Diese Arbeit trägt den Titel „Die geschichtliche Wirklichkeit der Armen als Ort der Theologie. Überlegungen zum hermeneutischen Ort der Theologie der Befreiung am Beispiel Ignacio Ellacurías“ und verfolgt das Ziel, ausgehend von einigen theologischen Überlegungen des spanisch-salvadorianischen Theologen Ignacio Ellacuría die geschichtliche Wirklichkeit der Armen als den privilegierten hermeneutischen Ort des theologischen Nachdenkens darzustellen. Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel.
Das erste Kapitel versucht, die theologischen Überlegungen Ellacurías zur geschichtlichen Wirklichkeit der Armen zunächst selbst zu verorten und stellt drei Kontexte vor, die für die theologische Arbeit Ellacurías wesentlich sind: 1) die Tradition der Theologie der Befreiung; 2) die geschichtliche Situation El Salvadors zu Lebzeiten Ellacurías; 3) die Biographie Ellacurías, in Hinblick auf die für sein Denken prägendsten Begegnungen und Ereignisse.
Das zweite Kapitel stellt an Hand einer Auseinandersetzung Ellacurías mit einem Dokument der Internationalen Theologischen Kommission in paradigmatischer Weise seine Kritik an Formen von Theologie dar, die die Bedeutung der Frage nach dem Ort der Theologie für die Relevanz und die Wahrheit theologischer Aussagen leugnen bzw. im besten Fall als sekundär erachten. Ziel des Kapitels ist, die universalen Ansprüche einer ort- und geschichtslosen Theologie als ideologiegefährdet zu problematisieren und die Frage nach dem Ort der Theologie als konstitutiv für jede theologische Hermeneutik und Methodik zu erweisen.
Die Kapitel drei und vier stellen die geschichtliche Wirklichkeit der Armen als den Ort vor, an dem sich für Ellacuría sowohl die innerweltliche Wirklichkeit als auch die Wirklichkeit Gottes in ihrer größten Dichte und Wahrheit zeigen und der deshalb auch als der angemessenste und fruchtbarste Ort für die theologische Arbeit gelten kann. Das dritte Kapitel beschreibt die geschichtliche Realität in ihren Grundstrukturen als dynamische, nicht universal dialektische, aufstrebende und prozessuale Einheit, die ihre größte Dichte und Offenheit in der befreienden Praxis derjenigen offenbart, die die jeweils größten Opfer der Unrechts- und Unterdrückungsstrukturen einer bestimmten geschichtlichen Situation sind. Das vierte Kapitel versucht Antwort zu geben auf die Fragen: Wer sind die Armen? In welchem Sinn stellen sie eine locus theologicus dar? Inwiefern kommt diesem locus theologicus in der Kirche ein absoluter Charakter zu? Inwiefern verschränkt sich die theologische Bedeutung der Armen mit ihrer politischen Bedeutung?
Das fünfte Kapitel widmet sich schließlich der methodologischen Relevanz der Frage nach dem Ort der Theologie. Es erörtert dazu zunächst einige erkenntnistheoretische Überlegungen Ellacurías, in denen die unhintergehbare Verschränkung von noetischen, ethischen und praktischen Momenten im konkreten theologischen Erkenntnisprozess deutlich wird, geht danach auf die Geschichtlichkeit des theologischen Denkens ein und stellt schließlich Ellacurías „Programm“ einer Vergeschichtlichung theologischer Begriffe ausgehend von der geschichtlichen Wirklichkeit der Armen als eine methodische Konkretisierung der grundlegenden Option der Theologie für diesen privilegierten theologischen Ort vor.
Das Schlusskapitel zeigt an Hand zweier konkreter Beispiele aus dem umfassenden theologischen Werk Ellacurías ausblickhaft die ekklesiologische und soteriologische Relevanz einer konsequenten Verortung des Glaubens und der Theologie in der geschichtlichen Wirklichkeit der Armen auf und widmet sich abschließend der Frage, welche Bedeutung den Überlegungen Ellacurías zum hermeneutischen Ort der Theologie einerseits für die Diskussionen um die Relevanz und die Orthodoxie der Theologie der Befreiung sowie andererseits für eine europäische Theologie angesichts der sozialen, politischen und kulturellen Herausforderungen der heutigen Zeit zukommen kann.
Diese Arbeit trägt den Titel „Die geschichtliche Wirklichkeit der Armen als Ort der Theologie. Überlegungen zum hermeneutischen Ort der Theologie der Befreiung am Beispiel Ignacio Ellacurías“ und verfolgt das Ziel, ausgehend von einigen theologischen Überlegungen des spanisch-salvadorianischen Theologen Ignacio Ellacuría die geschichtliche Wirklichkeit der Armen als den privilegierten hermeneutischen Ort des theologischen Nachdenkens darzustellen. Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel.
Das erste Kapitel versucht, die theologischen Überlegungen Ellacurías zur geschichtlichen Wirklichkeit der Armen zunächst selbst zu verorten und stellt drei Kontexte vor, die für die theologische Arbeit Ellacurías wesentlich sind: 1) die Tradition der Theologie der Befreiung; 2) die geschichtliche Situation El Salvadors zu Lebzeiten Ellacurías; 3) die Biographie Ellacurías, in Hinblick auf die für sein Denken prägendsten Begegnungen und Ereignisse.
Das zweite Kapitel stellt an Hand einer Auseinandersetzung Ellacurías mit einem Dokument der Internationalen Theologischen Kommission in paradigmatischer Weise seine Kritik an Formen von Theologie dar, die die Bedeutung der Frage nach dem Ort der Theologie für die Relevanz und die Wahrheit theologischer Aussagen leugnen bzw. im besten Fall als sekundär erachten. Ziel des Kapitels ist, die universalen Ansprüche einer ort- und geschichtslosen Theologie als ideologiegefährdet zu problematisieren und die Frage nach dem Ort der Theologie als konstitutiv für jede theologische Hermeneutik und Methodik zu erweisen.
Die Kapitel drei und vier stellen die geschichtliche Wirklichkeit der Armen als den Ort vor, an dem sich für Ellacuría sowohl die innerweltliche Wirklichkeit als auch die Wirklichkeit Gottes in ihrer größten Dichte und Wahrheit zeigen und der deshalb auch als der angemessenste und fruchtbarste Ort für die theologische Arbeit gelten kann. Das dritte Kapitel beschreibt die geschichtliche Realität in ihren Grundstrukturen als dynamische, nicht universal dialektische, aufstrebende und prozessuale Einheit, die ihre größte Dichte und Offenheit in der befreienden Praxis derjenigen offenbart, die die jeweils größten Opfer der Unrechts- und Unterdrückungsstrukturen einer bestimmten geschichtlichen Situation sind. Das vierte Kapitel versucht Antwort zu geben auf die Fragen: Wer sind die Armen? In welchem Sinn stellen sie eine locus theologicus dar? Inwiefern kommt diesem locus theologicus in der Kirche ein absoluter Charakter zu? Inwiefern verschränkt sich die theologische Bedeutung der Armen mit ihrer politischen Bedeutung?
Das fünfte Kapitel widmet sich schließlich der methodologischen Relevanz der Frage nach dem Ort der Theologie. Es erörtert dazu zunächst einige erkenntnistheoretische Überlegungen Ellacurías, in denen die unhintergehbare Verschränkung von noetischen, ethischen und praktischen Momenten im konkreten theologischen Erkenntnisprozess deutlich wird, geht danach auf die Geschichtlichkeit des theologischen Denkens ein und stellt schließlich Ellacurías „Programm“ einer Vergeschichtlichung theologischer Begriffe ausgehend von der geschichtlichen Wirklichkeit der Armen als eine methodische Konkretisierung der grundlegenden Option der Theologie für diesen privilegierten theologischen Ort vor.
Das Schlusskapitel zeigt an Hand zweier konkreter Beispiele aus dem umfassenden theologischen Werk Ellacurías ausblickhaft die ekklesiologische und soteriologische Relevanz einer konsequenten Verortung des Glaubens und der Theologie in der geschichtlichen Wirklichkeit der Armen auf und widmet sich abschließend der Frage, welche Bedeutung den Überlegungen Ellacurías zum hermeneutischen Ort der Theologie einerseits für die Diskussionen um die Relevanz und die Orthodoxie der Theologie der Befreiung sowie andererseits für eine europäische Theologie angesichts der sozialen, politischen und kulturellen Herausforderungen der heutigen Zeit zukommen kann.