Title (deu)
"Du hast mich stark gemacht, jetzt kann ich gehen!"
sozialpädagogische Unterstützung im Schnittfeld von professioneller Praxis und Freizeitgestaltung
Author
Sigrid Fuka
Advisor
Wilfried Datler
Assessor
Wilfried Datler
Abstract (deu)
Das grundlegende Konzept der Therapeutischen Begleiter existiert in Gestalt einer Zusammenarbeit zwischen den Instituten für Erziehungshilfe (Child Guidance Kliniken) und dem Institut für Bildungswissenschaften (Forschungseinheit Psychoanalytische Pädagogik) seit dem Jahre 2002. In diesem Zeitraum wurden zahlreiche Kinder und Jugendliche psychotherapeutisch behandelt und auch von Therapeutischen Begleitern betreut. Überdies wurden die Erziehungsverantwortlichen von Sozialarbeiterinnen beratend begleitet.
In der vorliegenden katamnestischen Einzelfallstudie wurde erstmals die Bedeutung der Arbeit eines Sozialpädagogischen Begleiters für die Veränderung der psychischen Strukturen eines Kindes untersucht. Mittels einer modifizierten Methode der Work Discussion wurden die Stundenprotokolle eines Sozialpädagogischen Begleiters analysiert. In diesen wurde das Geschehen während der wöchentlichen Treffen mit dem Kind „Michael“ wiedergegeben. Ebenso wurde eine Interviewtranskription, die aus einem Gespräch mit dem Sozialpädagogischen Begleiter erfolgt war, ausgewertet. Die Themenschwerpunkte bzw. Aspekte Aggression und Stärke-Schwäche kristallisierten sich unter anderen in diesem Rahmen heraus. Gleich einem roten Faden zogen sie sich durch die gemeinsame Zeit zwischen Michael und seinem Sozialpädagogischen Begleiter. Anhand dieser Aspekte wurde versucht, die Veränderungen der psychischen Strukturen Michaels aufzuzeigen. Im Einzelnen wurde der Fokus auf die im Betreuungszeitraum beobachtbaren Veränderungen der sichtbaren, manifesten Verhaltensweisen Michaels gelegt und danach gefragt, inwiefern diese Ausdruck unbewusster Abwehr sein könnten. Daraufhin stellte sich die Frage, inwieweit Michael vor dem Hintergrund seiner Interaktions- und Beziehungserfahrungen bestimmte psychische Strukturen herausgebildet hätte, die dazu geführt haben mögen, bestimmte Situationen in ähnlicher Weise wahrzunehmen, einzuschätzen und bestimmte manifeste Folgeaktivitäten zu setzen. Es wurde versucht, herauszuarbeiten, in welcher Weise der Sozialpädagogische Begleiter Einfluss auf die festgestellten Veränderungen der psychischen Strukturen des Jungen hatte. Das Konzept der Sozialpädagogischen Begleiter konnte um die Erkenntnis bereichert werden, dass das Erleben einer positiven Beziehung zu einem Sozialpädagogischen Begleiter einen verbessernden Einfluss auf die psychischen Strukturen eines Kindes haben kann.
Eine zweite Fragestellung widmete sich dem Zusammenspiel der drei helfenden Personen, nämlich einer Psychotherapeutin, einer Sozialarbeiterin und eines Sozialpädagogischen Begleiters, hinsichtlich der Veränderung der psychischen Strukturen Michaels. Dieses wurde exemplarisch anhand des Abschieds vom Sozialpädagogischen Begleiter aufgezeigt. Michael konnte den Abschied von seinem Sozialpädagogischen Begleiter und seiner Beziehung zu ihm bei der Sozialpädagogin und der Psychotherapeutin teils positiv, teils negativ thematisieren und so seine gespaltenen Gefühle in unterschiedlicher Weise nach außen tragen. Das Dreier-Setting hat sich somit als sehr tragfähiges, konstruktives System herausgestellt.
Dieser Studie ist ein pädagogisch-wissenschaftlicher Auftrag inne. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Weiterentwicklung und Ausweitung der Untersuchungen um das Konzept der Therapeutischen bzw. Sozialpädagogischen Begleiter wünschenswert wäre.
Keywords (deu)
Therapeutischer BegleiterSozialpädagogischer BegleiterPsychotherapieSozialarbeitInstitut für ErziehungshilfeChild Guidance ClinicWork DiscussionPsychoanalytische PädagogikPsychische StrukturenAbwehrmechanismenmanifestlatent
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
164 S.
Number of pages
164
Association (deu)
Title (deu)
"Du hast mich stark gemacht, jetzt kann ich gehen!"
sozialpädagogische Unterstützung im Schnittfeld von professioneller Praxis und Freizeitgestaltung
Author
Sigrid Fuka
Abstract (deu)
Das grundlegende Konzept der Therapeutischen Begleiter existiert in Gestalt einer Zusammenarbeit zwischen den Instituten für Erziehungshilfe (Child Guidance Kliniken) und dem Institut für Bildungswissenschaften (Forschungseinheit Psychoanalytische Pädagogik) seit dem Jahre 2002. In diesem Zeitraum wurden zahlreiche Kinder und Jugendliche psychotherapeutisch behandelt und auch von Therapeutischen Begleitern betreut. Überdies wurden die Erziehungsverantwortlichen von Sozialarbeiterinnen beratend begleitet.
In der vorliegenden katamnestischen Einzelfallstudie wurde erstmals die Bedeutung der Arbeit eines Sozialpädagogischen Begleiters für die Veränderung der psychischen Strukturen eines Kindes untersucht. Mittels einer modifizierten Methode der Work Discussion wurden die Stundenprotokolle eines Sozialpädagogischen Begleiters analysiert. In diesen wurde das Geschehen während der wöchentlichen Treffen mit dem Kind „Michael“ wiedergegeben. Ebenso wurde eine Interviewtranskription, die aus einem Gespräch mit dem Sozialpädagogischen Begleiter erfolgt war, ausgewertet. Die Themenschwerpunkte bzw. Aspekte Aggression und Stärke-Schwäche kristallisierten sich unter anderen in diesem Rahmen heraus. Gleich einem roten Faden zogen sie sich durch die gemeinsame Zeit zwischen Michael und seinem Sozialpädagogischen Begleiter. Anhand dieser Aspekte wurde versucht, die Veränderungen der psychischen Strukturen Michaels aufzuzeigen. Im Einzelnen wurde der Fokus auf die im Betreuungszeitraum beobachtbaren Veränderungen der sichtbaren, manifesten Verhaltensweisen Michaels gelegt und danach gefragt, inwiefern diese Ausdruck unbewusster Abwehr sein könnten. Daraufhin stellte sich die Frage, inwieweit Michael vor dem Hintergrund seiner Interaktions- und Beziehungserfahrungen bestimmte psychische Strukturen herausgebildet hätte, die dazu geführt haben mögen, bestimmte Situationen in ähnlicher Weise wahrzunehmen, einzuschätzen und bestimmte manifeste Folgeaktivitäten zu setzen. Es wurde versucht, herauszuarbeiten, in welcher Weise der Sozialpädagogische Begleiter Einfluss auf die festgestellten Veränderungen der psychischen Strukturen des Jungen hatte. Das Konzept der Sozialpädagogischen Begleiter konnte um die Erkenntnis bereichert werden, dass das Erleben einer positiven Beziehung zu einem Sozialpädagogischen Begleiter einen verbessernden Einfluss auf die psychischen Strukturen eines Kindes haben kann.
Eine zweite Fragestellung widmete sich dem Zusammenspiel der drei helfenden Personen, nämlich einer Psychotherapeutin, einer Sozialarbeiterin und eines Sozialpädagogischen Begleiters, hinsichtlich der Veränderung der psychischen Strukturen Michaels. Dieses wurde exemplarisch anhand des Abschieds vom Sozialpädagogischen Begleiter aufgezeigt. Michael konnte den Abschied von seinem Sozialpädagogischen Begleiter und seiner Beziehung zu ihm bei der Sozialpädagogin und der Psychotherapeutin teils positiv, teils negativ thematisieren und so seine gespaltenen Gefühle in unterschiedlicher Weise nach außen tragen. Das Dreier-Setting hat sich somit als sehr tragfähiges, konstruktives System herausgestellt.
Dieser Studie ist ein pädagogisch-wissenschaftlicher Auftrag inne. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Weiterentwicklung und Ausweitung der Untersuchungen um das Konzept der Therapeutischen bzw. Sozialpädagogischen Begleiter wünschenswert wäre.
Keywords (deu)
Therapeutischer BegleiterSozialpädagogischer BegleiterPsychotherapieSozialarbeitInstitut für ErziehungshilfeChild Guidance ClinicWork DiscussionPsychoanalytische PädagogikPsychische StrukturenAbwehrmechanismenmanifestlatent
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
164
Association (deu)
License
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Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1267149Handle
https://hdl.handle.net/11353/10.1267149URN
https://nbn-resolving.org/nbn:at:at-ubw:1-29810.18543.150061-1 - Other links
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