Abstract (deu)
Hintergrund:
γ-Aminobuttersäure (GABA) ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im Gehirn von Säugetiere. GABA aktiviert ionotrope (GABA Typ A, GABAA-Rezeptoren; GABA Typ C, GABAC-Rezeptoren) und metabotrope Rezeptoren (GABA Typ B, GABAB-Rezeptor). GABAA-Rezeptoren werden von zahlreichen klinisch relevanten Arzneistoffen wie z.B den Benzodiazepinen moduliert. Darüberhinaus sind Beeinträchtigungen des GABAergen Systems mit neurologischen Erkrankungen (z.B. Schlaf-, Angststörungen, Epilepsie) assoziiert.
Substanzen, die GABAA-Rezeptoren positiv modulieren, lösen in vivo unter anderem anxiolytische, sedierende, hypnotische und antikonvulsive Effekte aus.
SAR-24, ein aus einer häufig verwendeten Heilpflanze isolierter Naturstoff, war vor Beginn dieser Arbeit als GABAA-Rezeptor Ligand identifiziert worden.
Zielsetzung:
Untersuchung potentieller in vivo Effekte von SAR-24.
Material und Methoden:
Die in vivo Effekte von SAR-24 wurden an männlichen c57Bl/6N Mäusen 30 min nach intraperitonealer Gabe in drei Verhaltensparadigmen- Open Field (OF)-, Light/Dark-Choice (LD) und Stress-Induced-Hyperthermia (SIH) Test- untersucht.
Ergebnisse:
Ab Dosen ≥ 2mg/kg KG induzierte SAR-24 eine signifikante Reduktion (p<0.05) der Laufstrecke im OF im Vergleich zur Kontrollgruppe. Nach Applikation von 60 mg/kg KG, legten die Tiere weniger als 40% der Laufstrecke der Kontrolltiere zurück (p<0.05). Mäuse, die mit 0.6 mg/kg KG SAR-24 behandelt wurden, verbrachten signifikant mehr Zeit (p<0.05) im Hellen im LD-Test als Kontrolltiere. Im SIH-Test konnte ab Dosen ≥ 0.2 mg/kg KG eine signifikante (p<0.05), dosisabhängige Reduktion von ΔT (durch Stress-induzierte Erhöhung der Körpertemperatur) beobachtet werden. Bei 6 mg/kg KG lag ΔT bei 0.1 ± 0.1°C (p<0.05).
Diskussion:
Im Rahmen dieser Arbeit konnten erstmals die anxiolytischen und sedierenden Effekte von SAR-24 gezeigt werden.