Abstract (deu)
Galaxienhaufen sind die größten gravitativ gebundenen Systeme im Universum und gute Laboratorien, um das Universums zu studieren. Ihre Masse wird von Dunkler Materie dominiert, der Großteil der baryonischen Materie befindet sich in heißem Gas, dem Intracluster Medium (ICM). Dies sendet aufgrund seiner hohen Temperatur thermische Bremsstrahlung aus, welche im Röntgenbereich beobachtet wird. Annahmen wie hydrostatisches Gleichgewicht und Kugelform, die für die Massenbestimmung nötig sind, treffen für viele Haufen nicht zu. Die Bestimmung der Struktur in einem Haufen ist daher wichtig, um die Abweichung vom hydrostatischen Gleichgewicht zu bestimmen und realistische Massenabschätzungen zu erhalten.
In dieser Arbeit wird die Struktur des ICM von 80 Galaxienhaufen (u.a. REXCESS) mithilfe der power ratio Methode (Buote & Tsai 1995) untersucht. Ebenso wie Böhringer et al. (2010) finden wir keinen physikalischen Zusammenhang zwischen dem Strukturmaß und Haufenparametern (Leuchtkraft, Temperatur, Masse). Bezüglich der Leuchtkraft-Temperatur- und Leuchtkraft-Masse-Beziehung bestätigen wir die Resultate von früheren Studien (e.g. Pratt et al. 2009), dass Cool-core (eher relaxierte) Haufen bei gleicher Masse und Temperatur höhere Leuchtkräfte aufweisen als gestörte Haufen.
Bisher wurde für die power ratio Methode keine einheitliche Korrektur des Photonenrauschen (Bias) gefunden. Wir testen die aussichtsreichste Methode (Böhringer et al. 2010) und untersuchen die Abhängigkeit der Methode von counts, Aperturgröße und Strukturmaß. Die Methode wird für niedrige power ratio Werte und niedrige counts durch Photonenrauschen verfälscht. Deshalb schlagen wir vor, den Mittelwert oder die Standardabweichung σ von power ratios aus mehreren Aperturen zu verwenden. Dies gibt zuverlässigere Resultate als die Benutzung einer einzelnen Apertur.