Abstract (deu)
Angesichts der zunehmenden Migrationstendenzen der Weltbevölkerung, rücken sowohl in den Sozial- als auch in den Kultur- Human- und Sprachwissenschaften die Themen Migration, Kulturkontakt, Hybridität und Transkulturalität sowie Identität und Selbstkonzept in den Mittelpunkt der aktuellen Forschung. Aufgrund der komplexen Konzeptualisierungen der Termini, etablierte sich in den letzten Jahren eine Vielzahl an unterschiedlichen Erklärungsmodellen, die je nach Wissenschaftsdisziplin eine andere Forschungserkenntnis verfolgen. Es ist daher von essentieller Bedeutung, sich mit den Konzepten der jeweiligen Forschungsrichtung vertraut zu machen und zu evaluieren, welche Komponenten im Rahmen des tatsächlichen Falls relevant sind und aufgrunddessen nach einer intensiven Beschäftigung verlangen.
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der kulturellen und identitären Entwicklung peruanischer MigrantInnen in Österreich, die anhand der Migrationsgeschichten von acht InterviewpartnerInnen präsentiert wird. Im Mittelpunkt der Fallstudie steht einerseits die theoretische Auseinandersetzung mit den bereits genannten Konzepten aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive und andererseits, die empirische Überprüfung der präsentierten Hypothesen. Es werden dabei einerseits die Migrationsmotivationen sowie die soziale, wirtschaftliche und politische Situation im Herkunftsland Peru analysiert und andererseits die Eingliederungstenzden und Einstellungen der MigrantInnen gegenüber der Aufnahmegesellschaft. Überdies beeinhaltet das Forschungsinteresse dieser Studie eine facettenreiche, multikomponentielle Beschäftigung mit dem Selbstkonzept und der Identität der peruanischen ImmigrantInnen, da es im Laufe des Migrations- und Akkulturationsprozesses nicht nur zu räumlichen sondern auch Veränderungen hinsichtlich der Psyche, der individuellen Wahrnehmung und der Zuschreibung bzw. dem Zugehörigkeitsgefühls zu einer Kultur oder Gruppe kommt.
Das zentrale Forschungsinteresse dieser Arbeit liegt in der detaillierte Analyse der Migrationserfahrungen meiner InterviewpartnerInnen, für die eine theoretische Annäherung an die relevanten Konzepte notwendig war. Obwohl diese Studie zwar nicht die Gesamtheit der peruanischen MigrantInnen repräsentiert, gewährt sie ihren LeserInnen einen Einblick in die mit einer Migration verbundenen Prozesse . Eine Ausweitung des Froschungsschwerpunkt unter Einbezug einer Vielzahl an Interviews, wäre im Zuge einer ausgedehnteren Auseinandersetzung mit der Thematik von Interesse.