Abstract (deu)
Da sich auch Kulturbetriebe aufgrund der wachsenden Konkurrenz am Markt behaupten müssen, setzen viele öffentliche Museen auf die Veranstaltung von Musikkonzerten als zusätzliche marketingpolitische Komponente. Im Zuge der Organisation von konzertanten Aufführungen sind allerdings einige Aspekte zu beachten, um den erfolgreichen Einsatz von Musikkonzerten zu gewährleisten.
Ausgehend von den Überlegungen, welche Faktoren bei der Organisation von konzertanten Aufführungen in den kunstvollen Räumlichkeiten eines Museums mitwirken, wurde klar, welchen Beitrag die Musikwissenschaft zu marketingpolitischen Theorien leisten kann. Die meisten jener Aspekte, die während eines Musikkonzertes die Rezeption und damit die Bewertung von jedem einzelnen Konzertsbesucher mitbestimmen, können mittels musikwissenschaftlicher Erkenntnisse erschlossen werden. Somit hat der Veranstalter nicht nur die Kontrolle über die Vor- und Nachbereitung, sondern auch die Möglichkeit, den musikkommunikativen Prozess während eines Konzerts zu überblicken.
Hierfür wurde ein Kommunikationsmodell konzertanter Aufführungen entwickelt, welches im Zuge eines ausgewählten Musikkonzertes exemplarisch erschlossen wurde. Nach der Aufführung wurden von einigen Konzertbesuchern mittels eines halbstandardisierten Leitfadeninterviews Aussagen und Meinungen eingeholt, um positive, aber auch negative Aspekte einer konzertanten Aufführung in den Räumlichkeiten eines Museums zu erkennen.
Die befragten Personen lobten vor allem den Bezug des Konzerts zur Ausstellung und die außergewöhnliche Atmosphäre. Ein Musikkonzert in einem Museum scheint für die Besucher durchaus eine Besonderheit zu sein. Doch konnten auch Gefahren, wie etwa die schlechte Akustik eines nicht eigens dafür geeigneten Raumes festgestellt werden. Die Veranstaltung von Konzerten kann für Museen also tatsächlich eine Bereicherung sein, sofern weitestgehend potentielle negative Faktoren erkannt, berücksichtigt und beseitigt werden.