Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Geschlechterrollenbilder im Roman „Metropolis“ Thea von Harbous. Ausgehend von der allgemeinen Grundthese der sozialen (Re-)Konstruktion von Geschlecht wird dabei der Fragestellung nachgegangen, welche Frauen- und Männerbilder in dem literarischen Werk „Metropolis“ repräsentiert werden und welche Geschlechterkonzepte diese implizieren.
Es wird dabei die These aufgestellt, dass sich sämtliche für die Handlung mehr oder weniger relevanten Figuren eindeutig in einem dichotomen Zwei-Geschlechter-Modell verorten lassen und mit stereotypen Geschlechterrollenbildern belegt sind, sowie dass diese Verortung Grundlage für Differenzen in der literarischen Rollengestaltung ist. Die Fragestellung erstreckt sich auf die im Text erfolgte Darstellung und Beschreibung der Geschlechter sowie auf die den jeweiligen Figuren zugeschriebene Rolle in Bezug auf die Narration. In der Auseinandersetzung mit den in das Werk eingeflossenen Geschlechterrollenbildern wird dabei auch auf die (nicht nur symbolischen) Geschlechterbeziehungen eingegangen, um den Bezug zum binären Mann-Frau-Schema und den traditionellen Rollenbildern zu erörtern.
Als Analyseinstrumente werden Methoden aus Erzähltheorie und -grammatik eingesetzt. Bei den hier zum Tragen kommenden Ansätzen, die in Kombination sowohl diskursive als auch narrative Strukturen berücksichtigen, handelt es sich um das Konzept der Figureninformation aus dem Kontext der Figurenanalyse sowie um Elemente aus Algirdas Julien Greimas’ Aktantenmodell. Anhand der ausgewählten Methoden sowie der formulierten Fragestellung und Thesen lässt sich bereits eine (post-)strukturalistische bzw. dekonstruktivistische theoretische Fundierung erkennen, wobei sich durch den Aspekt der Geschlechterrollen ein Konnex zu den Gender Studies ergibt, welche von jeher inter- bzw. transdisziplinär angelegt sind.