Abstract (deu)
Die Blickrichtung anderer Individuen wird durch Kopf- und Augenorientierung angezeigt und kann als Hinweis auf das Vorhandensein von Ressourcen, Räubern oder sozialen Interaktionen genutzt werden. Eine Reihe von in Gruppen lebenden Arten orientieren sich an der Blickrichtung von Artgenossen und Menschen und passen ihren Fokus an die Blickrichtung Anderer an. Bei Vögeln wurde dies bei Raben und Saatkrähen gezeigt, die dabei auch Blicken hinter visuelle Barrieren folgen. Beide Arten verwenden Barrieren als Sichtschutz um Futter zu verstecken und es wurde vermutet, ob sie den Blick auf verstecktes Futter als Hinweis auf dessen Existenz verwenden können. Allerdings scheiterten Raben an der Aufgabe einen derartigen Hinweis zu nutzen um ein Objekt zu wählen, in welchem Futter versteckt war. Potenziell könnte die konkurrenzbetonte Lebensweise der Raben die Verlässlichkeit solcher Hinweise beeinträchtigt haben. Hier haben wir unsere Untersuchung mit eng verwandten, aber kooperativen Saatkrähen wiederholt. Das Futter war in einem von zwei Bechern versteckt und die Experimentatorin gab den Ort des Futters durch ihre Blickrichtung an. In einem zweiten Experiment wollten wir die Motivation der Vögel erhöhen, in dem wir den benötigten Aufwand, um die Belohnung zu erhalten, steigerten. Daher mussten die Vögel an einer Schnur ziehen, um den gewählten Becher zu erhalten. In beiden Versuchen haben einzelne Vögel schnell gelernt, die Blickrichtung als Hinweis richtig zu verwenden. Dies deutet darauf hin, dass Saatkrähen nicht die Blickrichtung Anderer spontan verwenden um verstecktes Futter finden, jedoch können sie schnell lernen, dies zu tun.