Abstract (deu)
Diese Arbeit befasst sich mit dem Schicksal von (österreichischen) Journalisten der beiden damals großen Wiener Tageszeitungen „Wiener Tag“ und „Telegraf“, welche nach der NS-Machtübernahme im März 1938 ihren Beruf, zumindest vorübergehend, nicht mehr ausüben durften und die Einstellung ihres Blattes miterleben mussten. Die zentrale Fragestellung war den biographischen Lebenslauf dieser Journalisten in den Mittelpunkt zu stellen, vor allem ihre Tätigkeit zwischen 1938 und 1945. Es wird der Frage nachgegangen inwieweit auf Grund der Einzelschicksale dieser Journalisten eine kollektivbiographische Analyse Rückschlüsse auf das Verhalten und die Einstellung bezüglich des Nationalsozialismus zulassen oder auch nicht. Diese Arbeit sieht sich als kleines zeitgeschichtliches Dokument zur weiteren Aufarbeitung der Medienkontrolle in Österreich während der NS-Herrschaft.
Ausgehend von einem theoretischen, der sich aus den Eckpfeilern historische Kommunikationsforschung und biographische Forschung zusammensetzt, und (medien-) geschichtlichen Rahmen wird das Leben dieser Journalisten unter die Lupe genommen. Da der Forschungsstand in diesem Bereich noch relativ niedrig ist hinsichtlich dieser konkreten Fragestellung sieht sich diese Arbeit auch als erster Schritt für noch tiefergehende Forschung, sowohl auf biographischer, als auch kommunikationshistorischer Ebene. Nach dem Abschluss des biographischen Teils wurde versucht anhand von Forschungsfragen Antworten zu bekommen und zu erörtern, weshalb noch weiterer Forschungsbedarf besteht. Als Ergebnis dieser Arbeit steht dann zu Buche, dass selbst in einer Berufssparte die schon alleine aus ihrem Selbstverständnis dem Nationalsozialismus kämpferisch gegenüberstehen müsste, ein viel zu komplexes Bild entsteht, sodass die zentrale Forschungsfrage hinsichtlich der Analyse auf Rückschlüsse auf das Verhalten und die Einstellung bezüglich des Nationalsozialismus verneint werden muss.