Abstract (deu)
Konflikte zwischen Menschen und Elefanten entstehen dort, wo sie um Ressourcen konkurrieren. Vor allem Plünderungen von Feldern durch Elefanten haben negative Auswirkungen auf die Existenzgrundlage von betroffenen Kleinbauern, was zu einer negativen Einstellung zu Elefanten und Schutzgebieten führt. Aufgrund dessen wurden Konflikte zwischen Mensch und Elefant zu einem bedeutenden Thema im Naturschutz in Afrika und Asien. Um die räumlichen und saisonalen Muster der Konfliktsituation Mensch-Elefant im Waldschutzgebiet Thuma (Thuma Forest Reserve (TFR)) zu untersuchen wurden Interviews mit Dorfchefs und Kleinbauern durchgeführt. Unterschiede in der Häufigkeit von Schäden an einzelnen Feldfrüchten, zeigen weitestgehend deren Verfügbarkeit an. Die Plünderung von Feldern folgt signifikat einem saisonalen Verlauf in Abhängigkeit vom Reifegrad der Feldfrüchte, wie Mais, der am meisten betroffen war. Der Höhepunkt der Plünderungen wurde im März zur Regenzeit, zwei Monate vor der Erntezeit erreicht. Ein zweiter, aber weitaus kleinerer Höhepunkt wurde im Oktober erreicht und hängt eventuell mit dem Heranreifen von Mais zusammen, in Dörfern in denen Bewässerung betrieben wird. Vorfälle mit Elefanten ereigneten sich bis zu einer Distanz von 6,5 km von der Grenze des TFRs, vor allem in der Regenzeit. Die Wahrscheinlichkeit sich ereignender Vorfälle nahm signifikant ab mit fortschreitender Distanz von Dörfern zu TFR. Während der Trockenzeit wurde kein klares Muster gefunden, was darauf hinweist, dass das Vorkommen von Vorfällen mit Elefanten außerhalb von TFR räumlich weniger vorhersagbar ist. Ein GLM-Test für Effekte von Monat, Tageszeit, Bewässerung und Distanz zu TRF auf die Größe beobachteter Elefantengruppen, zeigte einen signifikanten Effekt nur durch die Saison. Von Jänner bis Mai stieg die Gruppengröße kontinuierlich an und blieb schließlich stabil bis Dezember. Des Weiteren zeigen unsere Daten, dass der Elektrozaun, der im Osten des Reservats errichtet wurde erfolgreich Dörfer gegen plündernde Elefanten schützt. Unsere Studie zeigt, dass die Kombination von Kompensation für betroffene Kleinbauern und der Schutz von weiteren Dörfern an der Grenze zu TFR durch einen Elektrozaun, möglicherweise der einzige mittel- bis langfristige Ansatz ist, um den Konflikt zwischen Menschen und Elefanten zu lösen.