Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit überprüft die Annahme der „embodied cognition theory“ (Abkürzung ECT, zu Deutsch Verkörperungstheorie), welche besagt, dass während des mentalen Zugriffsprozesses auf die Bedeutung eines Wortes automatisch dessen sensumotorische Verarbeitung hervorgerufen wird. Dies wird mit Hilfe der Beobachtung getestet, ob subliminal (d.h. für die Versuchsperson nicht sichtbar) präsentierte Wörter räumlicher Bedeutung motorische Antwortreaktionen in Übereinstimmung mit ihrer Langzeitbedeutung aktivieren. Diese Nichtsichtbarkeit wird mittels Maskierung der Wörter erreicht, wodurch ein bewusstes, semantisches Verarbeiten des Wortinhaltes verhindert werden soll – somit wird ein obligatorisch auftretendes sensumotorisches Verarbeiten von Wörtern isoliert. Um nun herauszufinden, ob subliminale, räumliche Wörter überhaupt motorische Reaktionen hervorrufen und diese auch auf deren Langzeitbedeutung zurückzuführen sind, wird durch das zeitliche Voranstellen eines nichtsichtbar präsentierten Bahnungswortes vor einem sichtbaren Zielwort ein Kongruenzeffekt (KE) hervorgerufen (KE = RZkongruent < RZinkongruent), welcher sich in Abhängigkeit der zugebenden Antwortreaktionen (kompatibel vs. inkompatibel) verändern sollte (KEinkomp < KEkomb). Somit konnte gezeigt werden, dass maskierte Wörter motorische Reaktionen basierend auf ihrer Langzeitbedeutung hervorrufen. Folglich unterstützen diese Ergebnisse die Annahmen der ECT.