Abstract (deu)
Südtirol ist ein Land, in dem heute drei anerkannte Sprachgruppen, nämlich die deutsche, die italienische und die ladinische, friedlich miteinander leben.
Doch warum Ladinisch heutzutage innerhalb dieser Provinz nur mehr in Gröden und im Gadertal Verwendung findet und wie weit und hart der Weg bis hin zur Autonomie des Landes war, darauf wird in einem historischen Abriss, dem ersten Teil der vorliegenden Arbeit, kurz eingegangen.
Durch das Zusammenleben deutsch-, italienisch- und ladinischsprachiger Menschen ergeben sich verschiedene Formen der Mehrsprachigkeit, die in unterschiedlichen Kontexten gelebt und gefördert werden.
Für die empirische Untersuchung wurde der qualitative Forschungsansatz gewählt und da zwei zwölfjährige ladinischsprachige Kinder, die eine ladinische Mittelschule besuchen, befragt wurden, war es notwendig, zuerst die wesentlichen Zielsetzungen dieses Schultyps aufzuzeigen.
Die Interviews vermitteln einen Einblick in die Sprachbiografie eines Mädchens aus Gröden und eines Burschen aus dem Gadertal und es wurde gezeigt, wie die beiden Multilingualismus im privaten und im öffentlichen Bereich erleb(t)en. Im Laufe der Gespräche sollten sie ebenfalls kleine Übersetzungsversuche durchführen und ein Sprachenporträt ausmalen.
Im Anschluss wurden ihre verbalen und nonverbalen Aussagen miteinander verglichen, interpretiert, reflektiert und mit ausgewählter Fachliteratur in Beziehung gesetzt. Dabei konnte festgestellt werden, wie sie den Sprachen Deutsch, Italienisch, Ladinisch und Englisch gegenüberstehen, wann und wo sie diese selbst einsetzen und wie sie auch in ihrem späteren Berufsleben noch von ihrem Sprachenrepertoire profitieren können.