Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit bedient sich der Idee von Männlichkeit als einem Mythos, der eine kollektive Identität schafft, zur Analyse dreier zeitgenössischer US-Romane: Fight Club von Chuck Palahniuk, A Man in Full (Ein ganzer Kerl) von Tom Wolfe und Terrorist von John Updike. Ein historischer Abriss US-amerikanischer Männlichkeit, in der literarisch geschaffene Archetypen eine entscheidende Rolle spielen, zeigt den lange bestehenden Zusammenhang zwischen gesellschaftlich, kulturell und literarisch konstruierter Männlichkeit. In der Wissenschaft wird das Konzept der Männlichkeit aus verschiedenen Gründen als ‘in einer Krise befindlich’ beschrieben. Einerseits wird die gesellschaftliche und politische Unruhe, die aus der Globalisierung hervorgeht, als Identifikationsübel für Männer dargestellt. Andererseits gilt der Begriff der Männlichkeit als schwammig definiert und deshalb problematisch. Einige Wissenschafter erklären die Autoren von Romanen mit instabilen männlichen Hauptfiguren zu den Verantwortlichen für die geschlechtsspezifische Malaise. Der Idee, Männlichkeit und deren Krisenanfälligkeit wären literarisch erschaffene Konstrukte, wird mit der Analyse dreier Protagonisten nachgegangen. Es wird gezeigt, inwiefern verschiedene Faktoren, wie die Gesellschaft, Geschichte, Frauen und Gewalt, deren Eigen- und Fremdwahrnehmung als männlich beeinflussen, und in welchem Ausmaß diese Faktoren zur ‘Krise’ der maskulinen Identität beitragen. Die maskulinen Identitäten der Protagonisten können als literarisch geschaffene Mythen entlarvt werden.