Abstract (deu)
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit der historischen Entwicklung der anatomischen Nomenklatur. Ziel dieser Arbeit war, herauszufinden, warum im Bereich der Anatomie in der Namensgebung lateinische Termini den deutschen Ausdrücken vorgezogen wurden und welche Rolle die englische Sprache in Zukunft in diesem Bereich spielen wird.
Mittels Beleuchtung der kulturgeschichtlichen Aspekte und einer terminologischen Untersuchung am Beispiel der knöchernen Elemente der Wirbelsäule soll gezeigt werden, dass Latein, welches aufgrund der Tatsache im naturwissenschaftlichen Bereich Jahrhunderte lang die Sprache der Wissenschaft schlechthin gewesen zu sein und der Vorteile, die es gegenüber vielen andren Sprachen bietet, die ideale Sprache für die Bildung von Termini in der anatomischen Nomenklatur war. So gab es zwar im Laufe der Zeit immer wieder Bestrebungen auch die deutschen Ausdrücke auf der Ebene der Wissenschaftssprache zu etablieren, doch scheiterten diese. Seit Ende des zweiten Weltkriegs gewinnt Englisch vor allem im Bereich der naturwissenschaftlichen Wissenschaftssprache immer mehr an Bedeutung. Die offizielle, heute gültige anatomische Nomenklatur ist in zwei Sprachen veröffentlicht: Englisch und Latein. Und es bleibt abzuwarten, ob es dem Englischen gelingt, die lateinische Sprache zu verdrängen, denn heutzutage erfolgt die Bildung neuer Termini oft schon in englischer Sprache.