You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1266173
Title (deu)
Familienbilder - Rollenbilder
...Geschlechtsstereotype im Familienkontext
Author
Claudia Hartl
Adviser
Ulrike Willinger
Assessor
Ulrike Willinger
Abstract (deu)
Was denken Vorschulkinder über existierende Geschlechtsstereotype in unserer Gesellschaft? Besteht ein Zusammenhang zwischen Geschlechtsrolleneinstellungen der Kinder und dem Umfeld in dem sie aufwachsen? Das Wissen, die Einstellungen und das Spielverhalten von 3- bis 6-jährigen Kindern bezüglich gängiger Geschlechtsstereotype wurde mit dem Selbstbild, der Geschlechtsrolleneinstellung und dem Verhalten beider Eltern im Haushalt in Zusammenhang gebracht. Ein besonderes Anliegen dieser Studie war es, die Kinder nach ihrer Meinung zu Rollenbildern zu fragen. Es wurden neuartige, eigens entwickelte Methoden angewandt und interessante Erkenntnisse gewonnen: Einstellungs- und Wissensmuster zeigten ähnliche Entwicklungsverläufe über die Altersgruppen, wobei sich bei den Mädchen mit Berücksichtigung des Alters ein signifikanter Wissensanstieg gegenüber den Buben nachweisen ließ. Die parallele Entwicklung der Spieleinstellungswerte zu den Wissenswerten bekräftigt kognitive Entwicklungstheorien, wobei Hinweise auf ein Absinken der Traditionalität der 6-Jährigen in Bezug auf die Einstellung zur Rollenaufteilung im Haushalt gefunden wurden. Das Wissen über Stereotype hatte keinen Einfluss auf das Spielverhalten, daher sollte in Studien eindeutig zwischen Wissen und Interesse unterschieden werden. Das Wissen der Kinder wuchs mit dem Alter an, während die Spielzeugwahl geschlechtsabhängig war: Stereotyp männliche Spielobjekte und die männliche Figur waren auch für die Buben dieser Studie interessanter als für die Mädchen. Obwohl sich in der Spielsituation Buben und Mädchen gleich stark für weibliche Objekte interessiert haben, gab jedoch kein Bub an, gerne mit stereotyp weiblichem Spielzeug zu spielen. Die Mädchen zeigten sich in der Beschreibung ihres Lieblingsspielzeugs und in der Geschenkpräferenz breitgefächert in ihren Interessen. Diese Studie konnte demonstrieren, dass auch zwischen Spieleinstellung und Spielzeugwahl unterschieden werden sollte. Welche Objekte werden in Kombination miteinander verwendet, mit welchen Dingen wird an sich gerne gespielt? Im Selbstbild und in der Geschlechtsrolleneinstellung der Eltern zeigten sich die meisten Zusammenhänge bei den Vätern, mit mütterlichen Variablen konnten fast keine Zusammenhänge gefunden werden. Die bedeutende Rolle, die Vätern zukommt ist nicht mehr zu verleugnen und so wäre Forschung in diesem Bereich verstärkt von Nöten. Die Ergebnisse bezüglich der Haushaltsaufgaben zeigen ein anderes Muster: Es ergeben sich Geschlechtstrends bei den Kindern: Je traditioneller sich die Väter zu Hause verhalten, umso eher sind auch die Buben zur Rollenaufteilung im Haushalt traditionell eingestellt. Hier scheint eine gewisse Modellwirkung vorhanden zu sein. Die Mädchen lassen sich jedoch in keiner getesteten Kategorie der Eltern „klassisch“, den Stereotypen angepasst, zuordnen. Die Ergebnisse in den Altersgruppen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Kinder in Altersgruppen einzuteilen, eine Altersentwicklung zu erforschen, und wie schwierig gleichzeitig Studienergebnisse zu vergleichen sind, da der Methode und dem Alter ein wichtiger Stellenwert zusteht. Entwicklungsmuster ließen sich zuverlässig erst bei einer wiederholten Studie feststellen: Longitudinalstudien wären interessant, da diese Studie - wie die meisten - nicht von individuellen Unterschieden sprechen kann. So kann auch diese Arbeit nicht ganz so zuverlässige Aussagen über einen Entwicklungsverlauf tätigen. Außerdem wäre es spannend, Entwicklung bis ins Erwachsenenalter zu beobachten, um zu sehen wie sich Rigidität und Flexibilität entwickeln. Diese Studie konnte belegen, wie wichtig das Elternhaus der Kinder, die Botschaften dort, die sie vor allem durch Beobachtung des väterlichen Verhaltens vermittelt bekommen, ist. Geschlechtsrollenkonzepte sind nahe an kognitive Fähigkeiten geknüpft, aber Sozialisationseinflüsse helfen, individuelle Unterschiede zu erklären.
Keywords (deu)
GeschlechtsstereotypeGeschlechtsrollenFamilieKindergartenkinder
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1266173
rdau:P60550 (deu)
241 S.
Number of pages
242
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Familienbilder - Rollenbilder
...Geschlechtsstereotype im Familienkontext
Author
Claudia Hartl
Abstract (deu)
Was denken Vorschulkinder über existierende Geschlechtsstereotype in unserer Gesellschaft? Besteht ein Zusammenhang zwischen Geschlechtsrolleneinstellungen der Kinder und dem Umfeld in dem sie aufwachsen? Das Wissen, die Einstellungen und das Spielverhalten von 3- bis 6-jährigen Kindern bezüglich gängiger Geschlechtsstereotype wurde mit dem Selbstbild, der Geschlechtsrolleneinstellung und dem Verhalten beider Eltern im Haushalt in Zusammenhang gebracht. Ein besonderes Anliegen dieser Studie war es, die Kinder nach ihrer Meinung zu Rollenbildern zu fragen. Es wurden neuartige, eigens entwickelte Methoden angewandt und interessante Erkenntnisse gewonnen: Einstellungs- und Wissensmuster zeigten ähnliche Entwicklungsverläufe über die Altersgruppen, wobei sich bei den Mädchen mit Berücksichtigung des Alters ein signifikanter Wissensanstieg gegenüber den Buben nachweisen ließ. Die parallele Entwicklung der Spieleinstellungswerte zu den Wissenswerten bekräftigt kognitive Entwicklungstheorien, wobei Hinweise auf ein Absinken der Traditionalität der 6-Jährigen in Bezug auf die Einstellung zur Rollenaufteilung im Haushalt gefunden wurden. Das Wissen über Stereotype hatte keinen Einfluss auf das Spielverhalten, daher sollte in Studien eindeutig zwischen Wissen und Interesse unterschieden werden. Das Wissen der Kinder wuchs mit dem Alter an, während die Spielzeugwahl geschlechtsabhängig war: Stereotyp männliche Spielobjekte und die männliche Figur waren auch für die Buben dieser Studie interessanter als für die Mädchen. Obwohl sich in der Spielsituation Buben und Mädchen gleich stark für weibliche Objekte interessiert haben, gab jedoch kein Bub an, gerne mit stereotyp weiblichem Spielzeug zu spielen. Die Mädchen zeigten sich in der Beschreibung ihres Lieblingsspielzeugs und in der Geschenkpräferenz breitgefächert in ihren Interessen. Diese Studie konnte demonstrieren, dass auch zwischen Spieleinstellung und Spielzeugwahl unterschieden werden sollte. Welche Objekte werden in Kombination miteinander verwendet, mit welchen Dingen wird an sich gerne gespielt? Im Selbstbild und in der Geschlechtsrolleneinstellung der Eltern zeigten sich die meisten Zusammenhänge bei den Vätern, mit mütterlichen Variablen konnten fast keine Zusammenhänge gefunden werden. Die bedeutende Rolle, die Vätern zukommt ist nicht mehr zu verleugnen und so wäre Forschung in diesem Bereich verstärkt von Nöten. Die Ergebnisse bezüglich der Haushaltsaufgaben zeigen ein anderes Muster: Es ergeben sich Geschlechtstrends bei den Kindern: Je traditioneller sich die Väter zu Hause verhalten, umso eher sind auch die Buben zur Rollenaufteilung im Haushalt traditionell eingestellt. Hier scheint eine gewisse Modellwirkung vorhanden zu sein. Die Mädchen lassen sich jedoch in keiner getesteten Kategorie der Eltern „klassisch“, den Stereotypen angepasst, zuordnen. Die Ergebnisse in den Altersgruppen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Kinder in Altersgruppen einzuteilen, eine Altersentwicklung zu erforschen, und wie schwierig gleichzeitig Studienergebnisse zu vergleichen sind, da der Methode und dem Alter ein wichtiger Stellenwert zusteht. Entwicklungsmuster ließen sich zuverlässig erst bei einer wiederholten Studie feststellen: Longitudinalstudien wären interessant, da diese Studie - wie die meisten - nicht von individuellen Unterschieden sprechen kann. So kann auch diese Arbeit nicht ganz so zuverlässige Aussagen über einen Entwicklungsverlauf tätigen. Außerdem wäre es spannend, Entwicklung bis ins Erwachsenenalter zu beobachten, um zu sehen wie sich Rigidität und Flexibilität entwickeln. Diese Studie konnte belegen, wie wichtig das Elternhaus der Kinder, die Botschaften dort, die sie vor allem durch Beobachtung des väterlichen Verhaltens vermittelt bekommen, ist. Geschlechtsrollenkonzepte sind nahe an kognitive Fähigkeiten geknüpft, aber Sozialisationseinflüsse helfen, individuelle Unterschiede zu erklären.
Keywords (deu)
GeschlechtsstereotypeGeschlechtsrollenFamilieKindergartenkinder
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1266174
Number of pages
242
Association (deu)