Abstract (deu)
Islamophobie ist ein aufkommendes gesellschaftliches Phänomen, dass zunehmend auch in Österreich beobachtbar ist. Während die Vorurteilsforschung etwa im Bereich Antisemitismus bereits viel geleistet hat, ist Islamophobie ein wenig erforschtes Gebiet. Eine Auseinandersetzung mit feindlichen Haltungen gegenüber dem Islam ist aber unumgänglich, da diese Eingang in den hegemonialen Diskurs finden. Der Mediendiskurs kann hierfür als prägend gewertet werden. Da in der Diskursforschung davon ausgegangen wird, dass Diskurse Wahrheiten erzeugen und daher Machtverhältnisse determinieren, lässt diese Annahme die Schlussfolgerung zu, dass die Darstellung des Islams im Mediendiskurs direkte Auswirkungen auf den Umgang mit der muslimischen Minderheit in Österreich hat.
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Umgang österreichischer Medien mit dem Islam. Es handelt sich um eine Medienanalyse, die versucht, islamophobe Argumentationen sichtbar zu machen. Dazu wird die an Michel Foucaults Diskursanalyse anknüpfende, Kritische Diskursanalyse der Duisburger Schule angewandt. Anhand eines diskursiven Ereignisses, dem Schweizer Volksentscheid über ein Minarettbauverbot vom 29. November 2009, wird eine Analyse der Berichterstattung wichtigsten österreichischen Tageszeitungen durchgeführt. Dabei lautet die Forschungsfrage: „Welche Muster sind in der Berichterstattung der wichtigsten österreichischer Medien im Kontext der Abstimmung über das Schweizer Bauverbot von Minaretten in Bezug auf den Islam erkennbar?“ Konkreter auf den Diskurs formuliert wird also danach gefragt welche „Wahrheiten“ über „den Islam“ und „die MuslimInnen“ in österreichischen Mediendiskurs im Zusammenhang mit diesem Ereignis transportiert werden.