Die aktuelle Praxis der Entwicklungszusammenarbeit ist durch bestimmte externe Faktoren geprägt, die auch den theoretischen Entwicklungsdiskurs beeinflussen. In der aktuellen Rhetorik haben die Konzepte ‚Partizipation‘ und ‚Partnerschaft‘ das frühere paternalistische Entwicklungskonzept abgelöst. Dabei wurden jedoch die
bestehenden Asymmetrien in den Nord-Süd Beziehungen nicht wesentlich verändert. Dieser Umstand wird nicht nur in den Beziehungsstrukturen der relevanten Akteure in der EZA, sondern auch beim technischen Personal der konkreten
Entwicklungsprojekte deutlich. Die Praxis der Entwicklungszusammenarbeit wird auch vom vorherrschenden neoliberalen Paradigma beeinflusst.
Die vorliegende Forschungsarbeit setzt sich mit dem Kontext der internationalen Entwicklungszusammenarbeit auseinander. Dabei werden die Konzepte von ‚Identität‘ und ‚Interkulturalität‘ mit dem Entwicklungsbegriff in
Beziehung gesetzt.
Als konkretes Fallbeispiel dient die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union mit der Regierung und der Zivilgesellschaft El Salvadors. Mittels
der empirischen Sozialforschung soll die „Wirklichkeit“ der relevanten Akteure der EU-EZA erfasst werden. Jene Faktoren, die den möglichen Erfolg, aber auch Misserfolg der Entwicklungsprogramme und –politiken der EU in El Salvador
beeinflussen werden analysiert. Bei näherer Betrachtung der sektorspezifischen Entwicklungspolitik und der thematischen Programme erkennt man das Interesse der EU die Region in den globalen Markt einzubinden. So werden in El Salvador, sowie in anderen Ländern Zentralamerikas, die notwendigen soziökonomischen Bedingungen dafür geschaffen. Bezieht man die technischen Probleme und die schwachen demokratischen Strukturen der Regierung mit ein, ist die Anwendung der
Budgethilfe als Entwicklungsinstrument der EU in El Salvador höchst bedenklich. Es besteht somit die potentielle Gefahr, dass diese Mittel der Entwicklungszusammenarbeit als politisches Instrument verwendet werden, was nicht nur die bestehenden Machtstrukturen der salvadorianischen Gesellschaft aufrechterhält, sondern auch neue soziale Konflikte schürt.
Die EU-EZA unterschätzt die Bedeutung der Zivilgesellschaft im
Entwicklungsprozess El Salvadors. Dementsprechend werden Projekten nichtstaatlicher Akteure nur relativ geringe Mittel zur Verfügung gestellt. Die Anwendung partizipativer Methoden bei der Durchführung zivilgesellschaftlicher
Projekte ist weniger konfliktiv als die angewandten Methoden in der staatlichen EZA. Das fördert maßgeblich die autonome und nachhaltige Entwicklung des Landes. Die nichtstaatlichen Entwicklungsprojekte tragen aktiv dazu bei jene Faktoren sozialer Ungleichheit in der Bevölkerung zu reduzieren, die in den 1980er-Jahren zum gewalttätigen Konflikt führten, und welche noch immer nicht beseitigt werden konnten.
The recent trend in the field of development cooperation is mainly dominated by external factors that also influence the theoretican discourse of development. The actual rhethorical use of concepts such as participation and partnership have
superseded the previously common paternalistic concept of development. However,this has not altered the existing asymmetric structures within the North-South relations. This fact is not only obvious in the relationship structures between the relevant actors in the field, but can also be observed within the technical personnel of the concrete projects. Furthermore, the actual practice of development cooperation
is being influenced by the predominant neoliberal paradigm.
The present work reflects on the context of international development cooperation, and includes the roles of ‘identity‘ and ‘interculturalism‘ in the concept of development per se.
Here, the development cooperation practice of the European Union with the government and the civil society of El Salvador serves as a case study. The actual reality of the relevant actors in the development field is being studied by the means of empirical social research, and the factors that contribute to the potential success, or failure of the development programmes and politics of the European Union in El Salvador, are being analysed. A more detailed examination of the sectorial development politics and the thematic programmes of the EU, reveals their interest in integrating the Central American region into the global economic market. The design
of the development projects of the EU in El Salvador, as well as in other Central American countries, clearly promotes the socioeconomic conditions necessary therefore. However, considering the technical problems within the development
cooperation and the weak democratic structures of the government, the actual practice of the budget aid being apolitical instrument of the EU in El Salvador remains highly questionable. This practice shows a potential risk for development aid being used as a political instrument that not only maintains the current power structure within the Salvadoran society, but can also generate and fuel new social
conflicts.
The importance oft he civil society in the development process in El Salvador is currently highly underestimated by the EU, which can be seen in the provision of comparatively low financial aid for non-state actors’ projects. The utilization of participatory methods in the realization of civil society’s projects is much less conflictive, than the methods being used in the governmental development cooperation. This significantly supports the autonomous and sustainable
development of the country. The design and implementation of non-state actors development projects actively contributes to the decrease of social injustice in the
society that had led tot he violent conflict in the 1980s, and, which could not have yet been eliminated.
Die aktuelle Praxis der Entwicklungszusammenarbeit ist durch bestimmte externe Faktoren geprägt, die auch den theoretischen Entwicklungsdiskurs beeinflussen. In der aktuellen Rhetorik haben die Konzepte ‚Partizipation‘ und ‚Partnerschaft‘ das frühere paternalistische Entwicklungskonzept abgelöst. Dabei wurden jedoch die
bestehenden Asymmetrien in den Nord-Süd Beziehungen nicht wesentlich verändert. Dieser Umstand wird nicht nur in den Beziehungsstrukturen der relevanten Akteure in der EZA, sondern auch beim technischen Personal der konkreten
Entwicklungsprojekte deutlich. Die Praxis der Entwicklungszusammenarbeit wird auch vom vorherrschenden neoliberalen Paradigma beeinflusst.
Die vorliegende Forschungsarbeit setzt sich mit dem Kontext der internationalen Entwicklungszusammenarbeit auseinander. Dabei werden die Konzepte von ‚Identität‘ und ‚Interkulturalität‘ mit dem Entwicklungsbegriff in
Beziehung gesetzt.
Als konkretes Fallbeispiel dient die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union mit der Regierung und der Zivilgesellschaft El Salvadors. Mittels
der empirischen Sozialforschung soll die „Wirklichkeit“ der relevanten Akteure der EU-EZA erfasst werden. Jene Faktoren, die den möglichen Erfolg, aber auch Misserfolg der Entwicklungsprogramme und –politiken der EU in El Salvador
beeinflussen werden analysiert. Bei näherer Betrachtung der sektorspezifischen Entwicklungspolitik und der thematischen Programme erkennt man das Interesse der EU die Region in den globalen Markt einzubinden. So werden in El Salvador, sowie in anderen Ländern Zentralamerikas, die notwendigen soziökonomischen Bedingungen dafür geschaffen. Bezieht man die technischen Probleme und die schwachen demokratischen Strukturen der Regierung mit ein, ist die Anwendung der
Budgethilfe als Entwicklungsinstrument der EU in El Salvador höchst bedenklich. Es besteht somit die potentielle Gefahr, dass diese Mittel der Entwicklungszusammenarbeit als politisches Instrument verwendet werden, was nicht nur die bestehenden Machtstrukturen der salvadorianischen Gesellschaft aufrechterhält, sondern auch neue soziale Konflikte schürt.
Die EU-EZA unterschätzt die Bedeutung der Zivilgesellschaft im
Entwicklungsprozess El Salvadors. Dementsprechend werden Projekten nichtstaatlicher Akteure nur relativ geringe Mittel zur Verfügung gestellt. Die Anwendung partizipativer Methoden bei der Durchführung zivilgesellschaftlicher
Projekte ist weniger konfliktiv als die angewandten Methoden in der staatlichen EZA. Das fördert maßgeblich die autonome und nachhaltige Entwicklung des Landes. Die nichtstaatlichen Entwicklungsprojekte tragen aktiv dazu bei jene Faktoren sozialer Ungleichheit in der Bevölkerung zu reduzieren, die in den 1980er-Jahren zum gewalttätigen Konflikt führten, und welche noch immer nicht beseitigt werden konnten.
The recent trend in the field of development cooperation is mainly dominated by external factors that also influence the theoretican discourse of development. The actual rhethorical use of concepts such as participation and partnership have
superseded the previously common paternalistic concept of development. However,this has not altered the existing asymmetric structures within the North-South relations. This fact is not only obvious in the relationship structures between the relevant actors in the field, but can also be observed within the technical personnel of the concrete projects. Furthermore, the actual practice of development cooperation
is being influenced by the predominant neoliberal paradigm.
The present work reflects on the context of international development cooperation, and includes the roles of ‘identity‘ and ‘interculturalism‘ in the concept of development per se.
Here, the development cooperation practice of the European Union with the government and the civil society of El Salvador serves as a case study. The actual reality of the relevant actors in the development field is being studied by the means of empirical social research, and the factors that contribute to the potential success, or failure of the development programmes and politics of the European Union in El Salvador, are being analysed. A more detailed examination of the sectorial development politics and the thematic programmes of the EU, reveals their interest in integrating the Central American region into the global economic market. The design
of the development projects of the EU in El Salvador, as well as in other Central American countries, clearly promotes the socioeconomic conditions necessary therefore. However, considering the technical problems within the development
cooperation and the weak democratic structures of the government, the actual practice of the budget aid being apolitical instrument of the EU in El Salvador remains highly questionable. This practice shows a potential risk for development aid being used as a political instrument that not only maintains the current power structure within the Salvadoran society, but can also generate and fuel new social
conflicts.
The importance oft he civil society in the development process in El Salvador is currently highly underestimated by the EU, which can be seen in the provision of comparatively low financial aid for non-state actors’ projects. The utilization of participatory methods in the realization of civil society’s projects is much less conflictive, than the methods being used in the governmental development cooperation. This significantly supports the autonomous and sustainable
development of the country. The design and implementation of non-state actors development projects actively contributes to the decrease of social injustice in the
society that had led tot he violent conflict in the 1980s, and, which could not have yet been eliminated.