Abstract (deu)
In der Arbeit wird zunächst die Situation der Mangeljahre in Österreich betrachtet, und deren Auswirkungen auf den Gesundheits- und Ernährungszustand der Kinder. Weiters wird die wirtschaftliche Situation in Spanien beschrieben, die durch den Spanischen Bürgerkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen war und breite Bevölkerungsschichten dies durch die internationale Ächtung des Franco-Regimes zu spüren bekamen. Um sich inter-nationale Anerkennung zu schaffen, beabsichtigte Franco durch ein Dekret vom 24. November 1945, 50.000 kriegsgeschädigte Kinder zur Erholung nach Spanien einzuladen. Die meisten Länder, an die eine Einladung erging, lehnten jedoch auf diplomatische Weise „dankend“ ab. Erst im Jahr 1949 und 1950 kam es zu sieben Transporten mit je 500 österreichischen Kindern und einem Transport mit ca. 500 deutschen Kindern, nachdem die Organisation von der „Acción Católica“ abgewickelt und zugesichert wurde, dass keine politische Absicht dabei zu sehen wäre. Die Kinder fanden vorwiegend in reichen katholischen Familien Aufnahme und wurden in diese voll integriert.
Neben der historischen Aufarbeitung der Organisation und Logistik bei der Durchführung der Transporte bietet die Arbeit eine umfangreiche Sammlung von persönlichen Erzählungen der ehemaligen „Spanienkinder“ und die Geschichte der bilateralen Kontakte, die sich aus diesen Kinderlandverschickungen entwickelt haben.