Abstract (deu)
Der globale Wandel verursacht derzeit einen starken Verlust an Biodiversität und für den Menschen notwendigen Ökosystemleistungen. Die Erfassung von Status und Trends von Landschaften, Artenvielfalt und Populationen bedrohter Arten ist notwendiger denn je und sollte im Rahmen von integrativem Naturschutzmanagement geschehen. Diese Dissertation fasst Studien über Landschaft, Biodiversität, Greifvogelpopulationen und Naturschutzmanagement für den Dadia National Park (Dadia NP) zusammen, ein Schutzgebiet in Nordost-Griechenland, das durch seine außergewöhnlich hohe Biodiversität gekennzeichnet ist. In den zwölf wissenschaftlichen Artikeln, die diese Dissertation umfasst, werden Fragestellungen zu folgenden Themen bearbeitet: 1) Habitatheterogenität und Biodiversität im Dadia NP, 2) Landschaftsökologische Ansätze und geographische Informationssysteme (GIS) für Biodiversitätsmanagement, 3) Sets an Landschaftsmaßzahlen für Landschaftsstrukturanalysen, 4) Maßstabsübergreifende Anwendung von Landschaftsmaßen als Biodiversitätsindikatoren für Pflanzen, Insekten und Wirbeltieren, 5) ökologische Heterogenität als Werkzeug zur systematischen Planung von Schutzgebietsnetzwerken, 6) Evaluierung eines Telemetriesystems zur Erfassung von Mönchsgeiern (Aegypius monachus), 7) GIS-basierende Methoden zur Revierkartierung von Greifvögeln, 8) Habitat, Status und Bestandstrends von Populationen tagaktiver Greifvögel, 9) ein Entscheidungsunterstützungssystem zur Berücksichtigung bedrohter Arten im Forstmanagement, und 10) Zusammenstellung aller in wissenschaftlicher Literatur für Dadia NP und den bulgarischen Teil der Ost-Rhodopen empfohlenen Naturschutzmaßnahmen und Ermittlung ihrer Umsetzungsrate und Evaluierungsrate. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Dadia NP und ähnlichen mediterranen Schutzgebieten ein Landschaftsmonitoring neben dem Monitoring von Schlüssel- und Indikatorarten wesentlich zur Erfassung der Effektivität einzelner Naturschutzmaßnahmen für Habitate und deren assoziierte Arten beitragen kann. Fortführende ökologische Forschung und Monitoring sind besonders wichtig für die Etablierung von integrativem Naturschutzmangement zum Erhalt von Biodiversität und Ökosystemleistungen. Die Naturschutzforschung liefert die notwendigen Grundlagen für Naturschutzmanager und Entscheidungsträger, aber mangelnder politischer Wille für kompetente Naturschutzbehörden beeinträchtigt die Umsetzung und Evaluierung der erarbeiteten Naturschutzmaßnahmen.