Abstract (deu)
Die Worte “Empowerment” und “Partizipation” wurden zu bekannten Schlagwörtern im Entwicklungsdiskurs der letzten Jahre. Aber was bedeuten sie und wie hängen sie zusammen? Sind sie Voraussetzung für einander oder führt das eine zum Anderen? Wie gestaltet sich der Zusammenhang zwischen “Partizipation” im Entwicklungsdiskurs und Kinder- und Jugendpartizipation? Sind beide auf “Empowerment” gerichtet und wenn ja, können sie dieses hoch gesteckte Ziel erreichen?
Die folgende Arbeit wird versuchen diese Fragen durch die theoretische und empirische Analyse der drei Konzepte, sowie Strukturen von Kinder- und Jugendpartizipation, zu beantworten. Zu Beginn werden theoretische Überlegungen zu den drei zentralen Konzepten im Mittelpunkt stehen. Was ist deren Geschichte, ihre Bandbreite an Bedeutungen, ihre unterschiedlichen Konzeptualisierungen, sowie kritische Überlegungen dazu. Es wird gezeigt, dass alle drei Konzepte ein breites Spektrum an verschiedenen Bedeutungen, sowie Konzeptualisierungen aufweisen. Obwohl alle drei Begriffe positive Assoziationen haben, davon auszugehen, dass sie auch positive Effekte für jeden haben, wäre falsch. Nicht nur das, auch die verschiedenen Kritiken zeigen, dass der Prozess, die Umsetzung, sowie die Konzeptualisierungen alle problematisch sein können. Speziell das Konzept der Kinder- und Jugendpartizipation, insbesondere die Strukturen die es umfasst, wird im Detail diskutiert. Sind manche dieser Strukturen empfänglicher Empowerment Potential zu ermöglichen als andere?
Einige Experten mögen argumentieren, dass Kinder- und Jugendpartizipation selbst ein Ziel darstellt und daher positiv und immer wünschenswert ist. Manche Konzepte von Kinder- und Jugendpartizipation, sowie deren Umsetzung können teilweise mehr Ausrichtung auf Empowerment haben als andere. Ob diese dann jedoch auch im Einzelfall zu Empowerment führen und in welchem Ausmaß, muss auf der Basis von individuellen Analysen gezeigt werden. Man kann jedoch annehmen, dass je mehr ermächtigende Strukturen und Umgebungen existieren, welche das Potential haben Menschen, die in diesen partizipieren, das Sehen, Verstehen und Anwenden des Machtnetzwerks zu ermöglichen, desto mehr Potential für Empowerment ist vorhanden. Das bedeutet jedoch auch, dass Kinder- und Jugendpartizipation auch negative Effekte haben kann und daher kein Selbstziel ist, sondern seine Ziele anhand qualitativer Kriterien auf individueller Ebene gesetzt und gemessen werden müssen.