Abstract (deu)
Schmerzen stellen ein häufiges Symptom von Krebserkrankungen dar. Trotz immenser Fortschritte im Bereich des Schmerzmanagements, leiden zahlreiche krebskranke Kinder und Jugendliche im Laufe ihrer Erkrankung unter Schmerzen. Der erste schmerzvolle Eingriff stellt einen fundamentalen Moment im diagnostisch-therapeutischen Prozess eines an Krebs erkrankten Kindes dar. Unbehandelte oder nicht adäquat behandelte Schmerzen können negative Auswirkungen auf das Schmerzgedächtnis der PatientInnen haben. Um das Schmerzmanagement stetig vorantreiben zu können, ist die Auseinandersetzung mit dem Schmerzerleben, die Anwendung altersadäquater Schmerzerfassungsinstrumente und der Einsatz non-pharmakologischer Interventionen zur Schmerzreduktion von größter Wichtigkeit.
Der zu dieser Thematik durchgeführte systematische Review berücksichtigt Studien, die zwischen 1999 und 2009 zur Publikation gelangten und in deutscher bzw. englischer Sprache verfasst wurden. Die Suche erfolgte in den Datenbanken PubMed/Medline und CINAHL und wurde auf das akute Krankenhaussetting beschränkt. Zentrum des Interesses war die Diagnose-, die Untersuchungs- und Behandlungsphase. Insgesamt konnten 38 Studien identifiziert werden.
ProbandInnen aller Studien erlebten im Laufe ihrer Erkrankung Schmerzen. Als besonders problematisch erwies sich der Untersuchungs- und Behandlungsschmerz für Kinder und Jugendliche, während der so genannte Krebsschmerz deutlich weniger Schwierigkeiten machte. Bezüglich der in der Literatur beschriebenen Schmerzassessmentinstrumente ist festzustellen, dass diese weiterhin einem kontinuierlichen Validierungsprozess und einer Reliabilitätsprüfung unterzogen werden müssen. Bei den non-pharmakologischen Interventionen zur Schmerz-, Angst- und Distressreduktion überzeugten vor allem Hypnose, Selbsthypnose und kognitive Verhaltensstrategien, während Distraktion, Massagen oder Positionspolster eine Evidenzbasierung weitgehend schuldig blieben. Voraussetzung für eine Verbesserung des Schmerzmanagements bei krebskranken Kindern und Jugendlichen ist die interprofessionelle und multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pflege, Medizin und Psychologie.