You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1263079
Title (deu)
"Wie sehe ich den "Anderen"?" über die Fremdwahrnehmung von AfrikanerInnen in Traiskirchen
über die Fremdwahrnehmung von AfrikanerInnen in Traiskirchen ; eine qualitative und quantitative Analyse
Author
Marion-Christine Totter
Adviser
Erwin Ebermann
Assessor
Erwin Ebermann
Abstract (deu)
Diverse Studien belegen, dass in Österreich Vorurteile gegen AfrikanerInnen bestehen und sie gefährdet sind diskriminiert zu werden. Ziel dieser Arbeit war es, Sichtweisen auf AfrikanerInnen- im Vergleich zur Wahrnehmungen von Deutschen, ChinesInnen und TürkInnen- in Traiskirchen (wo seit über 50 Jahren Flüchtlinge untergebracht sind) aufzuzeigen. Mittels Fragebogen (quantitative Forschungsmethode) und Interviews (qualitative Forschungsmethode) wurden Einschätzungen und Meinungen erhoben, wobei die Größe der Stichprobe Tendenzen aufzeigen soll und nicht der Anspruch auf Repräsentativität erhoben wird. Obwohl vor allem arme Zuwanderer und Zuwanderinnen- nicht nur in Österreich- abgelehnt werden (vgl. Ebermann 2007a: 70; 95), lässt sich für Traiskirchen feststellen, dass Zuwanderern und Zuwanderinnen dennoch mit positiven Emotionen begegnet wird (wie auch Rückblicke zeigen, dass beispielsweise Flüchtlinge aus Ungarn in Traiskirchen willkommen waren), aber auch häufiger mit Angst und Unbehagen. Das Thema „Zuwanderung“ scheint speziell in Traiskirchen mehr zu emotionalisieren, als generell in Österreich (vgl. Kap. 8.6. Diskriminierung; Weiss 2000: 19). In den Interviews zeigt sich, dass Anpassung- vor allem das Erlernen der Sprache- von TraiskirchnerInnen eingefordert wird. 24% der Befragten lehnen AfrikanerInnen ab, 45% sind ihnen gegenüber negativ eingestellt, 16% neutral/ambivalent, während 16% (n=58) ihnen sehr positiv gegenüberstehen. Die Auswertung zeigt, dass vor allem positive Erfahrungen mit der Einschätzung von AfrikanerInnen korrelieren (Befragte mit positiven Erfahrungen schätzen sie deutlich positiver ein als Andere), ebenso wie auch höhere Bildung in Zusammenhang steht mit positiver Attribution und Akzeptanz von AfrikanerInnen. Weiters erweist sich das Wahlverhalten und die Beurteilung der Zuwanderungskonzepte politischer Parteien als relevant. FPÖ- und BZÖ- WählerInnen sowie jene, die deren Zuwanderungskonzepte befürworten, lehnen AfrikanerInnen ab im Gegensatz zu Befürwortern des Zuwanderungskonzepts von SPÖ und der Grünen, die häufiger AfrikanerInnen positiv gesinnt sind. AfrikanerInnen sind gefährdet, in Traiskirchen diskriminiert zu werden, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß als TürkInnen. Zusammenhänge mit rassistischen Einstellungen liegen zwar vor, aber sie sind keine hinreichende Erklärung für Diskriminierung. Das Stereotyp des schwarzafrikanischen Drogendealers, welches sich in den Interviews als verfestigt erweist, beeinflusst maßgeblich das negative Image von AfrikanerInnen, wobei von einigen Befragten angemerkt wird, dass es sich auch um ein Klischee handelt, das in den Medien präsentiert wird. Rassistische (biologische und kulturelle) Einstellungen kommen vor. 29% (n=58) attestieren Menschen mit anderer Hautfarbe nicht ebenso arbeitsam und strebsam zu sein wie Menschen mit weißer Hautfarbe. 57% (n=58) sind der Meinung, dass afrikanische Kulturen der eigenen unterlegen sind. Aber zeigen TraiskirchnerInnen auch Bereitschaft, das verletzende „N-Wort“ nicht weiterhin zu verwenden, wenn die negative Implikation bewusst ist- die Intention zu beleidigen steht demnach nicht im Zusammenhang mit der Verwendung des „N-Wortes“. Sehr wesentlich ist zu sehen, dass wenn Kontakte möglich sind, positive Erfahrungen mit AfrikanerInnen gemacht werden können. Diese haben enormen Einfluss auf die positive Fremdwahrnehmung von AfrikanerInnen, denen folglich auch positive Emotionen entgegengebracht werden, sie positiver eingeschätzt und folglich eher gleich behandelt werden. Nicht zu unterschätzen ist die Rolle von Politik und Medien, die maßgeblich beeinflussen wie Fremde gesehen werden. Sie hätten das Potential, durch die Vermittlung positiver Bilder negative Vorurteile abzubauen.
Keywords (eng)
othernessAfricans in Austria
Keywords (deu)
FremdwahrnehmungAfrikanerInnen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1263079
rdau:P60550 (deu)
246 S. : graph. Darst.
Number of pages
254
Members (1)
Title (deu)
"Wie sehe ich den "Anderen"?" über die Fremdwahrnehmung von AfrikanerInnen in Traiskirchen
über die Fremdwahrnehmung von AfrikanerInnen in Traiskirchen ; eine qualitative und quantitative Analyse
Author
Marion-Christine Totter
Abstract (deu)
Diverse Studien belegen, dass in Österreich Vorurteile gegen AfrikanerInnen bestehen und sie gefährdet sind diskriminiert zu werden. Ziel dieser Arbeit war es, Sichtweisen auf AfrikanerInnen- im Vergleich zur Wahrnehmungen von Deutschen, ChinesInnen und TürkInnen- in Traiskirchen (wo seit über 50 Jahren Flüchtlinge untergebracht sind) aufzuzeigen. Mittels Fragebogen (quantitative Forschungsmethode) und Interviews (qualitative Forschungsmethode) wurden Einschätzungen und Meinungen erhoben, wobei die Größe der Stichprobe Tendenzen aufzeigen soll und nicht der Anspruch auf Repräsentativität erhoben wird. Obwohl vor allem arme Zuwanderer und Zuwanderinnen- nicht nur in Österreich- abgelehnt werden (vgl. Ebermann 2007a: 70; 95), lässt sich für Traiskirchen feststellen, dass Zuwanderern und Zuwanderinnen dennoch mit positiven Emotionen begegnet wird (wie auch Rückblicke zeigen, dass beispielsweise Flüchtlinge aus Ungarn in Traiskirchen willkommen waren), aber auch häufiger mit Angst und Unbehagen. Das Thema „Zuwanderung“ scheint speziell in Traiskirchen mehr zu emotionalisieren, als generell in Österreich (vgl. Kap. 8.6. Diskriminierung; Weiss 2000: 19). In den Interviews zeigt sich, dass Anpassung- vor allem das Erlernen der Sprache- von TraiskirchnerInnen eingefordert wird. 24% der Befragten lehnen AfrikanerInnen ab, 45% sind ihnen gegenüber negativ eingestellt, 16% neutral/ambivalent, während 16% (n=58) ihnen sehr positiv gegenüberstehen. Die Auswertung zeigt, dass vor allem positive Erfahrungen mit der Einschätzung von AfrikanerInnen korrelieren (Befragte mit positiven Erfahrungen schätzen sie deutlich positiver ein als Andere), ebenso wie auch höhere Bildung in Zusammenhang steht mit positiver Attribution und Akzeptanz von AfrikanerInnen. Weiters erweist sich das Wahlverhalten und die Beurteilung der Zuwanderungskonzepte politischer Parteien als relevant. FPÖ- und BZÖ- WählerInnen sowie jene, die deren Zuwanderungskonzepte befürworten, lehnen AfrikanerInnen ab im Gegensatz zu Befürwortern des Zuwanderungskonzepts von SPÖ und der Grünen, die häufiger AfrikanerInnen positiv gesinnt sind. AfrikanerInnen sind gefährdet, in Traiskirchen diskriminiert zu werden, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß als TürkInnen. Zusammenhänge mit rassistischen Einstellungen liegen zwar vor, aber sie sind keine hinreichende Erklärung für Diskriminierung. Das Stereotyp des schwarzafrikanischen Drogendealers, welches sich in den Interviews als verfestigt erweist, beeinflusst maßgeblich das negative Image von AfrikanerInnen, wobei von einigen Befragten angemerkt wird, dass es sich auch um ein Klischee handelt, das in den Medien präsentiert wird. Rassistische (biologische und kulturelle) Einstellungen kommen vor. 29% (n=58) attestieren Menschen mit anderer Hautfarbe nicht ebenso arbeitsam und strebsam zu sein wie Menschen mit weißer Hautfarbe. 57% (n=58) sind der Meinung, dass afrikanische Kulturen der eigenen unterlegen sind. Aber zeigen TraiskirchnerInnen auch Bereitschaft, das verletzende „N-Wort“ nicht weiterhin zu verwenden, wenn die negative Implikation bewusst ist- die Intention zu beleidigen steht demnach nicht im Zusammenhang mit der Verwendung des „N-Wortes“. Sehr wesentlich ist zu sehen, dass wenn Kontakte möglich sind, positive Erfahrungen mit AfrikanerInnen gemacht werden können. Diese haben enormen Einfluss auf die positive Fremdwahrnehmung von AfrikanerInnen, denen folglich auch positive Emotionen entgegengebracht werden, sie positiver eingeschätzt und folglich eher gleich behandelt werden. Nicht zu unterschätzen ist die Rolle von Politik und Medien, die maßgeblich beeinflussen wie Fremde gesehen werden. Sie hätten das Potential, durch die Vermittlung positiver Bilder negative Vorurteile abzubauen.
Keywords (eng)
othernessAfricans in Austria
Keywords (deu)
FremdwahrnehmungAfrikanerInnen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1263080
Number of pages
254