Abstract (deu)
Die Bedeutung von internetspezifischen maladaptiven Kognitionen, Einsamkeit und sozialer Isolation für problematischen Internetgerbauch
Zielsetzung: Internetspezifische maladaptive Kognitionen spielen in der Entwicklung und im Verlauf eines problematischen Internetgebrauchs (PIG) eine wichtige Rolle (Davis, 2001). Das Ziel dieser Studie war die Feststellung der Prävalenz für problematischen Internetgebrauch in einer deutschsprachigen Stichprobe. Außerdem interessierten die Effekte von internetspezifischen maladaptiven Kognitionen, Einsamkeit und sozialer Unterstützung auf PIG.
Methoden: 2216 Internetnutzer/innen wurden in einer Online-Untersuchung befragt. Folgende Instrumente kamen zum Einsatz: “ISS-20” (Hahn & Jerusalem, 2001), die “OCS-Online Cognition Scale” (Davis, Flett & Besser, 2002) und die "MCI-Maladaptive Cognitions concerning the Internet" (Lehenbauer, 2006). 951 Teilnehmer/innen der Stichprobe wurde der “MEF – Multidimensionaler Einsamkeits-Fragebogen” (Schwab, 1997) und ein Fragebogen zur wahrgenommenen sozialen Unterstützung (Piffl, 2010) vorgegeben.
Ergebnisse: Problematischer Internetgebrauch wurde für 2,89% der Stichprobe ermittelt. Beide Instrumente zur Erfassung der internetspezifischen maladaptiven Kognitionen zeigten höchst signifikante Effekte (OCS: F (2, 621,31) = 888,86, p < 0,001 (η² = 0,74); MCI: F (2, 922,92) = 78,71, p < 0,001 (η² = 0,15)). Höhere Einsamkeitswerte gingen mit höheren Werten in problematischem Internetgebrauch einher (M = 43,70, SD = 11,81). Personen mit PIG zeigten höchst signifikant niedrigere Werte in wahrgenommener sozialer Unterstützung (M = 3,44, SD = 1,10).
Zusammenfassung: Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen die Hypothese, dass internetspezifische maladaptive Kognitionen und Einsamkeit essentielle Rollen in problematischem Internetverhalten spielen. Internetnutzer/innen mit PIG nehmen weniger soziale Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld wahr.