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Title (deu)
Die Mission Hoyos
zur Rolle österreichisch-ungarischer Diplomaten während der Juli-Krise 1914
Author
Eric Leuer
Advisor
Lothar Höbelt
Assessor
Lothar Höbelt
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, in welchem Maße Österreichisch-Ungarische Diplomaten und Politiker an der Auslösung des Ersten Weltkriegs beteiligt waren. Ausgansgpunkt der Untersuchung ist dabei der Blick auf die Österreichisch-Ungarischen Akten, die, aufgrund der zumeist dem Deutschen Reich zugesordneten „Kriegsschuld“, bis heute kaum bearbeitet sind. In einem ersten Schritt untersucht die Arbeit dabei die staatsrechtlichen Vvoraussetzungen im Deutschen Reich und in den beiden Reichshälften Österreich-Ungarns. Zum einen, um Klarheit in die Kompetenzen der jeweiligen Staaten zu geben. Zum anderen um die komplexe Struktur Österreich-Ungarns deutlich vor Augen zu führen. Daraufhin folgt eine Skizze der Österreichisch-Ungarischen Außenpolitik und ihrer Richtlinien von 1906 bis zum Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand. Dabei wird zunächst der außenpolitische Wechsel hin zu einer dynamischeren Außenpolitik unter Alois Lexa von Aehrenthal umrissen. Im Anschluß folgt die Analyse der Übernahme dieser Politik unter der Außenpolitik Berchtolds und die Veränderung der entsprechenden Entscheidungsträger. Anders als Aehrenthal, lässt sich Berchtold als entscheidungsschwache Person von einem Kreis jüngerer Diplomaten und Politiker beraten, die de facto ein Entscheidungskollektiv bilden, auf welches Berchtold nahezu angewiesen ist. Dabei kristallisiert sich während der Balkankriege immer mehr ein zunehmend großer Konflikt mit Serbien und Montenegro heraus, der, auf der zum Österreichisch-Ungarischen Hegemoniestreben auf dem Balkan entgegengesetzten, panslawistischen Position Serbiens beruht. In Folge werden die darauf basierenden Reaktionen der Verantwortlichen in Wien auf das Attentat von Sarajevo, sowie deren Vorgehen zur Vorbereitung und Durchführung eines Krieges gegen Serbien untersucht. Im Zentrum dieser Vorbereitung, steht die Mission des Legatiosnrates Alexander von Hoyos nach Berlin. Während dieser holt Hoyos keinesfalls einen Blankoscheck, wie zumeist angenommen in Berlin ein, sondern lediglich eine Versicherung der in Frage geratenen Bündnistreue. Es gelingt jedoch nur unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen, wie der Behauptung einer einheitlichen Forderung nach einem Krieg in Wien, diese Zusage Wilhelms zu erlangen. Zusätzlich wird diese in Wien weiter verfälscht und die Behauptung von einem Deutschen Drängen auf einen Krieg erstellt, die nicht den Tatsachen entspricht. Anhand der vorliegenden Quellen zeigt die Arbeit dabei auf, wie nicht nur die Wiener Kriegspartei sondern auch die politischen und diplomatischen Köpfe, einschließlich Kaiser Franz Josephs den Krieg 1914 um jeden Preis beginnen wollen, da sie darin die Möglichkeit sehen, durch eine Art Befreiungsschlag, die sozialen und ethnischen Probleme der Donaumonarchie lösen zu können.
Keywords (deu)
Julikrise1. WeltkriegKriegsschuldfrageÖsterreich-UngarnHoyosConrad von HötzendorfBerchtoldFischer-KontroverseDiplomatiegeschichtePolitische Geschichte
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1268589
rdau:P60550 (deu)
II,154 S.
Number of pages
158
Members (1)
Title (deu)
Die Mission Hoyos
zur Rolle österreichisch-ungarischer Diplomaten während der Juli-Krise 1914
Author
Eric Leuer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, in welchem Maße Österreichisch-Ungarische Diplomaten und Politiker an der Auslösung des Ersten Weltkriegs beteiligt waren. Ausgansgpunkt der Untersuchung ist dabei der Blick auf die Österreichisch-Ungarischen Akten, die, aufgrund der zumeist dem Deutschen Reich zugesordneten „Kriegsschuld“, bis heute kaum bearbeitet sind. In einem ersten Schritt untersucht die Arbeit dabei die staatsrechtlichen Vvoraussetzungen im Deutschen Reich und in den beiden Reichshälften Österreich-Ungarns. Zum einen, um Klarheit in die Kompetenzen der jeweiligen Staaten zu geben. Zum anderen um die komplexe Struktur Österreich-Ungarns deutlich vor Augen zu führen. Daraufhin folgt eine Skizze der Österreichisch-Ungarischen Außenpolitik und ihrer Richtlinien von 1906 bis zum Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand. Dabei wird zunächst der außenpolitische Wechsel hin zu einer dynamischeren Außenpolitik unter Alois Lexa von Aehrenthal umrissen. Im Anschluß folgt die Analyse der Übernahme dieser Politik unter der Außenpolitik Berchtolds und die Veränderung der entsprechenden Entscheidungsträger. Anders als Aehrenthal, lässt sich Berchtold als entscheidungsschwache Person von einem Kreis jüngerer Diplomaten und Politiker beraten, die de facto ein Entscheidungskollektiv bilden, auf welches Berchtold nahezu angewiesen ist. Dabei kristallisiert sich während der Balkankriege immer mehr ein zunehmend großer Konflikt mit Serbien und Montenegro heraus, der, auf der zum Österreichisch-Ungarischen Hegemoniestreben auf dem Balkan entgegengesetzten, panslawistischen Position Serbiens beruht. In Folge werden die darauf basierenden Reaktionen der Verantwortlichen in Wien auf das Attentat von Sarajevo, sowie deren Vorgehen zur Vorbereitung und Durchführung eines Krieges gegen Serbien untersucht. Im Zentrum dieser Vorbereitung, steht die Mission des Legatiosnrates Alexander von Hoyos nach Berlin. Während dieser holt Hoyos keinesfalls einen Blankoscheck, wie zumeist angenommen in Berlin ein, sondern lediglich eine Versicherung der in Frage geratenen Bündnistreue. Es gelingt jedoch nur unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen, wie der Behauptung einer einheitlichen Forderung nach einem Krieg in Wien, diese Zusage Wilhelms zu erlangen. Zusätzlich wird diese in Wien weiter verfälscht und die Behauptung von einem Deutschen Drängen auf einen Krieg erstellt, die nicht den Tatsachen entspricht. Anhand der vorliegenden Quellen zeigt die Arbeit dabei auf, wie nicht nur die Wiener Kriegspartei sondern auch die politischen und diplomatischen Köpfe, einschließlich Kaiser Franz Josephs den Krieg 1914 um jeden Preis beginnen wollen, da sie darin die Möglichkeit sehen, durch eine Art Befreiungsschlag, die sozialen und ethnischen Probleme der Donaumonarchie lösen zu können.
Keywords (deu)
Julikrise1. WeltkriegKriegsschuldfrageÖsterreich-UngarnHoyosConrad von HötzendorfBerchtoldFischer-KontroverseDiplomatiegeschichtePolitische Geschichte
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1268590
Number of pages
158