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Title (deu)
"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen." (Matthias Claudius)
das Heilige Land in spätmittelalterlichen Reiseberichten
Author
Maria Meindl
Adviser
Matthias Meyer
Assessor
Matthias Meyer
Abstract (deu)
Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit drei ausgewählten spätmittelalterlichen Reiseberichten und dem darin gezeichneten Bild von Jerusalem und auszugsweise dem Bild des Katharinen-Klosters und der Wüste. Die Anfangsthese, dass die Beschreibungen der Stadt Jerusalem sehr gleichförmig sind, die Beschreibungen der weiteren Reise allerdings individuell – im Rahmen der Gattung – gestaltet sind – kann verifiziert werden. Vergleicht man die Texte von Tucher, Rieter und Breydenbach, so kommt man zu dem Schluss, dass sie alle drei Jerusalem vielmehr als ein Freiluftmuseum mit einer Vielzahl an heiligen Stätten und oftmaliger Möglichkeit zum Erwerb von Ablass darstellen, als es als realen Lebensraum verstehen. Die Gleichförmigkeit der Beschreibungen ist allerdings nicht als Beweis mangelnder Originalität zu bewerten, sondern beruht vielmehr auf der Tatsache, dass das Pilgerwesen sehr stark institutionalisiert war und somit alle Pilger die selben Erlebnisse hatten und von diesen berichteten. Die Beschreibung der Erlebnisse ändert sich mit dem Verlassen der heiligen Stadt. Ab diesem Zeitpunkt werden die Autoren als Individuen greifbar, da ein jeder von dem berichtet, was ihm persönlich am wichtigsten ist. Wichtig ist an dieser Stelle auch der Hinweis auf die Tatsache der gleichen sprachlichen Gestaltung der drei Reiseberichte. Über weite Teile hinweg verwenden die drei Autoren das Wort item um die einzelnen besichtigten Orte miteinander zu verbinden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es vermessen wäre, die Reiseberichte als Zeugnisse individuellen Erlebens zu lesen. Andererseits stimmt die Behauptung, alle Reiseberichte wären gleich, ebenso wenig. Vielmehr liegt die Wahrheit in der Mitte: Kanonisiertes wird mit individuellem Erleben zusammengefügt und zu einem Text zusammengesetzt.
Keywords (deu)
ReiseberichtSpätmittelalterRieterTucherBreydenbachWüstedas Heilige LandKatharinenklosterder Orden vom Heiligen GrabRitter vom Heiligen Land
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1263558
rdau:P60550 (deu)
134 S.
Number of pages
136
Members (1)
Title (deu)
"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen." (Matthias Claudius)
das Heilige Land in spätmittelalterlichen Reiseberichten
Author
Maria Meindl
Abstract (deu)
Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit drei ausgewählten spätmittelalterlichen Reiseberichten und dem darin gezeichneten Bild von Jerusalem und auszugsweise dem Bild des Katharinen-Klosters und der Wüste. Die Anfangsthese, dass die Beschreibungen der Stadt Jerusalem sehr gleichförmig sind, die Beschreibungen der weiteren Reise allerdings individuell – im Rahmen der Gattung – gestaltet sind – kann verifiziert werden. Vergleicht man die Texte von Tucher, Rieter und Breydenbach, so kommt man zu dem Schluss, dass sie alle drei Jerusalem vielmehr als ein Freiluftmuseum mit einer Vielzahl an heiligen Stätten und oftmaliger Möglichkeit zum Erwerb von Ablass darstellen, als es als realen Lebensraum verstehen. Die Gleichförmigkeit der Beschreibungen ist allerdings nicht als Beweis mangelnder Originalität zu bewerten, sondern beruht vielmehr auf der Tatsache, dass das Pilgerwesen sehr stark institutionalisiert war und somit alle Pilger die selben Erlebnisse hatten und von diesen berichteten. Die Beschreibung der Erlebnisse ändert sich mit dem Verlassen der heiligen Stadt. Ab diesem Zeitpunkt werden die Autoren als Individuen greifbar, da ein jeder von dem berichtet, was ihm persönlich am wichtigsten ist. Wichtig ist an dieser Stelle auch der Hinweis auf die Tatsache der gleichen sprachlichen Gestaltung der drei Reiseberichte. Über weite Teile hinweg verwenden die drei Autoren das Wort item um die einzelnen besichtigten Orte miteinander zu verbinden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es vermessen wäre, die Reiseberichte als Zeugnisse individuellen Erlebens zu lesen. Andererseits stimmt die Behauptung, alle Reiseberichte wären gleich, ebenso wenig. Vielmehr liegt die Wahrheit in der Mitte: Kanonisiertes wird mit individuellem Erleben zusammengefügt und zu einem Text zusammengesetzt.
Keywords (deu)
ReiseberichtSpätmittelalterRieterTucherBreydenbachWüstedas Heilige LandKatharinenklosterder Orden vom Heiligen GrabRitter vom Heiligen Land
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1263559
Number of pages
136