Abstract (deu)
Zoophilie bezeichnet die sexuelle Beziehung zu Tieren ohne Gewaltanwendung. Bisherige Studien deuten daraufhin, dass Männer häufiger betroffen sind als Frauen und dass die Ursachen in der Liebe zum Tier und dessen Attraktivität begründet sind. Weiters deuten vorangegangene Untersuchung daraufhin, dass Zoophilie als sexuelle Orientierung gesehen werden kann. Ziel der Studie war es, das tabuisierte und bisher wenig untersuchte Thema Zoophilie hinsichtlich der Erkenntnisse vorangegangener Studien genauer unter die Lupe zu nehmen. In drei deutschsprachigen Internetforen und auf einer Homepage wurden 100 zoophile Personen detailliert hinsichtlich verschiedener Aspekte der Zoophilie befragt. Weiters wurde die Stärke der emotionalen Bindung zum Tier sowie die emotionale Kompetenz erhoben. Die Ergebnisse bestätigen die Vermutung von Miletski, 2002), dass Zoophilie möglicherweise als eine sexuelle Orientierung angesehen werden kann. Weiters konnten Erkenntnisse von Miletski (2002) und Beetz (2002) hinsichtlich der Ursachen von Zoophilie bestätigt werden. Rund zwei Drittel der zoophilen Personen gaben an, dass ihre Liebe und Beziehung zum Tier sowie dessen sexuelle Anziehung der Grund für ihre zoophile Neigung ist. Dies konnte durch die nachgewiesene Stärke der emotionalen Bindung an das Tier zusätzlich bestätigt werden. Auch Prägungen der Umwelt wurden von einigen Befragten als mögliche Ursache genannt. Dass die ersten Erfahrungen mit Zoophilie während der Pubertät gesammelt wurden, deutet ebenfalls darauf hin. Schließlich konnten bezüglich der emotionalen Kompetenz Untersuchungen von Turner (2007) bestätigt werden, wonach Haustiere einen
positiven Einfluss auf die Wahrnehmung und Regulation von Gefühlen haben.