Title (deu)
Literarische Verfahren in der Kurzprosa
vergleichende Darstellung ausgewählter Werke von Thomas Bernhard und Daniil Charms
Author
Christina Ritter
Advisor
Johann Sonnleitner
Assessor
Johann Sonnleitner
Abstract (deu)
Thomas Bernhard und Daniil Charms gelten ohne gegenseitige Einflussnahme als Schriftsteller der grotesken Überzeichnung bzw. absurden Darstellung. Die Gemein-samkeiten lassen sich auf verschiedenen literarischen, aber auch persönlichen Ebe-nen festmachen, da die historische Dimension mit ihren philosophischen und literari-schen Vorgängern und Nachfolgern eine bestimmte Bezugsebene bietet, auf der der Wirkungsraum nicht als abgeschlossen gelten kann. Die Kurzprosa beider Autoren stellt die Tragik der Realität in einer Form dar, welche durch das „Theater des Absur-den“ als avantgardistischer Ansatz in die Literaturgeschichte eingeht. Die Zustände der außerliterarischen Realität bestimmen die Schriftstellerpersönlichkeiten auf er-norme Weise, sodass eine Schilderung dieser Umstände nicht artikulierbar scheint, sondern wie bereits Wittengestein in seinem Tractatus logico-philosophicus postulier-te, eine Überwindung der herkömmlichen Sätze und logischen Struktur notwendig ist, um die Welt richtig zu sehen: „Meine Sätze erläutern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie – auf ihnen – über sie hinausgestiegen ist.“ Das absurde Leben kann somit nur durch eine besondere literarische Form zum Ausdruck gelangen, um die Maßstäbe und Werte der Gesell-schaft als Auslöser von Wut, Wahnsinn und Angst zu begreifen. Der einzige Weg, der noch beschritten werden kann, ist der in die Mystik des Todes, der bei einem der Schriftsteller zur Realität und beim anderen zum zentralen Motiv der Werkkompositi-on wird, wenn „Ende gut alles gut“ als konsequente Feststellung der Sinnlosigkeit menschlicher Existenz formuliert wird.
Keywords (deu)
Verkettung literarischer Verfahren in der KurzprosaThomas Bernhard EreignisseDaniil Charms Fälleabsurde und groteske Effekte
Type (deu)
Extent (deu)
142 S.
Number of pages
142
Members (1)
Title (deu)
Literarische Verfahren in der Kurzprosa
vergleichende Darstellung ausgewählter Werke von Thomas Bernhard und Daniil Charms
Author
Christina Ritter
Abstract (deu)
Thomas Bernhard und Daniil Charms gelten ohne gegenseitige Einflussnahme als Schriftsteller der grotesken Überzeichnung bzw. absurden Darstellung. Die Gemein-samkeiten lassen sich auf verschiedenen literarischen, aber auch persönlichen Ebe-nen festmachen, da die historische Dimension mit ihren philosophischen und literari-schen Vorgängern und Nachfolgern eine bestimmte Bezugsebene bietet, auf der der Wirkungsraum nicht als abgeschlossen gelten kann. Die Kurzprosa beider Autoren stellt die Tragik der Realität in einer Form dar, welche durch das „Theater des Absur-den“ als avantgardistischer Ansatz in die Literaturgeschichte eingeht. Die Zustände der außerliterarischen Realität bestimmen die Schriftstellerpersönlichkeiten auf er-norme Weise, sodass eine Schilderung dieser Umstände nicht artikulierbar scheint, sondern wie bereits Wittengestein in seinem Tractatus logico-philosophicus postulier-te, eine Überwindung der herkömmlichen Sätze und logischen Struktur notwendig ist, um die Welt richtig zu sehen: „Meine Sätze erläutern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie – auf ihnen – über sie hinausgestiegen ist.“ Das absurde Leben kann somit nur durch eine besondere literarische Form zum Ausdruck gelangen, um die Maßstäbe und Werte der Gesell-schaft als Auslöser von Wut, Wahnsinn und Angst zu begreifen. Der einzige Weg, der noch beschritten werden kann, ist der in die Mystik des Todes, der bei einem der Schriftsteller zur Realität und beim anderen zum zentralen Motiv der Werkkompositi-on wird, wenn „Ende gut alles gut“ als konsequente Feststellung der Sinnlosigkeit menschlicher Existenz formuliert wird.
Keywords (deu)
Verkettung literarischer Verfahren in der KurzprosaThomas Bernhard EreignisseDaniil Charms Fälleabsurde und groteske Effekte
Type (deu)
Number of pages
142