Abstract (deu)
Diese Arbeit befasst sich mit einer besonderen Zielgruppe: Mit Kindern und Jugendlichen, deren Eltern psychisch krank sind. Diese Kinder und Jugendlichen sind zahlreichen Belastungen und Risiken ausgesetzt, und bedürfen daher einer gezielten, professionellen Unterstützung. Inwieweit sie diese benötigte Hilfe und Unterstützung in Österreich bekommen können, ist Thema dieser Forschungsarbeit. Die Fragestellung dieser Arbeit soll konkrete Auskünfte über die aktuelle Situation bezüglich bestehender beziehungsweise fehlender Hilfs- und Unterstützungsangeboten für Kinder und Jugendliche psychisch Kranker in Österreich und im Besonderen in Wien geben. Anhand von qualitativen Befragungen von ExpertInnen einerseits und betroffenen Eltern anderseits wurde versucht, einen umfassenden Überblick über die bestehende Versorgungslage für die Betroffene zu erhalten. Für Fachleute, die mit betroffenen Familien arbeiten, wäre eine erste spezialisierte Anlaufstelle, die gleichzeitig als Vernetzungspunkt zwischen den Fachdiensten, Behörden und den Familien dient, primär erstrebenswert. Betroffene Eltern hingegen, äußerten vermehrt den Wunsch nach einer Möglichkeit eines Austausches mit anderen betroffenen Eltern. Auch der Wunsch nach Unterstützung bei der Kinderbetreuung, beispielsweise in speziellen Kindergruppen, ist bei den Eltern vorrangig. Professionelle Unterstützung bei der Aufklärung und Information der Kinder über die Erkrankung der Eltern stehen im Hintergrund, da die Eltern dies - nach eigenen Aussagen - lieber selbst übernehmen. Die Einrichtungen, mit denen ich mich in dieser Arbeit befasst habe, leisten hervorragende Arbeit in diesem Bereich, aber alle – ohne Ausnahme – können aufgrund der zu geringen finanziellen Ressourcen und Kapazitäten ihre Arbeit nicht in dem Maße durchführen, wie es notwendig wäre. Kinder psychisch kranker Eltern werden in Österreich noch immer nicht hinreichend als Zielgruppe für notwendige Interventionen wahrgenommen.