced in detail as the approach is conceived as a part of Solidarity Economics.
The historical-geographical context of Argentina is being presented by discussing the different development paradigms relevant in specific periods. The contributions of current social movements as well as the general contradictive behaviour inherent to capitalist market economy will be brought into focus.
A case study dealing with the Argentinian barter exchange network should eventually offer an insight into the practical experiences of Solidarity Economics. It should help finding answers to the proposed questions on potential transformations Solidarity Economics might imply.
Die Untersuchung nähert sich dem alternativen Wirtschaftskonzept der Solidarischen Ökonomie mit dem Ziel ihr gesellschaftsveränderndes Potenzial als Entwicklungsmodell in Argentinien zu erörtern. Im Rahmen eines interdisziplinären Zugangs und basierend auf der Methodologie der interpretativen Sozialforschung wird der Forschungsgegenstand in die Entwicklungsökonomie eingebettet.
Auf den transformatorischen Anspruch der Solidarischen Ökonomie wird besonderes Augenmerk gelegt. Es werden Organisation und Formen der unterschiedlichen Ansätze und Projekte aufgezeigt und die Reichweite der Begrifflichkeit diskutiert. Die Entstehung der meisten neuen solidarökonomischen Bewegungen unter Bedingungen des globalisierten Kapitalismus ist in prekären, informellen Sektoren verortet. Die solidarökonomischen Ansätze werden auf dieses wechselseitige Verhältnis zur formellen kapitalistischen Marktwirtschaft untersucht.
Zudem wird Participatory Economics, die Vision eines ökonomischen Systems, dem partizipatorische Entscheidungsfindungsprozesse zur Steuerung der Wirtschaft zugrunde liegen, vorgestellt. Parecon begreift sich als emanzipatorische Wirtschaftstheorie sowie als Teil der Solidarischen Ökonomie.
Um die erläuterten Theorien in einen historisch-geographischen Kontext einzubetten, werden die verschiedenen relevanten Entwicklungsparadigmen der Geschichte Argentiniens unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Bewegungen aufgearbeitet. Letztendlich rückt die Praxis der Solidarischen Ökonomie in Argentinien, die seit den 1990er Jahren und insbesondere infolge der Wirtschaftskrise von 2001/02 starken Zulauf erfuhr, in den Vordergrund. Die solidarökonomischen Erfahrungen der argentinischen Tauschkreis-Bewegung werden in Form eines Fallbeispiel näher behandelt.
Die Arbeit soll einen Beitrag zur aktuellen Diskussion rund um die entwicklungsfördernden Potenziale Solidarischer Ökonomie leisten. Die aus der Analyse hervorgehenden Schlussfolgerungen betreffend die eingeschränkte Wirkungsspanne sowie die Unschärfe des Konzepts werden – ohne die Errungenschaften solidarökonomischer Unternehmungen zu diskreditieren – durch die Erfahrungen der argentinischen Tauschnetzwerke praktisch belegt.
The thesis analyses the underlying potentials of Solidarity Economics to present an effective development policy in Argentina. Based on an interdisciplinary approach as well as on the method of interpretative social science, the research subject is incorporated into development economics.
Principles, functionalities and claimed ambitions by project holders of Solidarity Economics are being discussed. Since many projects evolve out of informal and precarious sectors of society, their relationship with the formal market economy will be studied.
Participatory Economics, a proposed economic system which uses participatory decision making as a mechanism to guide production, consumption and allocation, is being introduced in detail as the approach is conceived as a part of Solidarity Economics.
The historical-geographical context of Argentina is being presented by discussing the different development paradigms relevant in specific periods. The contributions of current social movements as well as the general contradictive behaviour inherent to capitalist market economy will be brought into focus.
A case study dealing with the Argentinian barter exchange network should eventually offer an insight into the practical experiences of Solidarity Economics. It should help finding answers to the proposed questions on potential transformations Solidarity Economics might imply.