Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit liefert Beiträge zur phytochemischen Analyse der mongolischen Heilpflanze Myricaria longifolia. Diese Pflanze findet in der traditionellen mongolischen Medizin bei Lebererkrankungen Anwendung. Nachdem in der Mongolei die traditionelle Medizin einen hohen Stellenwert hat und auch in den westlichen Ländern eine steigende Bedeutung alternativer Heilmethoden zu beobachten ist, sind wissenschaftliche Analysen dieser Heilpflanzen von Bedeutung.
Ziel der Arbeit war es, analytische Systeme (DC, HPLC) für die Untersuchung verschiedener Extrakte und Fraktionen von Myricaria longifolia zu entwickeln. Es wurden verschiedene stationäre Phasen erprobt und die Gradientenelution variiert, wodurch die Optimierung der Systeme sowohl für das analytische als auch für das präparative Arbeiten gelang. Weiters erfolgte eine Fraktionierung eines wässrigen Extraktes durch Säulenchromatographie an Sephadex LH-20. Aus einer der Fraktionen wurde eine Verbindung isoliert, deren Struktur als Quercetinglucuronid geklärt werden konnte. Um dieses Ergebnis zu bestätigen und die exakte Struktur des Quercetinglucuronids aufzuklären wird derzeit eine NMR-Analyse durchgeführt. Es muss noch die Substitutionsposition der Glucuronsäure und deren Reihenzugehörigkeit mittels Hydrolyse und anschließender Detektion durch GC-MS geklärt werden. Auch die Substanz Rhamnetin, das Benzoesäurederivat Gallussäure und die Substanz Ellagsäure konnten mit den zur Verfügung stehenden analytischen Methoden (LC-DAD, LC-MS und Retentions- und Farbverhalten bei der DC) identifiziert und charakterisiert werden. Keine der vier zugeordneten Strukturen lässt auf die cytotoxische Wirkung des wässrigen Gesamtextraktes schließen. Daher müssen andere Verbindungsklassen enthalten sein, die es in künftigen Forschungsarbeiten aufzuklären gilt.