Abstract (deu)
Die kroatischen Medien sind heute gekennzeichnet von Boulevard- und Sensationsjournalismus. Besonders in den Printmedien ist die Tendenz zur Vernachlässigung von Medienethik und professionellen Standards deutlich zu erkennen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen dem gesellschaftlichen Transformationsprozess in Kroatien und Ex-Jugoslawien (der den Wandel aller gesellschaftlichen Teilsysteme beinhaltet) und den kroatischen Medien. Wie hat sich dieser Prozess auf die Medien ausgewirkt und warum ist die Medienethik so vernachlässigt worden? Wer ist verantwortlich für ethisches Handeln in den kroatischen Medien?
Im ersten Teil der Arbeit wird durch den transformationstheoretischen Zugang geklärt wie Transformationsprozesse ablaufen und welche Ursachen und Verläufe dabei relevant sind. Der zweite Teil beschäftigt sich speziell mit Transformation und Medien in Osteuropa, sowie der Frage, welche Funktionen Medien in einer demokratischen Gesellschaft zu erfüllen haben. Dies führt weiter zum dritten Teil, in welchem eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Thema Medienethik erfolgt.
Im empirischen Teil werden fünf qualitative Interviews, die mit Experten für den südosteuropäischen bzw. kroatischen Medienbereich, durchgeführt wurden, analysiert. Dies erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2008).
Die relevanten Aussagen wurden in 18 Kategorien eingeordnet und zur Beantwortung der eingangs gestellten Forschungsfragen zusammengefasst.
Dadurch konnten wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen des Transformationsprozesses auf die Medien, sowie die Medienethik im Besonderen, gewonnen werden.