Abstract (deu)
Der Beitrag handelt vom Erwachsenwerden von Jugendlichen mit intellektueller Behinderung. Die Arbeit greift den Umstand auf, dass Menschen mit intellektueller Behinderung häufig in ihrer Familie oder in Wohngruppen isoliert sind und ihnen der Erwachsenen-Status abgesprochen wird. In der theoretischen Auseinandersetzung ist der Bereich Peers und Freizeit bei Menschen mit Behinderung sehr lückenhaft. Es stellt sich die Frage wie soziale Beziehungen (Eltern, Familie, Peers, Gesellschaft) das Erwachsenwerden und die Autonomieentwicklung unterstützen und beeinflussen. Die Autorin wählt in diesem Kontext ein Modell der Entwicklungspsychologie das sich auf zu erfüllenden Entwicklungsaufgaben bezieht, um die Grundlage der Arbeit zu bilden. Das Ziel ist Unterstützungskonzepte aufzuzeigen, welche Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft inkludieren und bei ihrer Autonomieentwicklung unterstützen. Zudem wird in der Empirie mithilfe von Leitfadeninterviews, die Lebenswelt und Unterstützungsmöglichkeiten der Autonomieentwicklung von Jugendlichen mit intellektueller Behinderung dargestellt. Durch Befragungen von BetreuerInnen und ExpertInnen wird eine zusätzliche Perspektive beleuchtet. Hier kann die positive Beeinflussung von Peers für die Vielfalt an Freizeitaktivitäten erkannt werden, jedoch auch die häufige Beschränkung von sozialen Beziehungen auf Wohn- und Arbeitsbereich. Eltern spielen bei der Entscheidung zuhause wohnen zu bleiben, oder auszuziehen eine wichtige Rolle. Die Situation in den Herkunftsfamilien wird akzeptiert und nicht hinterfragt. Die Studie zeigt, dass die Jugendlichen sich im geringen Ausmaß für ihr Leben selbst verantwortlich fühlen und sie in vielerlei Hinsicht Fremdbestimmung erfahren. Konzepte wie der „Circle of support“, oder Freizeitassistenz setzen an diesen Punkt an und unterstützen soziale Beziehungen.