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Title (deu)
Freizeitpädagogik und Kulturanthropologie
transkulturelle Beziehungen und Kompetenzen in der Parkbetreuung
Parallel title (eng)
Leisure education and Cultural Anthropology ; transcultural relationships and competences in Parkbetreuung
Author
Sonja Siegert
Adviser
Andre Gingrich
Assessor
Andre Gingrich
Assessor
Gisela Prochazka-Eisl
Abstract (deu)

Ein zentrales Thema der Kulturanthropologie ist 'die Begegnung zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen'. Dazu gibt es zwar eine Fülle von Theorien und Konzepten, die jedoch bisher – weder theoretisch noch praktisch - in die Parkbetreuung, einem Teilbereich der Freizeitpädagogik, ihren Zugang gefunden haben. So gibt es zwar die pädagogische Methode des "interkulturellen Lernens", die jedoch auf einem veralteten und starren Kulturbegriff basiert.

Diese Studie verbindet kulturanthropologische Erkenntnisse mit freizeitpädagogischer Praxis im Park. Dabei wird theoretisch und empirisch die Frage behandelt, um welche kulturellen Identitäten es sich in einem transkulturellen Arbeitsansatz handeln könnte. Das Forschungsfeld umfasst in erster Linie eine Wiener Parkanlage mit einem Kinderclub, wo in der Wintersaison die Betreuung fortgesetzt wird. Die Zielgruppe sind Kinder im Alter von 10-14 Jahren. Folgende Methoden wurden angewandt: halbstrukturierte Einzel- und Gruppeninterviews, beobachtende Teilnahme, Collagen, Fotographie, Video- und Audioaufnahmen und Artefakte (Zeichnungen und Bastelarbeiten). Als methodisches Werkzeug diente außerdem das Konzept der home-markers von J. Macgregor Wise, durch welches auf verschiedenen Ebenen (persönlich, kollektiv, global und universell) jene soziokulturellen Kompetenzen erfasst wurden, die sich für die kulturelle Identität bzw. das home der Kinder als bedeutsam herauskristallisierten.

Das home, welches in den 'integralen Räumen der Geborgenheit' zum Ausdruck kommt, ist der Ort, der bei einer inter-/transkulturellen Begegnung in der Interaktion mit dem 'Anderen' Sicherheit und Rückhalt bietet, der aber auch durch diese Begegnung erweiterbar ist. Demnach verfügt jedes Kind über ein einzigartiges Potential, das über den familiären Kontext hinausgehend durch den Kontakt mit anderen Habitaten (in lokalen und translokalen Kontexten), aber auch in transzendenten Bewusstseinszuständen gebildet werden kann. Je nach Situation treten unterschiedliche Aspekte und Ebenen von home in den Vordergrund. Aus dem ständig erweiterbaren Pool werden dabei bedeutungsvolle soziokulturelle Elemente ausgewählt, welche in der Funktion von home-markers jedes für sich einen Raum des Wohlbefindens im Sinne eines home markieren. Das home, das durch die Gesamtheit der soziokulturellen Kompetenzen gebildet wird, ist nicht an einen einzigen Ort gebunden und jederzeit veränderbar. Im Gegensatz zum traditionellen Kultur-Begriff des Interkulturellen Lernens, lässt das Sichtbarmachen und Reflektieren von Personen bezogenen 'soziokulturellen Kompetenzen' schließlich auch Überlappungen von home-markers und Gemeinsamkeiten zwischen Personen leichter erfassen, welche für eine gelungene Integration wesentlich sind.

Abstract (eng)

A central theme of Cultural Anthropology is 'the interaction between people with different cultural backgrounds'. There is certainly a wealth of theories and concepts, but so far there has been no theoretical nor practical application of these in Parkbetreuung (leisure educational activities), a part of the leisure education. There is the pedagogical method of "intercultural learning,' however this method is based on an obsolete and rigid culture concept.

This study combines Cultural Anthropological insights with the pedagogical practice of Parkbetreuung. The question is put forward, theoretically and empirical, which cultural identities might be the key in a transcultural approach. The research field primarily is a Viennese park with a children club, where child care has taken place during summer and winter. The research group are children between 10-14 years of age. Following methods have been used: semistructured single and group interviews, participant observation, collages, photography, video and audio recordings and artefacts (drawings and handicrafts). The concept of home-markers by J. Macgregor Wise has served as a central methodical tool. It helped to recognize at different levels (personal, collective, global and universal) the socio-cultural competences which were important for the cultural identity or the home of the children.

This home, which is expressed in the 'integral spaces of comfort' is the place of safety and backing in an inter-/transcultural encounter within the interaction with the 'other', but it is also open to changes, it may expand through these encounters. Therefore, each child has a unique potential which is constructed not only in the family context but also through contact with other habitats (in local- and translocal contexts), and transcendent states of consciousness. Depending on the situation different aspects and levels of home become central in this process. From the continuously expandable pool meaningful socio-cultural elements are chosen. In the function of home-markers each of them marks 'a space of comfort'. The home which is established by the socio-cultural competences as a whole is not identifiable to only one location and at all times changeable. In contrary to the traditional understanding of culture in the context of 'intercultural learning', the visualisation and the reflection of person centred 'socio-cultural competences' allow easier identification of overlaps of home-markers and similarities between persons, which is one of the pillars for a successful integration.

In der Druckversion ist eine Multimediabeilage (Audio-Cd) beigelegt!

Keywords (eng)
Cultural AnthropologyLeisure educationtranscultural identitieshomeethnicitycultureintercultural educationsocio-cultural competences
Keywords (deu)
KulturanthropologieFreizeitpädagogikParkbetreuungtranskulturelle IdentitätenhomeEthnizitätKulturinterkulturelles Lernensoziokulturelle Kompetenzen
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1262561
rdau:P60550 (deu)
229 S. : Ill., 1 CD-ROM
Number of pages
232
Members (1)
Title (deu)
Freizeitpädagogik und Kulturanthropologie
transkulturelle Beziehungen und Kompetenzen in der Parkbetreuung
Parallel title (eng)
Leisure education and Cultural Anthropology ; transcultural relationships and competences in Parkbetreuung
Author
Sonja Siegert
Abstract (deu)

Ein zentrales Thema der Kulturanthropologie ist 'die Begegnung zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen'. Dazu gibt es zwar eine Fülle von Theorien und Konzepten, die jedoch bisher – weder theoretisch noch praktisch - in die Parkbetreuung, einem Teilbereich der Freizeitpädagogik, ihren Zugang gefunden haben. So gibt es zwar die pädagogische Methode des "interkulturellen Lernens", die jedoch auf einem veralteten und starren Kulturbegriff basiert.

Diese Studie verbindet kulturanthropologische Erkenntnisse mit freizeitpädagogischer Praxis im Park. Dabei wird theoretisch und empirisch die Frage behandelt, um welche kulturellen Identitäten es sich in einem transkulturellen Arbeitsansatz handeln könnte. Das Forschungsfeld umfasst in erster Linie eine Wiener Parkanlage mit einem Kinderclub, wo in der Wintersaison die Betreuung fortgesetzt wird. Die Zielgruppe sind Kinder im Alter von 10-14 Jahren. Folgende Methoden wurden angewandt: halbstrukturierte Einzel- und Gruppeninterviews, beobachtende Teilnahme, Collagen, Fotographie, Video- und Audioaufnahmen und Artefakte (Zeichnungen und Bastelarbeiten). Als methodisches Werkzeug diente außerdem das Konzept der home-markers von J. Macgregor Wise, durch welches auf verschiedenen Ebenen (persönlich, kollektiv, global und universell) jene soziokulturellen Kompetenzen erfasst wurden, die sich für die kulturelle Identität bzw. das home der Kinder als bedeutsam herauskristallisierten.

Das home, welches in den 'integralen Räumen der Geborgenheit' zum Ausdruck kommt, ist der Ort, der bei einer inter-/transkulturellen Begegnung in der Interaktion mit dem 'Anderen' Sicherheit und Rückhalt bietet, der aber auch durch diese Begegnung erweiterbar ist. Demnach verfügt jedes Kind über ein einzigartiges Potential, das über den familiären Kontext hinausgehend durch den Kontakt mit anderen Habitaten (in lokalen und translokalen Kontexten), aber auch in transzendenten Bewusstseinszuständen gebildet werden kann. Je nach Situation treten unterschiedliche Aspekte und Ebenen von home in den Vordergrund. Aus dem ständig erweiterbaren Pool werden dabei bedeutungsvolle soziokulturelle Elemente ausgewählt, welche in der Funktion von home-markers jedes für sich einen Raum des Wohlbefindens im Sinne eines home markieren. Das home, das durch die Gesamtheit der soziokulturellen Kompetenzen gebildet wird, ist nicht an einen einzigen Ort gebunden und jederzeit veränderbar. Im Gegensatz zum traditionellen Kultur-Begriff des Interkulturellen Lernens, lässt das Sichtbarmachen und Reflektieren von Personen bezogenen 'soziokulturellen Kompetenzen' schließlich auch Überlappungen von home-markers und Gemeinsamkeiten zwischen Personen leichter erfassen, welche für eine gelungene Integration wesentlich sind.

Abstract (eng)

A central theme of Cultural Anthropology is 'the interaction between people with different cultural backgrounds'. There is certainly a wealth of theories and concepts, but so far there has been no theoretical nor practical application of these in Parkbetreuung (leisure educational activities), a part of the leisure education. There is the pedagogical method of "intercultural learning,' however this method is based on an obsolete and rigid culture concept.

This study combines Cultural Anthropological insights with the pedagogical practice of Parkbetreuung. The question is put forward, theoretically and empirical, which cultural identities might be the key in a transcultural approach. The research field primarily is a Viennese park with a children club, where child care has taken place during summer and winter. The research group are children between 10-14 years of age. Following methods have been used: semistructured single and group interviews, participant observation, collages, photography, video and audio recordings and artefacts (drawings and handicrafts). The concept of home-markers by J. Macgregor Wise has served as a central methodical tool. It helped to recognize at different levels (personal, collective, global and universal) the socio-cultural competences which were important for the cultural identity or the home of the children.

This home, which is expressed in the 'integral spaces of comfort' is the place of safety and backing in an inter-/transcultural encounter within the interaction with the 'other', but it is also open to changes, it may expand through these encounters. Therefore, each child has a unique potential which is constructed not only in the family context but also through contact with other habitats (in local- and translocal contexts), and transcendent states of consciousness. Depending on the situation different aspects and levels of home become central in this process. From the continuously expandable pool meaningful socio-cultural elements are chosen. In the function of home-markers each of them marks 'a space of comfort'. The home which is established by the socio-cultural competences as a whole is not identifiable to only one location and at all times changeable. In contrary to the traditional understanding of culture in the context of 'intercultural learning', the visualisation and the reflection of person centred 'socio-cultural competences' allow easier identification of overlaps of home-markers and similarities between persons, which is one of the pillars for a successful integration.

In der Druckversion ist eine Multimediabeilage (Audio-Cd) beigelegt!

Keywords (eng)
Cultural AnthropologyLeisure educationtranscultural identitieshomeethnicitycultureintercultural educationsocio-cultural competences
Keywords (deu)
KulturanthropologieFreizeitpädagogikParkbetreuungtranskulturelle IdentitätenhomeEthnizitätKulturinterkulturelles Lernensoziokulturelle Kompetenzen
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1262562
Number of pages
232