Abstract (deu)
1792/93 stellte, den Zeitgenossen wohl eher unbewusst, ein entscheidendes Datum für die Geschichte Chinas dar. Nach dem Aufbruch von Lord Macarnteys Gesandtschaft mit unter anderem dem Ziel, wirtschaftliche Vorteile für Grossbritannien in China zu sichern, verschlechterten sich die Beziehungen zunehmend bis es letzten Endes zum Ersten Opiumkrieg 1839-1842 kam. Innerhalb dieses zeitlichen Rahmens ist eine deutliche Veränderung der Beziehungen zwischen beiden Staaten zu erkennen, welche sich immer mehr zu Gunsten Grossbritanniens entscheiden soll. Chinas Handelssystem, das so genannte Canton-System, wurde im Lauf der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend kritisiert und versucht zu umgehen, was den Briten dank Piraterie und Schmuggel auch hinreichend gelang. Jedoch schien das System sich zu halten - und tatsächlich blieb es zumindest auf dem Papier bis zum Ersten Opiumkrieg intakt - und wurde letztlich durch den steigenden Opiumhandel derart unterwandert, dass die Existenz hinfällig wurde. Die Dimension wurde politisch, als Theorien des Freien Handels und der Souveränität der Staaten den Diskurs bestimmten, und Grossbritannien zu militärischen Aktionen gegen seinen Handelspartner führten. Der chinesische Staat schien ohnmächtig, den wachsenden Bedürfnissen nachzukommen, nicht zuletzt dadurch dass hier zwei Ideologien aufeinanderstiessen, welche am Ende nicht mehr vereinbar waren. Die blosse Idee eines gleichgestellten "Barbaren aus dem Westen" war nicht mit dem chinesischen Denken vereinbar und es kam wie es kommen musste: zu bewaffneten Auseinandersetzungen bei welchen China das Nachsehen hatte.